Rheinpfalz FWG setzt ihre Kandidaten durch
Rumbach hat eine neue Gemeindeführung. Bei der ersten Ratssitzung nach der Kommunalwahl führte die scheidende Ortsbürgermeisterin Heidelinde Koslowski im Beisein von Verbandsbürgermeister Wolfgang Bambey ihren bisherigen Beigeordneten Ralf Weber als neuen Ortsbürgermeister ein. Zu Beigeordneten wurden Gerhard Knospe und Cindy Langenberger (alle FWG) gewählt.
Beide Beigeordneten hatten mit Maximilian Hagen (WG Hagen), der bei der Ortsbürgermeisterwahl am 25. Mai gegen Weber angetreten war, einen Gegenkandidaten. Doch mit fünf zu zwei Stimmen bei je einer Enthaltung setzte die FWG-Mehrheit im Rat ihre Kandidaten durch. Hagen hatte zuvor einen dritten Beigeordneten beantragt und wollte die Abstimmung darüber geheim durchführen lassen. Doch die Mehrheit im Rat plädierte für eine offene Abstimmung – und dort wurde Hagens Antrag dann mit der bekannten Mehrheit abgelehnt. Koslowski hatte in ihren Abschiedsworten zuvor betont, dass Demokratie immer auch Mehrheitsbeschlüsse bedeute. Sie dankte den Ratsmitgliedern für ihre Loyalität und ihr Engagement für Rumbach. Ihr Nachfolger Ralf Weber erinnerte daran, dass Heidelinde Koslowski sich 35 Jahre in Rumbach kommunalpolitisch engagierte – als Ratsmitglied, Beigeordnete und 13 Jahre lang an der Ortsspitze. „Wie kaum ein anderer“ habe sie in dieser Funktion Rumbach geprägt, betonte Weber, der dabei insbesondere an die Erfolge in den Dorfwettbewerben erinnerte. Mit Blumen und einem Präsentkorb verabschiedete er die langjährige Ortsbürgermeisterin auf die Zuschauerplätze, die mit 15 Frauen und Männern gut gefüllt waren. Nach den Formalitäten rund um die Einführung von Ortsbürgermeister, Beigeordnetenwahlen und Verpflichtung aller Ratsmitglieder hatte das neue Rumbacher Kommunalparlament auch gleich noch eine „echte“ Entscheidung zu treffen: Einstimmig wurde für 275.000 Euro der Auftrag für die Herstellung der Straßen Kehrweg und Im Baumert an die Firma Eurovia (Neunkirchen) vergeben. Ursprünglich hatte man sich mit dem Gedanken getragen, die Gemeinschaftsmaßnahme mit den Verbandsgemeindewerken an einen einzigen Anbieter zu vergeben. Doch das Eurovia-Angebot war letztlich für die Ortsgemeinde günstiger als das Gesamtangebot der Firma Maué (Schopp). Die führt jetzt für die Verbandsgemeindewerke die Kanal- und Wasserleitungsarbeiten aus – sofern der neue Werksausschuss zustimmt. Durch die kostenmäßige Beteiligung am einen oder anderen Gewerk, das die Verbandsgemeindewerke ausgeschrieben haben, belaufen sich die Gesamtkosten der Ortsgemeinde für den Bau der beiden Straßen auf 313.500 Euro. Aus dem Investitionsstock des Landes gibt es einen Zuschuss von 86.000 Euro. Weber kündigte an, voraussichtlich in der letzten Juliwoche eine Anliegerversammlung zu diesem Projekt durchführen zu wollen. Die Anlieger hätten dabei noch die Gelegenheit, kleinere Änderungswünsche in die Planung einzubringen. Ein Problem beim Bau des Generationenparks machte zum Ende der Sitzung Maximilian Hagen öffentlich. Für den vorgesehenen Bolzplatz gibt es offensichtlich keine Baugenehmigung, da die Untere Landespflege hierzu Ausgleichsmaßnahmen fordert. Weber sprach von „Kommunikationsproblemen“. Die Ausgleichsmaßnahmen – die Entfernung von Kiefern und Fichten an einem Weiher sowie die Nutzung eines gemeindlichen Weihers ausschließlich für Naturschutzbelange seien zwar besprochen, aber nirgendwo festgehalten. Der strittige Bereich soll nun neu geplant und dabei sollen auch Anregungen und Bedenken der Anlieger berücksichtigt werden. Das führe zwar zu Verzögerungen beim Bau des Bolzplatzes. „Aber die Kuh werden wir vom Eis kriegen“, zeigte sich der neue Ortschef optimistisch. Im Informationsteil der Sitzung gab Weber bekannt, dass der Fairtrade-Tag der Fairtrade-Gruppe einen Erlös von 440 Euro brachte, der zu gleichen Teilen der Renovierung der Christuskirche und einem Kinderprojekt in Uganda zugute kam. Die fehlende LED-Straßenbeleuchtung im Ort soll aufgrund von Lieferschwierigkeiten des Herstellers nun ab 17. Juli installiert werden. Weber ging außerdem auf die RHEINPFALZ-Berichterstattung der vergangenen Woche ein, als die Verbesserung der LTE-Versorgung auch in Rumbach angekündigt wurde. „Das ist der höchste Standard im Mobilfunkbereich. Das stärkt unseren Standort und ist gut für uns alle“, freute er sich. (hll)