Rheinpfalz Glasfaser-Anschluss möglich

Mit der Verlegung von Leerrohren für die Breitbandversorgung im Zuge des Straßenausbaues beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag. Hierzu soll nun ein Kooperationsvertrag abgeschlossen werden.

Ortschef Christof Müller legte zu Beginn nochmals die Situation der Gemeinde dar. Bezüglich der Breitbandversorgung sei man abgedeckt, weshalb man aus der Förderung falle und derzeit keine öffentlichen Fördermittel erhalte. Im Zuge des momentanen Straßenausbaues (Talstraße) und der geplanten Hauptstraße gäbe es jedoch die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit der Schweizer Firma RMT beziehungsweise deren Tochterunternehmen und Kooperationspartner, der Firma NX 4 Networks GmbH aus Erlenbach bei Dahn, Leerrohre zu verlegen. Dies wäre ohne Kostenbeteiligung durch die Ortsgemeinde möglich. Rolf Tresch von der RTM Holding AG aus Zug/Schweiz stellte sich und sein Unternehmen persönlich vor. Dem Rat erläuterte er die Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Ziel der Firma sei die Verlegung von Leerrohren, welche die Möglichkeit erschließen, Glasfaserkabel bis zu den Haushalten zu verlegen. Für Deutschland konnte der Schweizer vielfältige Referenzen vorlegen. So sei die Firma seit 2016 mit dem Netzausbau an der Südlichen Weinstraße betraut. In der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern würden Arbeiten bereits erfolgreich laufen, wo schon zehn Gemeinden Verträge geschlossen hätten. Ähnlich laufe es im Landkreis Germersheim. Technisch sieht das so aus, dass RMT hierzu 100er Leerrohre verlegt, in welche weitere Rohre mit dem Glasfaser verlegt werden können. Im Haus wird ein Anschlusskasten installiert, von wo die Signale im Haus verteilt werden. In vielen Orten seien beim VDSL heute nur bis 50 MBits möglich, weil Glasfaser nur bis zum Verteiler im Ort reiche und von dort eine Kupferleitung bis ins Haus läuft. RMT verlege jedoch ein paralleles Netz, damit Glasfaser bis ins Haus, womit bis 1000 MBits möglich seien. „Glasfaser ist die Zukunft“, so Tresch. So könne eine Glasfaser jetzt schon 73,7 TeraBits/Daten übertragen. Im Zuge der Baumaßnahmen Talstraße und später Hauptstraße käme eine Mitverlegung der Leitungen natürlich kostengünstiger. Wer jetzt einen Anschlussantrag stelle, bekomme deshalb seinen Glasfaser-Anschluss noch kostenfrei, weil er sich gleich am Projekt beteilige, so Tresch. Eine nachträgliche Installation werde jedoch kostenpflichtig. Wie es mit dem Anschluss im Außenbereich aussehe, wollte Ortschef Müller wissen. Jens Winter von NX 4 Networks erläuterte, dass der Weißensteinerhof auf jeden Fall angeschlossen werde, da dort die Leitung von Erlenbach kommend verlaufe. Beim Bärenbrunnerhof könne er sich eine Erschließung in Zusammenarbeit mit den Verbandsgemeindewerken vorstellen. Zu den Kosten. Wie erwähnt, wäre ein Glasfaser-Anschluss bis Hauskasten jetzt kostenfrei. Wenn sich ein Anlieger für den firmeneigenen Provider namens LYTE entscheide, fielen einmalige Anschlusskosten von 149,95 Euro für die Aufschaltung inklusive Medienkonverter an. Winter stellte dann die einzelnen Tarife und monatlichen Gebühren vor, welche abhängig von der Übertragungsrate sind, von 50 MBit in Höhe von 44,90 Euro bis 150 MBit für 69,90 Euro. Da das Vorhaben Zustimmung fand, beschloss der Rat am Beispiel des Kooperationsvertrages von Oberotterbach, für Busenberg einen Vertrag abzuschließen. Um der Firma die Möglichkeit zu geben, die Leerrohre nicht nur im öffentlichen Verkehrsraum, sondern auch bis ins Haus zu verlegen, gab der Rat eine Empfehlung an die Eigentümer, einen Hausanschlussvertrag abzuschließen. Dieser enthält keine Verpflichtungen der Eigentümer außer der Duldung dieser Baumaßnahme. Die Gemeinde wird nun eine Info-Veranstaltung für die Anlieger anbieten. Bis Herbst, so Tresch, sollten die Verträge zumindest für die Talstraße vorliegen. Baubeginn wäre dann Herbst 2018. |na

x