Rheinpfalz FCK verliert Test gegen Pogon Stettin 1:2

Eisenberg (zkk). Das Testspiel hat der technisch versierte polnische Erstligist Pogon Stettin gestern Abend 2:1 (1:0) in Eisenberg gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gewonnen. Gewonnen aber hat auch die ”Herzblut-Hilfe Arno Wolf - Schau nicht weg, wenn Du helfen kannst!”, die im Zusammenwirken mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) zu einer Typisierungsaktion rund um das Spiel im Waldstadion geladen hatte.

”Wir brauchen Ihr Herzblut”, appellierten die Freunde des an Leukämie erkrankten früheren Fußball-Profis Arno Wolf (54) an die Besucher, Speichelproben abzugeben. Das Echo macht Mut. ”Wir haben seit 16.30 Uhr ununterbrochen zu tun”, erklärte Oliver Müller vom Freundeskreis. Geldspenden helfen der DKMS, die pro Probe 50 Euro benötigt. Der Notruf berührt: ”Bitte helfen Sie Arno, seiner Familie und seinen Freunden. Wir wollen ihn nicht verlieren.”

Dankbar für die Hilfe, berührt vom Engagement der Freunde, zeigte sich Wolfgang Wolf, der ältere Bruder des schwer kranken Arno Wolf.

”Ich möchte mich im Namen meines Bruders, seiner Frau und seiner Tochter bei all den Freunden, Helfern, vor allem aber auch bei Stefan Kuntz und dem FCK für diese tolle Unterstützung bedanken”, sagte ”Wolle” Wolf, zehn Jahre FCK-Profi, später auch Trainer des FCK. Nun will sich auch Bundesligist 1. FC Nürnberg, für den Arno Wolf als Scout arbeitete, der Hilfsaktion anschließen.

”Wir hoffen sehr, dass ein Stammzellenspender für Arno gefunden wird”, sagte FCK-Coach Oliver Schäfer, der Wolfgang Wolf beste Genesungswünsche mit auf den Weg in die Klinik gab, in der Arno eine Chemotherapie macht. Vor vier Jahren ist der einstige Linksaußen erkrankt, vor zwei Jahren fand sich über die DKMS ein Spender. Jetzt wird dringend wieder einer gesucht. ”In solchen Momenten sieht man, wie unwichtig so ein Spiel, wie unwichtig drei Punkte sind”, sinnierte Wolfgang Wolf. Oliver Schäfer nickte, wohlwissend, dass er Siege und Punkte braucht, um seinen neuen Job zu behalten, den er wirklich gut macht.

Wolfgang Wolf versäumte nicht, ”Olli” Schäfer alles erdenklich Gute dafür zu wünschen. Wolf, ein alter Fuchs im Trainergeschäft, stimmt mit dem zwölf Jahre jüngeren Schäfer überein, dass Kampf und Power-Fußball auf dem ”Betze” geboten werden müssen. ”Wechsel nicht so oft, lass‘ auch mal einen nach einem schlechten Spiel drin”, riet Wolf.

Der FCK trat gestern mit einer Mannschaft an, die so noch nie spielte und verständliche Abstimmungsmängel hatte. Verloren wurde aber auch, weil Mo Idrissou vier hochkarätige Chancen ausließ. Die Führung der Gäste durch Marcin Robak schön, aber unfair. Er umspielte den verletzt am Boden liegenden Jan Simunek und hämmerte die Kugel dann in die Maschen (44.). Glück im Unglück: Simunek hat ”nur” eine schmerzhafte Prellung über dem Knie erlitten, gab Oliver Schäfer Entwarnung. Er war zufrieden, weil sich seine Mannschaft gut bewegte. ”Ein sehr guter Test, die Jungs haben Kilometer in die Beine bekommen”, sagte der Coach.

Den Ausgleich besorgte Andrew Wooten nach Drazan-Flanke (77.). Der Flügelspieler hatte sich unfair gegen Rogalski durchgesetzt. Clever herausgespielt das 1:2 durch Donald Djousse. Da wirkte auch der sonst gute Torhüter David Hohs unentschlossen, kam erst raus, ging dann zurück.

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