Rheinpfalz Hoffen auf den Fleißpreis

(osp/zkk). Weiter fleißig für den Aufstieg punkten und ungeschlagen bleiben: Das Ziel ist für Trainer Franco Foda klar, wenn Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern heute (13 Uhr) beim spielstarken SC Paderborn antritt.

Auch heute hofft Kwame Nsor auf einen Kurzeinsatz für die Roten Teufel. Siebenmal durfte der im Sommer vom französischen Zweitliga-Absteiger FC Metz zum FCK gewechselte ghanaische U20-Nationalstürmer bislang für die Roten Teufel in der Zweiten Liga ran, zumeist in der Schlussviertelstunde. Beim 3:3 in Köln spielte Nsor die komplette zweite Halbzeit; er kam für den angeschlagenen Denis Linsmayer und bereitete das 3:3 Mo Idrissous toll vor.

Bevor die Lauterer gestern Morgen mit dem Bus Richtung Paderborn gefahren sind, hat sich Nsor schon mal einen kleinen Vorgeschmack in puncto Aufstieg geholt. Für die Personalstory im nächsten FCK-Stadionmagazin war der junge Ghanaer in der Kletterhalle Rocktown, die unterhalb von Platz vier des Fritz-Walter-Stadions liegt. Rocktown-Mit-Geschäftsführer Norbert Lau aus Frankenthal, dessen Tochter Katrin Zweite und Dritte bei den deutschen Meisterschaften im Sportklettern war, dessen Sohn Johannes Jugend-Nationaltrainer und dessen Frau Christa Sportkletter-Schiedsrichterin ist, gab Nsor eine Kurz-Demonstration in der Kletterdisziplin Bouldern. Und schon erklomm das 1,88 Meter große, schlaksige Bewegungstalent mühelos die 4,20 Meter und 4,50 Meter hohen Boulderwände, an denen viele lustige bunte Gegenstände den nötigen Halt für Hände und Füße bieten.

”Körperspannung, Körpergefühl und Kraft vor allem in den Beinen und Fingern sind beim Bouldern ganz wichtig”, sagt Norbert Lau. Im Gegensatz zum Seilklettern gibt es keine Absicherung. Aber man fällt weich - vor den Kletterwänden liegen riesige, dick mit Schaumstoff gefütterte Hochsprungmatten. Für Nsor, der allein in Kaiserslautern lebt, aber schon Landsleute aus der FCK-Jugend als Freunde gefunden hat, waren die Matten nur eine psychologische Sicherung. Er ist nie gefallen. Nicht mal abgerutscht. Der schnelle, technisch starke Ghanaer, der mit 17 Jahren seinen Klub Tudu Mighty Jets in der Hauptstadt Accra verließ, um sein Glück in Europa zu suchen, im Internat des FC Metz, ist guter Dinge, dass abrutschen auch heute in Paderborn für die Roten Teufel nicht angesagt ist.

Klar, dass Nsor immer so lange wie möglich spielen will und sich einen Platz in der Startelf zum Ziel setzt. ”Aber ich freue mich, wenn der Trainer mich einwechselt. Mo Idrissou und Albert Bunjaku sind zwei sehr gute Stürmer, und ich bin froh, dass ich von ihnen lernen kann”, sagt Nsor freundlich. Und hofft, dass heute Nachmittag in Paderborn wieder einige Einsatzminuten dazu kommen.

Einer, der wahnsinnig gerne in Paderborn aufgelaufen wäre, kann heute allenfalls als Zuschauer dabei sein: Enis Alushi. Im Sommer kam er nach vier erfolgreichen Jahren vom SC Paderborn zum FCK und etablierte sich als ballsicherer Sechser. Am siebten Spieltag in Bochum hat Alushi einen Kreuzbandriss erlitten. Doppelt tragisch: Drei Tage später zog sich seine Verlobte, die für den FFC Frankfurt spielende Fatmire Bajramaj ebenfalls einen Kreuzbandriss zu. Die Reha absolvieren sie zusammen in Mönchengladbach, dem Wohnort der Eltern der Nationalspielerin.

”Im Sport gibt es solche Verletzungen - leider”, sagt Alushi, der am Montag beim 4:1 gegen Aue im Stadion war und sich über die Fortsetzung der Erfolgsserie freute. ”Schön, dass die Jungen ihre Chance so nutzen”, lobt Alushi die Nachwuchskräfte und spricht mit Hochachtung vom SC Paderborn, der erneut toll einkaufte.

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