Landau Frauen-Power beim zweiten Zyklus des Orgelpunkts in der Stiftskirche

Zusammengestellt hat die Orgelreihe die Landauer Stiftskantorin Anna Linß.
Zusammengestellt hat die Orgelreihe die Landauer Stiftskantorin Anna Linß.

Jetzt, wo das Konzertleben sich allenthalben wieder sacht mit kleineren Formaten zu regen beginnt, erlebt die Orgel allerorten geradezu eine Hochkonjunktur. Der zweite Zyklus des Landauer Orgelpunkts in der Stiftskirche, überschrieben „Königin der Instrumente“, war allerdings schon vor Corona in der Planung.

Erneut prunkt die Reihe mit Frauen-Power an Manualen und Pedal – im konzertanten Geschehen immer noch eher die Ausnahme, wie Stifts- und Bezirkskantorin Anna Linß betont. Sie selbst gestaltet am 2. August das erste Konzert der dreiteiligen Reihe mit einer Werkfolge, die inhaltlich um den Begriff der „Trinität“ kreist.

Drei Lutherchoräle bilden das leitmotivische Zentrum. Nach César Francks Choral in E-Dur – der lichten, prachtvollen, göttlichen Tonart – folgt die Interpretin ihrem programmatischen Leitfaden: Felix Mendelssohns sechste Orgel-Sonate, zwei Jahre vor seinem Tod 1847 entstanden, verarbeitet den Luther-Choral „Vater unser im Himmelreich“. Johann Sebastian Bach wiederum greift in seiner Bearbeitung des Luther-Chorals „Christ, unser Herr, zum Jordan kam“ den trinitarischen Gedanken der Taufe auf. Und Maurice Duruflé, der große zeitgenössische Franzose, beschwört in Adagio und Fuge über „Veni Creator Spiritus“ den Schöpfergeist der heiligen Dreieinigkeit.

Mami Nagata kommt wegen Corona nicht

Mit Mami Nagata war ursprünglich eine junge Solistin von internationalem Rang aus Japan eingeladen. Nun aber hätte sie zwar in Deutschland einreisen, aber nicht wieder nach Japan zurückkehren dürfen. Gast auf der Bank der Rieger-Orgel am 9. August ist nun Johanna Winkler aus Frankfurt, Meisterschülerin von Professor Stefan Viegelahn und als vielversprechendes Talent gerühmt. Sie wird ihren Abend dem großen Jubilar der Französischen Orgelschule, Louis Vierne, zu dessen 150. Geburtstag widmen. Und zudem Werke von Johann Sebastian Bach interpretieren.

Dann gibt es zwei Wochen Pause, bevor am 23. August die auf internationalem Parkett höchst erfolgreiche Chorleiterin, Hochschuldozentin und Organistin Susanne Rohn aus Bad Homburg in die Tasten greift. Die vielfach preisgekrönte Künstlerin ist bekannt für ihre kreative Programmgestaltung, eingebettet in eine brillant spektakuläre, niemals aber vordergründige Performance. Auf ihre Werkauswahl für Landau darf man gespannt sein.

Die Konzerte beginnen jeweils um 18 Uhr bei freiem Eintritt und Bitte um Spenden.

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