Rheinpfalz „Ich zeig’ dir unseren Wald, Irene“

Ganz ohne Berührungsängste sind gestern Mittag die Kinder der Waldgruppe des Kindergartens in Theisbergstegen-Godelhausen auf Familienministerin Irene Alt zugegangen. Im Rahmen ihrer Kitatour „Alt trifft ... Kita“ war die Mainzer Ministerin im Kreis Kusel unterwegs.

Bei ihrer Kindergartentour hat gleich ein ganzer Tross die Ministerin begleitet: Ortsbürgermeister, Bürgermeister Stefan Spitzer, Dezernentin Ulrike Nagel, Landtagsabgeordneter Andreas Hartenfels, Elternvertreter und Erzieherinnen. Nach einem kurzen Hallo übergab Alt an Kitaleiterin Ingrid Urban eine Tasche voller Spiele und Bücher – erstere für die Kinder, die Lektüre für die Erzieherinnen. Alt betonte: „Wald- und Naturkindergarten sind mir eine Herzensangelegenheit.“ Später sagte Alt, dass sie sich in jeder Verbandsgemeinde eine solche Gruppe wünsche: „Nicht jeder Kindergarten braucht eine Waldgruppe, aber man sollte den Eltern in jeder Region das Angebot machen.“ Bürgermeister Spitzer umriss kurz die Kindergartensituation in der Verbandsgemeinde Kusel. Ihm sei „schleierhaft“, wieso die Kinderzahlen in der Theisbergstegener Einrichtung überproportional steigen. Scherzhaft wurde in der Gruppe ein Zusammenhang mit der nahen Klapperstorchpopulation ins Gespräch gebracht. Spitzer wünschte sich in Sachen Finanzausstattung der Kindergärten „eine Schippe drauf“. Dem schloss sich die für die Kindertagesstätten im Kreis zuständige Dezernentin Ulrike Nagel an: „Wichtig wären größere Mittel für den laufenden Betrieb, nicht nur für die Investitionen.“ Alt beteuerte, dass sie die Situation verstehe, aber daran nichts ändern könne: „Das Land ist finanziell ebenfalls nicht auf Rosen gebettet.“ Von 660 Millionen Euro, die dem Familienministerium jährlich zur Verfügung stünden, flössen allein 505 Millionen in den Bereich Kindertagesstätten. Immerhin: „Ich kann ihnen keine berauschenden Hoffnungen machen, aber ich nehme die Anregung mit nach Mainz“, sagte Alt. Dann ging’s unter der Führung von Leiterin Urban durch den Kindergarten, wo der Ministerin unter anderem die Küche (in der 100-prozentig-ökologisch und immer frisch gekocht wird) und die verschiedenen Räumlichkeiten gezeigt wurden. Im Außengelände gab’s dann den ersten Kontakt zu den Kindern, die gerade damit beschäftigt waren, Seifenblasen in die Luft zu pusten. Deutlich wuseliger ging’s dann in der Waldgruppe zu, die Isolde „Isi“ Reinhard und Kai Kehl betreuen. Da wurde die Ministerin dann auch gleich von der kleinen Frieda an der Hand genommen und zu verschiedenen Stationen im Wald geführt. Alt nahm sich Zeit, interessierte sich für die Namen der Kinder und die verschiedenen Spielstationen im Wald, plauderte mit den Kleinen und ließ sich (fast) alles erklären. Mit reichlich Verspätung – fast eine halbe Stunde – machte sich die Ministerin dann auf den Weg in die Kita Pfiffikus in Glan-Münchweiler. „Dabei hätten wir ihr noch so viel zeigen können“, sagte ein Dreikäsehoch enttäuscht, „aber vielleicht kommt sie ja noch mal.“ An Publikumsverkehr sind die Kinder in Theisbergstegen gewöhnt, schließlich ist man Konsultationskindergarten und hat regelmäßig Besuch von angehenden Erziehern oder anderen Kindertagesstätten, die sich die „Vorreitereinrichtung“ (Nagel) ansehen und von ihr lernen wollen. (bgi)

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