Eisenberg Hilfe nach der großen Flut

Nach der Flut, die im Mai Teile Südosteuropas heimgesucht hatte, ist die Not in den betroffenen Gebieten groß. Auch Brcko im Norden von Bosnien wurde zu großen Teilen überspült. Als er die schlimmen Bilder sah, die seine Familie ihm aus der Heimat schickte, entschloss sich der Eisenberger Eldin Mahmutovic, der aus Brcko stammt, den Menschen in seiner Heimatstadt zu helfen. Er startete in Eisenberg eine Hilfsaktion.

Eldin Mahmutovic wollte kein Geld nach Bosnien bringen, da in der betroffenen Gegend das Einkaufen nicht einfach war. Er wusste selbst aus seiner Vergangenheit als Kriegsopfer, was am nötigsten gebraucht wird, und kaufte die Waren in Deutschland. Stadt und Verbandsgemeinde Eisenberg spendeten jeweils 200 Euro. Der Deutsche Kinderschutzbund Donnersbergkreis mit Sitz in Eisenberg gab weitere 500 Euro. Am nötigsten wurden Babynahrung, Windeln, Hygieneartikel und Grundnahrungsmittel benötigt. Der Großteil der Waren wurde bei der Eisenberger Drogerie M + S erworben, die die Artikel zu einem günstigen Preis weitergab. Außerdem warb Inhaberin Marlene Schnell bei ihren Kunden für die Aktion, die sich mit weiteren Warenspenden beteiligten. Auch einzelnen Unternehmen und Privatpersonen beteiligten sich an dem Hilfsprojekt. Eldin Mahmutovic organisierte anschließend den Transport der Waren nach Bosnien. Da nicht alles auf einmal in das von der Flut betroffenen Gebiet gebracht werden konnten, holte Mahmutovic seinen Vater aus Bosnien mit nach Eisenberg. Dieser fuhr einen weiteren Transporter mit den restlichen Spenden in die Heimat. Insgesamt wurden so ungefähr fünf Tonnen Spenden nach Brcko gebracht. Die Ausgabe vor Ort erfolgte über eine Moschee: Dort wurden Warenpakete gepackt, die dreimal am Tag an die Bedürftigen verteilt wurden. Von der Moschee erhielt Eldin Mahmutovic auch ein Schreiben, dass es sich bei den Waren um Spenden handelt, so dass er diese zollfrei nach Bosnien bringen konnte. Er habe sich dafür entschieden, die Spenden über die Moschee verteilen zu lassen, da über 70 Prozent der Bevölkerung Brckos muslimisch sind und regelmäßig die Moschee besuchen, erklärt Mahmutovic. Ein Dankesschreiben der Moschee mit einer Urkunde zeigt Eldin Mahmutovic voller Stolz. Auch jetzt würden noch Spenden bei ihnen eingehen, erklären Nadine und Eldin Mahmutovic. Die Lage hat sich soweit beruhigt, und im Namen aller Flutopfer bedankt sich Familie Mahmutovic für die zahlreichen Spenden. (kn)

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