Rheinpfalz Hängepartie um Unterkunft überschattet Jubiläum
„Quo vadis? Wohin gehst du?“ Diese nachdenkliche Frage zur Zukunft des Ortsverbands Hauenstein des Technischen Hilfswerks (THW) stellte dessen Ortsbeauftragter Klaus Schwarzmüller an das Ende der Feierstunde zum 50-jährigen Bestehen des Ortsverbands am Samstag im Bürgerhaus.
Bezogen hat Schwarzmüller die Frage auf die nach wie vor unklare Situation der derzeitigen Unterkunft im ehemaligen Werkstattgebäude der Jubo-Schuhfabrik in der Pirminiusstraße, in dem man seit 1980 logiert. „Wir brauchen einen Jugendraum. Wir brauchen eine Damenumkleide, weil wir in diesem Bereich neue Mitglieder werben wollen. Wir brauchen Parkplätze, weil unsere bisherigen durch das neue Feuerwehrhaus weggefallen sind. Wir brauchen Garagen, weil unsere Fahrzeuge zum Teil im Freien stehen. Wir brauchen eine Entlastung für unsere Ehrenamtlichen, die immer mehr Zeit in die Instandhaltung des Gebäudes setzen müssen und vor allem: Wir brauchen eine Perspektive“, so der Ortsbeauftragte. Die Botschaft dürfte angekommen sein. Denn der Vizepräsident des THW, Gerd Friedsam (Ahrweiler), hatte bereits zuvor betont, eine ordentliche Unterkunft sei die Basis für einen erfolgreichen Ortsverband, und auf auf Hauenstein bezogen sagte er: „Hier müssen wir was tun.“ Die CDU-Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer, die die Festrede zum Jubiläum hielt, hatte gleich zu Beginn ihrer Ausführungen bedauert, dass es bei der Planung einer neuen Unterkunft für Hauenstein, für den sie sich persönlich eingesetzt habe, „leider gehakt“ habe. „Jetzt sieht es gut aus“, machte sie den THW-Aktiven etwas Hoffnung. Schäfer hatte zum Hauensteiner THW-Jubiläum auch Neuigkeiten aus dem Bundestag mitgebracht: Sie gab bekannt, dass in der Hilfsorganisation die bisherige Altersgrenze von 60 Jahren fällt und die Einsatzfähigkeit des Helfers sich dann ausschließlich nach den körperlichen und fachlichen Voraussetzungen richtet. Und um möglichst früh junge THW-Helfer zu gewinnen, werde das Eintrittsalter für die THW-Jugend von zehn auf sechs Jahren herabgesetzt. Dass der Nachwuchs gerade in Hauenstein eine ganz besondere Rolle spielt, stellte THW-Vizepräsident Friedsam heraus: Viele Führungsfunktionen seien aus der Jugendarbeit heraus besetzt. Schäfer würdigte den THW-Ortsverband als „Beispiel dafür, was gutes ehrenamtliches Engagement bedeutet“. Die CDU-Landtagsabgeordnete Susanne Ganster – ihr SPD-Kollege Alexander Fuhr hatte sich kurz zuvor wegen eines weiteren Termins verabschiedet – zollte den THW-Helfern ihren Respekt für deren Engagement auf lokaler, regionaler nationaler und internationaler Ebene. Gleichzeitig zeigte sie sich beeindruckt von der erfolgreichen Jugendarbeit des THW Hauenstein, die Jugendlichen eine „sinnvolle Tätigkeit“ vermitteln. Kreisbeigeordneter Christof Reichert (CDU) überbrachte die Glückwünsche des Landkreises. Der Hauensteiner Ortsbürgermeister Bernhard Rödig (FDP) freute sich, dass nach früherem Argwohn die örtliche Feuerwehr und der THW-Ortsverbands zueinander gefunden hätten und eng kooperierten – auch mit dem Ortsverein des Roten Kreuzes. Rödig erinnerte an das große Jubiläum „215 Jahre Hilfsdienste in Hauenstein“ vor zehn Jahren, bei dem die örtliche Feuerwehr ihr 125-jähriges, der DRK-Ortsverein sein 50-jähriges und der THW-Ortsverband sein 40-jähriges Bestehen gemeinsam feierten. „Das war richtungsweisend für ganz Deutschland – und ging von Hauenstein aus“, betonte er. Im Rahmen der Veranstaltung, die von Werner Kölsch moderiert und von Werner Mansmann und Patrick Weißler an der Gitarre musikalisch gestaltet wurde, zeichnete der THW-Vizepräsident langjährige und verdiente Helfer aus. Das bundesweit limitierte THW-Ehrenzeichen in Bronze für besondere Verdienste, die dritthöchste Auszeichnung des Technischen Hilfswerks überhaupt, erhielten Ortsbeauftragter Klaus Schwarzmüller und Zugführer Andreas Wilde. Mit dem THW-Helferzeichen in Gold mit Kranz wurden der stellvertretende Zugführer Stefan Seibel und Jugendbetreuer Florian Rapp ausgezeichnet. Eine Urkunde für 50-jährige Mitgliedschaft erhielten Werner Adam und Manfred Panhans. (hll)