Rheinpfalz Fonds steigt bei Geothermiekraftwerk ein

Die Daldrup & Söhne AG will für rund 5,2 Millionen Euro Anteile am Geothermiekraftwerk Landau und an der Geysir Europe an einen Luxemburger Investment Fonds verkaufen.

Wie das Unternehmen am 31. Mai auf seiner Internetseite bekanntgegeben hat, hat es mit dem Luxemburger Fonds IKAV Invest S.àr.l. einen verbindlichen Fahrplan über die Übernahme von Anteilen an dem Geothermiekraftwerk Landau und der Geysir Europe GmbH vereinbart. In einem ersten Schritt beabsichtigt IKAV demnach, zum 15. Juni für rund 5,2 Millionen Euro 49,9 Prozent der Anteile an der Betreibergesellschaft Geox GmbH des Geothermiekraftwerks Landau und 48,9 Prozent der Anteile an der Geysir Europe GmbH zu übernehmen. Letztere verfügt über eigene Erlaubnisfelder zur Aufsuchung von Erdwärme im bayerischen Molassebecken und im Oberrheingraben. Die Veräußerung der Anteile ist nach Unternehmensangaben ein wesentlicher Bestandteil von Umstrukturierungsmaßnahmen, die einer Entschuldung des Konzerns dienen sollen. Daldrup & Söhne hat für das Geschäftsjahr 2018 einen vorläufigen Verlust auf Konzernebene von 14 bis 17 Millionen Euro bei einer Gesamtleistung von rund 37 Millionen Euro vermeldet. Das Unternehmen rechnet für das laufende Geschäftsjahr aber wieder mit einem ausgeglichenen Ergebnis bei einer Gesamtleistung von rund 40 Millionen Euro. Die Auftragslage sei gut: Der Auftragsbestand habe Ende Mai rund 48 Millionen Euro betragen und die Auftragspipeline sei mit einem Volumen von 105 Millionen Euro zufriedenstellend gefüllt. Der Verlust im Geschäftsjahr 2018 sei durch einmalige Bewertungskorrekturen und Verluste aus dem operativen Geschäft zu erklären. Zu letzteren hätten Preissteigerungen bei Material und Dienstleistungen beigetragen, aber auch witterungsbedingte Projektverzögerungen. Außerdem sei eine der großen Bohranlagen der Daldrup & Söhne AG in der zweiten Jahreshälfte nicht in Betrieb gegangen, weil ein Kundenauftrag zu spät erfolgt sei. Allein das habe etwa fünf Millionen Euro Verlust ausgemacht. Aber auch die anhaltende Verzögerung bei der endgültigen Fertigstellung und Inbetriebnahme des Geothermiekraftwerks im bayerischen Taufkirchen habe das Ergebnis des Unternehmens belastet. Das Kraftwerk in Landau sei dagegen im gesamten ersten Halbjahr 2018 und dann wieder nach planmäßiger Revision ab Mitte November 2018 störungsfrei gelaufen. Daldrup hat mit Wirkung zum 1. April 2019 seine Gesellschaftsanteile an der Geysir Europe GmbH von 75 auf knapp 98 Prozent erhöht. Das Unternehmen hat diese Anteile vom ausgeschiedenen Vorstandsmitglied Curd Bems übernommen. Bems war seit 2013 Geschäftsführer der Geox, einer 100-prozentigen Daldrup-Tochter, die das Kraftwerk in Landau betreibt.

x