Rheinpfalz Im FCK-Mittelfeld herrscht großer Konkurrenzkampf

Foto-Pose vor einem Oldtimer-Golfcaddy: FCK-Profi Enis Alushi.

BELEK. Zwei Spiele, sieben Minuten Zwangspause wegen eines Komplett-Ausfalls der Flutlichtanlage, aber dann doch mehr als 180 Minuten Fußball am Stück: Kosta Runjaic, der Coach des 1. FC Kaiserslautern, hat bei den beiden Tests am Montag zwei völlig verschiedene FCK-Teams aufgeboten - ein Stresstest für die Spieler und für Runjaic.

Auch der Trainer hat an diesem wieder total verregneten Montagabend im Trainingslager in Belek bei Antalya an der türkischen Riviera etwas schwere Beine. Vormittags war er mit seinen Spielern im Kraftraum des Mannschaftshotels, nachmittags und abends war der 42-Jährige bei den 3:2-Siegen seiner Jungs am Lauterer ”Doppelspieltag” gegen den SC Paderborn und gegen Eintracht Frankfurt II an der Seitenlinie sehr aktiv.

”Wir haben die Spieler von außen bewusst angetrieben, auch wenn sie verständlicherweise nach den harten Einheiten an den Tagen zuvor müde waren”, sagt Runjaic, ”aber sie sollten über ihre Grenzen gehen, das war wichtig.” Ein Härtetest für den Wiederauftakt am 8. Februar.

So galten Runjaics Anweisungen auch einige Male Kostas Fortounis. Bei der Umstellung vom 4-4-2-System auf eine Variante des 4-2-3-1 mit dem Griechen als zentralem Offensiv- und Kreativmann hinter einer einzigen echten Spitze kommt Fortounis, in der Hinrunde oft außen vor, eine Schlüsselrolle zu. Im Spiel nach vorne gefiel der 21-Jährige mit guten Pässen, feiner Technik und zwei Testspiel-Toren im Trainingslager. Die Rückwärtsbewegung jedoch ist nicht gerade Fortounis‘ Steckenpferd. Auch ihn ermahnte Runjaic am Montag erneut zu deutlich mehr Laufarbeit.

Hinter Fortounis auf der Zentralachse hatten in der Vorbereitung bisher Markus Karl und Ruben Jenssen die Nase vorn. Aber Enis Alushi zeigte am Montag gegen Eintracht Frankfurt II, dass er unbedingt zurück in die Startelf will. ”Jeder gibt alles, und wenn der Trainer dann vor dem jeweiligen Spiel entscheidet, muss man das professionell nehmen”, sagt Alushi, ”aber es werden noch 15 harte Ligaspiele, da werden wir jeden brauchen. Und Konkurrenz ist ja gut, sie erhöht die Qualität des Kaders.” Alushi stellte einen Teil des trainingsfreien Nachmittags gestern uns Journalisten zur Verfügung und ließ sich für das Stadionmagazin des FCK in und mit einem extravaganten Oldtimer-Golfcaddy des Teamhotels Titanic Deluxe ablichten.

Die beiden kurzfristig in Belek zum FCK gestoßenen Gastspieler sind indes wieder aus dem Mannschaftsquartier abgereist: Die Lauterer nehmen Linksverteidiger Mite Cikarski (21/Vardar Skopje/Mazedonien) und Mittelfeldspieler Haris Duljevic (20/Olimpic Sarajevo/Bosnien-Herzegowina) nicht unter Vertrag.

Mohamadou Idrissou, der Angreifer Nummer eins beim FCK und von seiner Statur und Spielweise ein echter Zentrumsstürmer für ein mögliches 4-2-3-1, ist am Montag gegen Paderborn in der 75. Minute eingewechselt worden. ”Kein Probleme mehr”, signalisiert der 33-Jährige, der im Trainingslager wegen einer im Test gegen Dortmund erlittenen leichten Knieblessur geschont wurde und zumeist individuell trainierte. Idrissou gelobt für den 15-Spiele-Endspurt im Aufstiegskampf Besserung, was eine seiner größten Schwächen anbelangt: ”Ich habe dem Trainer versprochen, dass ich nicht mehr so oft im Abseits bin”, sagt der Torjäger, dem bisher acht Saisontreffer gelangen. Auch an einem anderen Problem will und muss Idrissou in der Aufstiegsmission arbeiten: an der Chancenverwertung.

Alle Konzentration der Roten Teufel gilt zunächst dem Heimspiel zum Wiederauftakt am 8. Februar, 13 Uhr, gegen Greuther Fürth. Vier Tage später, am 12. Februar, 19 Uhr, treten die Lauterer als krasser Außenseiter bei Champions-League-Starter Bayer Leverkusen zum DFB-Pokal-Viertelfinale an. Zwei schwere Aufgaben - mit taktischem Feinschliff und verstärktem Üben von Standardsituationen geht die Vorbereitung auf den Wiederauftakt nun auf ihre letzte Etappe.

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