Rheinpfalz Heimatkundler, Storchenfreund und Literat

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Er ist sowohl leidenschaftlicher Heimatkundler, naturverbundener Vogelfreund wie auch Literat: Peter Kappel. Gestern feierte er in Bruchmühlbach-Miesau, Ortsteil Elschbach, seinen 75. Geburtstag.

Das Licht der Welt erblickte der Jubilar im Nachbarort Miesau. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Landstuhl, wo er 1961 zum ersten Abitur-Jahrgang der neu geschaffenen Bildungsstätte gehörte, studierte Kappel an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken Germanistik, Geschichte und Philosophie. Als 1970 die Firma Grundig in Miesau ein Zweigwerk errichtete, übernahm er dort die Verantwortung als Bereichsleiter in den Sparten Technologie und Arbeitsvorbereitung. Nach der Auflösung des Werks wechselte er 1997 zur Kreisverwaltung nach Kaiserslautern. Hier war Kappel unter anderem für Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Europäische Gemeinschaftsinitiativen und Strukturfonds wie den Europäischen Sozialfonds zuständig. Darüber hinaus befasste er sich mit Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und einer lokalen Agenda. Eine Vielzahl von Ehrenämtern zeugt vom Engagement des Jubilars. So setzte er sich im Verein der Storchenfreunde Glantal für die Wiederansiedlung der Vögel in den Landkreisen Kusel und Kaiserslautern ein. Sein heimatkundliches Interesse führte ihn außerdem in den erweiterten Vorstand des Kulturhistorischen Vereins Gericht Kübelberg in Schönenberg-Kübelberg. Theaterfreunden ist Kappel als Mitglied der Elwetritsche bekannt: Unter dem Motto „Senioren spielen für Senioren“ trat die preisgekrönte Truppe unter dem Dach des Theatervereins Elschbach bis zu ihrer Auflösung im Jahr 2015 in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen auf. In die Kommunalpolitik stieg Kappel 1972 ein. Bis 2004 gehörte er dem Ortsgemeinderat von Bruchmühlbach-Miesau an. Parallel dazu war er auch im Verbandsgemeinderat vertreten. In seiner 13-jährigen Amtszeit als Ortsvorsteher von Elschbach wurden ein Dorfplatz angelegt, ein Teilbebauungsgebiet erschlossen, die Wasserleitung erneuert, Erdgasleitungen und Verbindungen für Kabelfernsehen verlegt, Straßen ausgebaut und erste Plätze im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ erzielt. Zahlreiche Bücher, Aufsätze, Vorträge, Festschriften und Zeitungsartikel, die sich mit dem Geschehen in der engeren Heimat befassen, hat Peter Kappel in den zurückliegenden Jahren veröffentlicht. Auch verschiedene Auszeichnungen wurden ihm zuteil. Schon 1961 erhielt er für Leistungen in Geschichte und politischer Gemeinschaftskunde bei der Überreichung der Abiturzeugnisse im Gymnasium Landstuhl einen Buchpreis des Kultusministers. Sein politisches Engagement in der SPD wurde mit der Verleihung der Willy-Brandt-Medaille (2007) und in jüngster Zeit mit dem Ehrenvorsitz des SPD-Ortsvereins Bruchmühlbach-Miesau (2012) gewürdigt. Für sein Engagement in vielen Ehrenämtern bekam er 2014 die Verdienstmedaille des Landes. Sein jüngstes Projekt beschäftigt ihn momentan Tag und Nacht. Kappel recherchiert alle möglichen Quellen, um den Nachweis zu erbringen, dass die „Dick Ääch“ im Miesauer Peterswald über 300 Jahre alt ist und somit in die Liste der lokalen Naturdenkmäler aufgenommen wird. Entspannung bei all den Tätigkeiten findet Peter Kappel sowohl beim Lesen schöngeistiger Literatur als auch beim Klavierspielen. Zu seinem Geburtstag gestern gratulierten ihm Ehefrau Traudel, Tochter Petra sowie alle Verwandten und Bekannten. |amk/kgi

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