Rheinpfalz Hauenstein und Dahn Spitzenreiter

Die Bodenrichtwerte im Kreis Südwestpfalz bleiben stabil. In der Stadt Pirmasens sind sie leicht rückläufig und in der Stadt Zweibrücken ist ein Anstieg zu verzeichnen. Zu dieser Einschätzung kommt Michael Loos, Abteilungsleiter des Vermessungs- und Katasteramts Westpfalz, nachdem der Gutachterausschuss für Grundstückswerte die Richtwerte festgelegt hat.

Ausgangsbasis für die Ermittlung der Bodenrichtwerte zum Stichtag 1. Januar 2014 sind die Grundstücksgeschäfte der Jahre 2012 und 2013. Dazu werden alle Kaufverträge ausgewertet und die Ergebnisse in die Kaufpreissammlung eingetragen. Davon waren 230 Verkäufe von Bauplätzen im Landkreis Südwestpfalz geeignet und wurden für die Ableitung der Bodenrichtwerte herangezogen.

Bodenrichtwerte stellen für die konkrete Bewertung im Einzelfall nur Anhaltspunkte zur Preisfindung dar, so Loos. Weichen etwa Grundstücke innerhalb einer Zone zum Beispiel aufgrund ihres Erschließungszustandes, ihrer speziellen Lage, nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bodenbeschaffenheit oder des Zuschnitts vom Richtwertgrundstück ab, so bewirkt dies entsprechende Abweichungen ihres Verkehrswerts vom Bodenrichtwert.

Der Umsatz sei recht unterschiedlich in den vergangenen zwei Jahren. In der Verbandsgemeinde Rodalben wurden mit 54 Bauplätzen die höchste Anzahl von Verkäufen im Vergleich aller Verbandsgemeinden getätigt. Dies entspricht 24 Prozent aller in den vergangenen zwei Jahren im Landkreis getätigten Erwerbe von Bauflächen. Es folgt auf Platz zwei die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land mit 21 Prozent. Das Dahner Felsenland und Waldfischbach-Burgalben haben einen Anteil von je 13 Prozent, Thaleischweiler-Fröschen kommt auf zehn Prozent. Es folgen Hauenstein (acht Prozent) und Pirmasens-Land mit sechs Prozent. Die wenigsten Bauplätze wechselten in der Verbandsgemeinde Wallhalben mit fünf Prozent beziehungsweise zwölf Bauflächen den Eigentümer.

Die höchsten Preise werden aktuell in Hauenstein und Dahn mit 120 Euro pro Quadratmeter erzielt, es folgt Bechhofen mit bis zu 110 Euro. Außer in diesen drei Gemeinden werden die 100 Euro nicht erreicht, in Contwig und Rodalben kosten die teuersten Bauflächen 90 Euro. Im übrigen Landkreis Südwestpfalz bewegen sich die Preise zwischen 50 und 70 Euro, in kleineren Gemeinden sind für 40 Euro, zum Beispiel in Walshausen, oder darunter noch Flächen verkauft worden.

Ausschlaggebend für die Attraktivität und damit auch für den Preis bei Neubaugebieten ist die Lage und Verkehrsanbindung. Auch der Trend zu möglichst ebenen Bauflächen und dem Bauen ohne Keller fließt in die Werte ein. Während viele Orte nur ein oder zwei Bauplatzverkäufe aufzuweisen haben, ist in einigen neueren Baugebieten ein doch recht reger Verkauf festzustellen, so etwa in Münchweiler, Rodalben und Contwig. Aber selbst in diesen Gebieten sind noch genügend Bauplätze vorhanden. Deshalb sind in den letzten Jahren auch nur wenige zusätzliche Neubaugebiete entstanden.

Oft ist zwischen zwei direkt benachbarten Orten ein doch recht starkes Gefälle zu beobachten, jeder Kilometer entfernt vom nächsten Autobahnanschluss drückt sich direkt im Bodenrichtwert aus, stellt Loos fest.

Für die vielen Höfe im Landkreis, wie zum Beispiel den Ruppenthalerhof bei Contwig oder der Birkwieserhof in Merzalben, für die bisher größtenteils keine eigene Richtwertzone bestanden hatte, wurden erstmals Bodenrichtwerte abgeleitet. Bei Gewerbeflächen ist keine große Bewegung zu verzeichnen. Die Werte für landwirtschaftliche Grundstücke sind größtenteils stehen geblieben oder leicht gestiegen. Beim Wald ist ein Aufwärtstrend zu verzeichnen, was auch mit den gestiegenen Holzpreisen zu tun hat, so Loos. (ugo)

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