Rheinpfalz Festival in Mannheim: Ein Hoch auf die Erfinderstadt

Das „Basislager“ des Festivals: Einkaufszentrum Q6/Q7 in Mannheim. Unser Bild entstand bei der offiziellen Eröffnung im Septembe
Das »Basislager« des Festivals: Einkaufszentrum Q6/Q7 in Mannheim. Unser Bild entstand bei der offiziellen Eröffnung im September 2016. Archivfoto: KUNZ

Ihren Einfallsreichtum hat sie schon häufiger bewiesen, ob Fahrrad, Traktor, Automobil oder Spaghettieis: Mannheim gilt gerne als Geburtsstätte für viele große und kleine Ideen. Nun widmet die Quadratestadt ihrem Pioniergeist vom 14. bis zum 27. Oktober ein Festival. „innomake!“ heißt der Titel eines zweiwöchigen Konglomerats an Veranstaltungen, Ausstellungen und Diskursrunden.

„Wir sind eine Stadt des Machens“, erklärt Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) den Titel des Festivals. Das Format der Veranstaltungsreihe stellt an sich schon eine Innovation dar, der Blick richtet sich dabei nicht nur auf die technologische und wirtschaftliche, sondern auch auf die soziale und ökologische Innovationskraft der Arbeiterstadt. Stadtmarketing und das Mannheimer Gründungszentrum arbeiten dabei Hand in Hand. Große Konzerne, kleine Start-Ups, Wissenschaftler, aber auch Akteure aus der Kultur- und Kreativszene ziehen bei der Premiere an einem Strang.

Vorausschau statt Rückblick

Den historischen Erfindergeist habe man mit Events wie „200 Jahre Fahrrad“ oder Industrie-Ausstellungen schon oft gewürdigt. „Diesmal wollen wir jedoch keine Retrospektive, sondern den Blick in die Gegenwart und Zukunft wagen“, sagt Karmen Strahonja. In Zeiten des Klimawandels, Abgas-, Feinstaub- und Mobilitätsdebatten stehen die Städte vor großen Herausforderungen. „Es ist ordentlich Druck auf dem Kessel“, so die Stadtmarketing-Geschäftsführerin.

Doch Not macht bekanntlich erfinderisch. Und was hinter den Türen der modernen IT-Tüftler und App-Bastler geschieht, bleibt meist im Verborgenen. Dank des „innomake!“-Festivals aber erhalten die Pioniere von heute eine Plattform. Und auch die kreativen Keimzellen wie das Existenzgründerzentrum C-HUB oder das Mafinex-Technologiezentrum werden in den Vordergrund gerückt. „Nahezu die Hälfte aller deutschen Patente stammen aus unserer Region. Das ist verblüffend, es wird ein Schaufenster an Potenzialen“, verspricht Kurz.

Neu Akzente und bewährte Veranstaltungsformate

Aus 15 Veranstaltungen setzt sich das „innomake!“ zusammen. Und ein Blick ins Programm verrät: Für das sehr komplexe und fachspezifische Festival muss nicht alles neu erfunden werden. Viele bewährte Formate wie der Urban Thinkers Campus (24. bis 26. Oktober im Stadthaus N1), das Fachforum Designwirtschaft (23. Oktober im C-HUB) oder der medizinorientierte „m2aind-Talk“ (22. Oktober an der Hochschule) sollen dank des gemeinsamen Auftritts eine neue Sichtbarkeit erfahren. Und auch der soziale Gedanke soll vorgelebt werden. Bei der „Nachtschicht“ am 16. Oktober im Alten Volksbad werden beispielsweise Mannheimer Designer und Marketingstrategen ihre Kompetenz bei einer kostenlosen Acht-Stunden-Schicht gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung stellen.

Die meisten gesellschafts- und umweltorientierten Festival-Tagungen sind einem Fachpublikum vorbehalten. Unter dem Motto „Innovationen made in Mannheim“ wird jedoch eine dreigeteilte Ausstellung auf dem Paradeplatz, am Hauptbahnhof sowie an der Augustaanlage ab dem 7. Oktober nahezu jeden Mannheim-Besucher ansprechen. Bei „Women in Tech“ am 22. Oktober im N7 rückt die Rolle der Frau in technischen Berufsfeldern in den Fokus. Beim „Climathon“ (25. bis 27. Oktober) besteht zudem Gelegenheit, selbst zum Teilnehmer und möglicherweise patentverdächtigen Erfinder zu werden, wenn im Mafinex ein Ideenwettbewerb zum Klimaschutz ausgerufen wird.

„Herzstück“ des Festivals im Rosengarten

Sozusagen als Basislager des zeitlich und räumlich weit verstreuten Festivals dient das neue Einkaufsquartier Q6/Q7, wo sich nicht nur Festivalteilnehmer begegnen und austauschen, sondern sich auch nachhaltige Mannheimer Lifestyle-Marken präsentieren dürfen. Herzstück der innovativen Festivaltage aber ist das Symposium „people, planet, profit“ am 24. Oktober im Rosengarten. „Dort werden wir viele Erkenntnisse, die Essenz zusammentragen“, erklärt Strahonja. Verbunden mit der Hoffnung, dass kreative Köpfe aus unterschiedlichen Bereichen zusammenfinden, ein Netzwerk an Ideen gesponnen wird, und vielleicht die eine oder andere bahnbrechende und zukunftsweisende Innovation aus dem neuen Mannheimer Festival hervorgeht.

INFOWeitere Highlights des „innomake!“-Festivals in Mannheim sind unter anderem die UX-Days (16. bis 18. Oktober), welche die digitale Revolution zum Thema haben, ein Start-Up-Camp für Schüler (am 18. Oktober) sowie die erste, internationale Nachtkulturkonferenz NØK (21. Oktober in der Alten Feuerwache). Weitere Infos zum Programm und den Teilnahmebedingungen findet man unter www.innomake-mannheim.de.

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Weitere Highlights des „innomake!“-Festivals in Mannheim sind unter anderem die UX-Days (16. bis 18. Oktober), welche die digitale Revolution zum Thema haben, ein Start-Up-Camp für Schüler (am 18. Oktober) sowie die erste, internationale Nachtkulturkonferenz NØK (21. Oktober in der Alten Feuerwache). Weitere Infos zum Programm und den Teilnahmebedingungen findet man unter www.innomake-mannheim.de.

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