Hessheim Frau verteilt Beutel mit vermeintlich gebrauchten Mundschutzmasken

Solche Päckchen mit je fünf Mundschutzmasken sind in Heßheimer Briefkästen aufgetaucht.
Solche Päckchen mit je fünf Mundschutzmasken sind in Heßheimer Briefkästen aufgetaucht.

Eine Frau hat in Heßheim vermeintlich gebrauchte Mundschutzmasken verteilt und damit für Unruhe im Dorf gesorgt. Das berichten Verbandsbürgermeister Michael Reith und Ortsbürgermeister Holger Korn (beide SPD).

Beutel mit jeweils fünf Masken waren in etlichen Heßheimer Briefkästen gelandet, vor allem in der Kieskaut. Den Päckchen lagen Zettel mit einer handschriftlichen Notiz bei, wonach der Empfänger den gebrauchten Mundschutz zur Not in heißem Wasser waschen und trocknen könne.

Den beiden Bürgermeistern Korn und Reith wurde der Vorfall am Dienstag gemeldet, weshalb sie umgehend im sozialen Netzwerk Facebook davor warnten, die Masken zu benutzen. Reith stellte klar, dass es sich nicht um eine offizielle Aktion zum Schutz der Bürger vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus handele.

Woher die Masken stammen, war bis zum Nachmittag unklar. Bürgermeister Reith ging allerdings davon aus, dass der oder die Unbekannte niemandem schaden wollte, sondern dass es vermutlich „gut gemeint“ war. „Die Handschrift deutet darauf hin, dass es sich um eine ältere Person handelt“, sagte Reith gegenüber der RHEINPFALZ. Wahrscheinlich jemand aus dem Dorf, der wegen des allgemeinen Mangels an Schutzausrüstung gegen eine Corona-Infektion helfen wolle.

Korn gibt Entwarnung am Nachmittag

Später gab Ortschef Holger Korn Entwarnung: „Die Masken sind nicht gebraucht und stammen aus einem ortsansässigen Massagebetrieb.“ Die Frau, die sie in Briefkästen verteilte, habe sich auf dem Beipackzettel falsch ausgedrückt und habe bloß sagen wollen, dass man den Mundschutz nach erstmaligem Gebrauch wegwerfen oder – falls unbedingt nötig – reinigen und wiederverwenden könne.

Auch wenn sich die Sache nun weder als übler Scherz noch als absichtliche Verunsicherung der Bevölkerung herausgestellt hat: Es gehe trotzdem nicht an, dass jemand Mundschutzmasken in Beutel verpacke und in Briefkästen stecke, so Korn. Er bittet alle, die so etwas zur Verfügung stellen wollen, die Sachen bei ihm oder der VG-Verwaltung abzugeben.

Feuerwehr freut sich über selbst genähte Masken

Allerorten gibt es inzwischen Aufrufe an die Bevölkerung, Mundschutzmasken aus Stoff zu nähen, so auch in der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim. Seit Dienstag bittet die Freiwillige Feuerwehr um Hilfe: „Wer kann und Spaß daran hat, kann uns gerne mit selbst genähten Mundschutzmasken unterstützen“, heißt es auf einer Anzeige der Wehrleitung für das Amtsblatt. Noch sei die Feuerwehr mit Masken gut bestückt, aber man könne schließlich nicht wissen, „wie viele wir noch benötigen“. Die genähten Stücke können nach Vereinbarung unter Telefon 06233 3791-111 in der Lambsheimer Verwaltungsstelle abgegeben werden.

34 Quarantänefälle in der VG

Michael Reith zufolge stehen in der Verbandsgemeinde wegen der Corona-Pandemie aktuell 34 Personen unter Quarantäne. 14 davon seien positiv auf das Virus getestet worden. Es handele sich um je einen Fall in Beindersheim und Großniedesheim, vier Personen in Heßheim, drei in Kleinniedesheim und fünf in Lambsheim. Bis Dienstag, 11 Uhr, gab es darüber hinaus 20 Verdachtsfälle in den genannten Dörfern. Auch diese Menschen mussten sich laut Reith in häusliche Quarantäne begeben.

Die Kreisverwaltung übermittle der Verbandsgemeinde seit Freitag nun täglich Quarantäneverfügungen, die den Betroffenen dann über den jeweiligen Vollzugsdienst zugestellt würden. „Wir informieren dann auch die Ortsbürgermeister“, so Reith. Noch sei die VG nicht in der Pflicht, die Einhaltung der Quarantänevorschriften zu überwachen. „Aber unser Vollzugsdienst fährt trotzdem immer mal wieder an den betreffenden Wohnungen vorbei“, so Reith. Beim Zustellen der Verfügung werde immer auf die Möglichkeit hingewiesen, sich während der Quarantäne über den vom Hausmeister gefahrenen Bürgerbus Lebensmittel besorgen zu lassen.

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