Rheinpfalz Geradeso beschlussfähig

Einen Gewinn von knapp 5000 Euro sieht der Forstwirtschaftsplan 2018 vor, den der Bottenbacher Ortsgemeinderat bei seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig verabschiedete. Fast hätte das Gremium jedoch gar keine Entscheidung treffen können, denn der Rat war nur geradeso beschlussfähig.

So hieß es am Anfang denn auch Warten auf das sechste von zwölf Ratsmitgliedern. Mit dem Eintreffen von Dieter Dzemski konnte Bürgermeister Helmut Schmitt die Beschlussfähigkeit des Rates feststellen. Fünf Mitglieder fehlten wegen Erkrankung oder anderer Termine. Kurz vor der Sitzung war dann der erste Beigeordnete Klaus Weber auch noch von einem Hund gebissen worden. Für das aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretene Ratsmitglied Peter Freyer konnte Schmitt noch keinen Nachfolger verpflichten. Nachrücker Werner Noll hat das Mandat nicht angenommen. Von Inge Fischer, der nächsten Nachfolgerin, lag Schmitt am Sitzungsabend noch keine Erklärung vor. Der Leiter des Forstreviers Hackmesserseite, Revierförster Michael Betz aus Kröppen, stellte den Räten den Forstwirtschaftsplan vor. Erträgen von 36.200 Euro stehen Aufwendungen von 31.300 Euro entgegen. Das Planwerk sieht den Einschlag von 615 Festmetern Holz vor, von denen 542 Festmeter in den Verkauf gelangen. Darunter befindet sich laut Betz auch ein Brennholzanteil von etwa einem Drittel, dessen Bedarf etwas zurückgegangen sei. Laut dem zehn Jahre gültigen Forsteinrichtungswerk, das inzwischen abgelaufen ist und fortgeschrieben werden muss, sei ein Hiebsatz von 802 Festmetern möglich. Kein Verständnis hatte Ratsmitglied Armin Knerr für die künftige Vermarktung des kommunalen Holzes. Aus kartellrechtlichen Gründen sollen fünf Stellen in Rheinland-Pfalz gebildet werden, um das Holz der Kommunen zu verkaufen. „Früher hatten wir mit unserem Wald rote Zahlen. Seit Jahren haben wir jetzt ein Plus, das durch die neue Vermarktungsart gefährdet ist“, so Knerr, der seit fast drei Jahrzehnten im Rat sitzt. Auch Bürgermeister Helmut Schmitt äußerte sich kritisch. So versuchte Betz zu beruhigen. Man solle abwarten, was da in Sachen Holzvermarktung aufgebaut werde. Schon lange beschäftigt Schmitt die Tatsache, dass im Dorfgemeinschaftshaus allerlei Zeug steht, das Platz wegnimmt, den man anderweitig benötigt. Nachdem er das Thema bereits in früheren Sitzungen angesprochen hatte, machte er diesmal Nägel mit Köpfen. Der Rat beschloss, die alten Bücher aus der ehemaligen Bücherei, alte Farben und nicht mehr benötigte Maschinen und Geräte zu entsorgen. Da es sich bei den Farben teils um Gefahrgut handelt, werden sie für 1000 Euro von einer Fachfirma beseitigt. Die Ausgaben sollen über den laufenden Haushalt bestritten werden. Ehe die Bücher entsorgt werden, darf Ratsmitglied Marina Stegner den Bestand durchsehen. Stegner geht davon aus, dass sich noch das eine oder andere wertvolle Stück darunter verbirgt.

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