Rheinpfalz Geothermie beschäftigt Justiz

Die Bürgerinitiative (BI) Geothermie Landau-Südpfalz hat gestern bei der Kriminalpolizei in Landau Strafanzeige gegen mehrere Geschäftsführer des seit März 2014 stillstehenden Geothermiekraftwerks in der Eutzinger Straße und des Sicherheits-Dienstleistungsunternehmens Bestec erstattet.

Auslöser waren zwei Verfahren vor dem Landgericht Landau, in denen der Kraftwerksbetreiber Geox unterlegen ist (die RHEINPFALZ berichtete). Dabei seien Fakten ans Licht gekommen, die strafrechtlich zu würdigen seien, so Thomas Hauptmann, stellvertretender Vorsitzender der BI. Nach seiner Darstellung hat eine Geschäftsführerin des Kraftwerks am 15. September 2009 den Druck in der Reinjektionsbohrung des Kraftwerks unzulässig erhöht, um die Kraftwerksleistung zu steigern. Das habe ein Erdbeben mit zahlreichen Schäden ausgelöst. Weiter rügt Hauptmann, dass der sogenannte Ringraum zwischen der Betonauskleidung des Bohrlochs und dem Reinjektionsrohr mindestens seit 2010 nicht mehr regelmäßig überwacht worden sei. Durch ein Leck in diesem Rohr soll Thermalwasser ausgetreten sein und die massiven Bodenbewegungen ausgelöst haben, die letztlich zum Abschalten der Anlage geführt haben. Diese Bodenhebungen sollen schon seit Mitte 2012 von den Betreibern selbst bemerkt worden sein. Dennoch habe der Betreiber Geox nicht reagiert und schließlich habe es massive Schäden unter anderem an den Gleisen der Bahnlinie Landau-Pirmasens gegeben. Dies wertet Hauptmann als gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr. Wie berichtet, ist inzwischen ein Innenrohr in das Reinjektionsrohr eingezogen worden und eine durchgängige Doppelwandigkeit zu erzielen, wie es heute Stand der Technik ist. Damit werde es unmöglich, die Leckstelle im Geothermiekraftwerk noch zu ermitteln, argumentiert Hauptmann und hält diesen Vorgang daher für Unterdrückung eines Beweismittels. (boe)

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