Rheinpfalz Großer Motivator

Die Gemeinde Schmalenberg hat einen Ehrenbürger: Altbürgermeister Heinz Dechert. Am Freitag überreichten ihm Bürgermeister Peter Seibert und Beigeordneter Gerhard Schattauer den Ehrenbürgerbrief.

Mit Familie, Freunden und langjährigen Weggefährten feierte Dechert das Ereignis. Seine frühere Wählergruppe hatte den Abend, inklusive Gesangseinlagen von Decherts Tochter Heike, die unter anderem am Pfalztheater in Kaiserslautern singt, für ihn organisiert. Für Dechert, dem es nie gefallen hat, im Mittelpunkt zu stehen, bot sich die Gelegenheit, allen zu danken, denn es sei klar: „Einer alleine kann das nicht schaffen. Ich habe immer die Unterstützung und Hilfe bekommen, die ich gebraucht habe“, sagte Dechert, der bekannte, dass „ich mich schon freue“. Dass sie sich auf „ihren Heinz“ weiter verlassen können, „wissen wir“, stellten Seibert und Schattauer übereinstimmend fest. Ansonsten darf der Altbürgermeister nun Zeit mit Ehefrau Ilse auf seinem neuen Altersruhesitz verbringen. Eine massive Holzbank, passend zur Holzlandgemeinde, schenkte ihm die Wählergruppe. Als den „Mann mit der Schippe“, der immer tatkräftig angepackt hat, war Dechert gewürdigt worden, als er die Landesehrennadel erhielt (die RHEINPFALZ berichtete). Die abbezahlte Holzlandhalle, der Bau des Rasenplatzes, die Neubaugebiete – nicht denkbar ohne Dechert. Eine Herzensangelegenheit sei ihm gewesen, dass der Kindergarten im Ort erhalten bleibt, erinnerte Schattauer. Und auch, dass es eine Grundversorgung mit Lebensmitteln im Dorf gibt. Trotz vieler Investitionen in die Zukunft Schmalenbergs „hat Heinz Dechert die Gemeinde schuldenfrei übergeben“, würdigte Schattauer. Sein letztes großes Projekt, „für das ich über 15 Jahre gekämpft habe“, bekannte Dechert, nämlich der Ausbau der K 30, läuft. Richard Lutz, Leiter des Landesbetriebs Mobilität in Kaiserslautern, ließ Dechert Grüße ausrichten, bedauerte, dass die Straße in diesem Jahr nicht mehr fertig werde. 22 Jahre, vom 24. August 1992 bis zum 15. Juli dieses Jahres, war Dechert Bürgermeister, zuvor bereits Beigeordneter; dem Rat hatte er 35 Jahre angehört. Was an diesem Abend besonders deutlich wurde, war die Tatsache, dass die Menschen Dechert als ehrlichen, zupackenden Menschen kennen, „dem nichts zu viel ist“, wie Schattauer sagte. Der Landkreis habe mit Paul Durm einen Ehrenbürger, in vielen Orten gebe es keinen. „Eine Ehrenbürgerschaft ist etwas ganz Besonderes“, sagte Kreisbeigeordneter Ernst Hügel. Zuverlässig, arbeitsam, immer da, so kenne er Dechert. Für die Arbeit, die Bürgermeister leisteten, erführen sie selten Dank, so Verbandsbürgermeister Winfried Krämer. Die Gemeinde Schmalenberg habe sich entschieden, Dechert für das zu danken, was er geleistet habe. „Da ist viel Arbeit reingeflossen“, sagte Krämer. Ein Bürgermeister bekomme normalerweise eine Aufwandsentschädigung, hatte auch Schattauer angemerkt. Aber Decherts Arbeit „war viel mehr wert, als Du bekommen hast“, unterstrich Schattauer. Eine Aufgabe des Bürgermeisters sei es, Menschen zu finden, die ihn unterstützen. Das sei Dechert „hervorragend gelungen“, gratulierte der SPD-Landtagsabgeordnete Alexander Fuhr. „Hier wird noch zusammengearbeitet“, würdigte er die Gemeinschaft in Schmalenberg. Dechert sei ein Mensch, der immer dort helfe, wo es fehlt, lobte Pfarrerin Irmgard Moser. „Ein echter Freund“, brachte es Decherts Freund Peter Rahm, der in Hessen lebt, für viele Gäste an diesem Abend auf den Punkt. (add)

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