Rheinpfalz Idrissou zeigt Einsicht

Satzball vergeben: Durch das 2:4 (0:1) bei Energie Cottbus gab der 1. FC Kaiserslautern die Chance vom Fuß, sich im Kampf um Platz drei der Zweiten Liga von der Konkurrenz abzusetzen. Am Sonntag (13.30 Uhr) kommt der FSV Frankfurt. Der FSV hat nur zwei Punkte weniger als der FCK.

Mo Idrissou, dessen Interviews nach der Partie in Cottbus für Aufsehen sorgten, hat gestern in einer Erklärung klargestellt, dass seine Äußerungen - ,,Ich bin nicht schwul” - keineswegs als Angriff auf Homosexuelle gemeint gewesen seien. Für die Irritationen hat er sich entschuldigt. Er habe sich nach der Äußerung von Schiedsrichter Stark, der gesagt habe, ihm gefalle seine Körpersprache nicht, zur Wehr gesetzt, weil er sich als ,,stolzer afrikanischer Mann” in seiner Männlichkeit angegriffen fühlte. Das sei falsch gewesen. ”Das tut mir aufrichtig leid”, beteuert Idrissou.

Er versichert: ”Ich bin weder schwulen- noch homosexuellenfeindlich und werde mich niemals dementsprechend intern oder in der Öffentlichkeit äußern. Ich respektiere die freie sexuelle Orientierung jeder Person.” Heute trifft sich der Torjäger mit dem Schwulen-und Lesben-Fan-Klub des FCK zu einer Aussprache.

Abwehrspieler Jan Simunek, nach einer Kneipentour suspendiert, hat sich bei Trainer Franco Foda ”in seinem sehr intensiven Gespräch” für sein Fehlverhalten entschuldigt. ”Er weiß, dass er einen großen Mist gemacht hat”, sagt Foda. Simunek sei erstmals negativ aufgefallen, bleibe bis Sonntag suspendiert und spiele wohl am Samstag in der Regionalliga.

”Ich bin nicht nachtragend”, sagt Foda, der erwartet, dass sich Simunek auch bei der Mannschaft, der er geschadet habe, entschuldigt. Er sei aber kein Trainer, der einen Spieler auf immer und ewig verbanne. ”Er ist ein Mensch und Menschen machen Fehler”, befand der Coach. Aber: ”So eine Sache muss definitiv einmalig bleiben. Passiert das noch mal, spielt er bei mir nie mehr.”

Theater um Idrissou, Negativschlagzeilen um Simunek - aber Fußball gespielt werden soll beim FCK dennoch. Rund 33.000 Karten für den Schlager gegen den Überraschungsfünften FSV Frankfurt sind verkauft. ”Für uns ist es eine ähnliche Situation wie beim Spiel gegen Köln. Wir müssen unbedingt gewinnen! Bei einem Sieg lassen wir einen Hauptkonkurrenten hinter uns”, sagt Foda. Er hat seinen Spielern, speziell Idrissou nach seiner Kollegenschelte und Alexander Baumjohann, der vor der Kamera konterte, geraten, kontrollierter mit ihren Emotionen umzugehen.

”In Cottbus war nicht alles schlecht”, sagt Foda, völlig unzufrieden mit den ersten 45 Minuten. Entscheidend für die Niederlage seien bei klarer Überlegenheit die Defizite im Umschaltspiel nach hinten gewesen.

”Die Tabelle lügt nicht”, bekundet Foda Respekt vor der Klasse des FSV Frankfurt. Die Bornheimer haben den Vertrag mit Sport-Geschäftsführer Uwe Stöver um zwei Jahre bis 2016 verlängert. Stöver kam 2009 zum FSV. Beim FCK war er Jugend- und Amateurtrainer und Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. (zkk)

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