Rheinpfalz Freie Mittel reichen nicht aus
700 Jahre Unterjeckenbach – das Jubiläum soll im nächsten Jahr bei der Kerwe groß gefeiert werden. Das Dorfjubiläum war neben der Beratung des Doppelhaushaltes und dem Forstwirtschaftsplan das beherrschende Thema der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend.
Vom Forstamt Kusel war Revierleiter Dietmar Antoni angereist, um darzustellen, was in Sachen Bewirtschaftung des rund 90 Hektar umfassenden Gemeindewaldes geplant ist. Dank der Tatsache, dass in den 60-er Jahren gepflanzte Douglasien jetzt erntereif sind, kann das Forstwirtschaftsjahr 2017 mit einem Plus von rund 750 Euro abgeschlossen werden. In diesem Jahr soll neben dem Einschlag von Brennholz für Selbstwerber Stammholz an die Industrie verkauft werden. Am Ende rechnet Antoni mit einem Überschuss von 450 Euro. Bei der Vorstellung des Haushaltsplanes verwies Ortsbürgermeister Karl Christian Michel einmal mehr auf die strukturellen Probleme, mit denen die Kommune unverschuldet zu kämpfen habe, weil die freien Finanzmittel bei weitem nicht ausreichten, um die von verschiedenen Seiten auferlegten Pflichtaufgaben zu erfüllen. So werden die Ergebnishaushalte 2017 und 2018 jeweils Defizite von 13.040 Euro aufweisen. Als einzige Investition sind 15.000 Euro als Eigenanteil zur Schaffung einer zufriedenstellenden Breitbandversorgung eingestellt. Dazu muss vom Übergabepunkt Langweiler an der Bundesstraße ein Glasfaserkabel nach Unterjeckenbach auf einer Länge von rund 2,5 Kilometern verlegt werden, was voraussichtlich um die 200.000 Euro kosten wird. Trotz 90-prozentiger Förderung bedeute die Finanzierung des Eigenanteils eine Herausforderung für eine Ortsgemeinde dieser Größenordnung, sagte Michel. Dazu komme noch die Verkehrssicherungsmaßnahme im Bereich des Buswendeplatzes nach einem Hangrutsch, die im Rahmen eines Nachtragshaushaltes finanziert werden müsse. Zur Vorbereitung des Dorfjubiläums im kommenden Jahr war Kreisheimatpfleger Dieter Zenglein zu Gast. Er bot an, die zahlreichen Archive nach Quellenmaterial zur Geschichte zu durchforsten und den Rat bei der Erstellung einer Bilddokumentation tatkräftig zu unterstützen. Im Zuge der Kerwefeier soll ein Festkommers mit geladenen Gästen den Höhepunkt des Jubiläums bilden. Einmal mehr nannte Michel die Starkregenproblematik des Jeckenbachs als vordringliche Aufgabe für die Zukunft. Zumal die Oberflächenentwässerung des Truppenübungsplatzes durch Unterjeckenbach erfolge und die Schaffung von Rückhaltemöglichkeiten oberste Priorität haben müsse. In der dritten Februarwoche ist ein Team des ZDF zu Gast in Unterjeckenbach, um Aufnahmen und Interviews zum Thema demografische Entwicklung zu machen.