Baden-Württemberg Heckler & Koch ist gut im Geschäft
Oberndorf (dpa) - Der größte deutsche Hersteller von Handfeuerwaffen, Heckler & Koch, sieht sich wieder auf Wachstumskurs. Für das Gesamtjahr 2024 rechne die Firma beim Umsatz mit einem Plus im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, sagte Vorstandschef Jens Bodo Koch in Oberndorf bei der Hauptversammlung seines Unternehmens.
2023 hatte Heckler & Koch 301,4 Millionen Euro in die Kassen bekommen und damit rund ein Prozent weniger Umsatz gemacht als 2022. Der geringe Rückgang erfolgte auf hohem Niveau - 2022 war für die Firma Rekordjahr gewesen. «2023 stellt das zweitbeste Jahr in der Firmengeschichte dar», betont Manager Koch. Das operative Ergebnis (Ebitda) lag 2023 bei 62,2 Millionen Euro, in diesem Jahr wird es nach Vorstandsschätzung ähnlich hoch ausfallen.
Erste Hauptversammlung musste abgebrochen werden
Die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023 fand Anfang Juli schon einmal statt. Wegen eines anhaltenden Machtkampfes von zwei Großaktionären musste der Präsenztermin allerdings abgebrochen werden. Damals waren weniger als 50 Prozent der Aktien angemeldet worden, wodurch die Versammlung nicht beschlussfähig war. Nun fand das Treffen im Online-Format erneut statt, dieses Mal ohne die 50-Prozent-Vorgabe.
Heckler & Koch hatte im vergangenen Jahr 1.066 Beschäftigte, die allermeisten davon am Stammwerk in Oberndorf im nördlichen Schwarzwald. Zu den Konkurrenten gehören Beretta (Italien), CZ (Tschechien) mit seiner US-Tochter Colt und FN (Belgien). Heckler & Koch beliefert nicht nur die Bundeswehr und die Armeen anderer Nato-Staaten, sondern auch Sicherheitsbehörden, etwa die Polizei von Baden-Württemberg.
Hergestellt werden Sturmgewehre, Scharfschützen-Gewehre, Maschinengewehre (MG), Maschinenpistolen (MP), Pistolen und Granatwerfer. In den kommenden Jahren will die Waffenschmiede der Bundeswehr schrittweise 120.000 Sturmgewehre liefern.