Rheinpfalz FCK hofft nach dem 3:0 gegen Paderborn auf Duisburger Schützenhilfe

Am Ende des kühlen Nachmittags waren drei Punkte eingetütet: Mit dem 3:0 (1:0) gegen den SC Paderborn hat der 1. FC Kaiserslautern seine Pflicht erfüllt. Und hofft beim Blick auf Rang drei auf einen Ausrutscher des 1. FC Köln heute Abend beim MSV Duisburg.

Das tut sicher auch Alexander Baumjohann, der sich beim privaten Fernsehfußballkonsum auf die wirklich großen Spiele konzentrieren will: ”Ich guck‘ am Dienstag Bayern gegen Barcelona. Solange wir jetzt alle unsere vier restlichen Spiele gewinnen, interessiert es mich nicht, wie die anderen Mannschaften in unserer Liga spielen.” Klingt selbstbewusst. Oder ist‘s nur das Pfeifen im Pfälzerwald?

Mit auf die Ehrenrunde nach dem dritten 3:0-Heimsieg in Folge nahm Baumjohann seine viereinhalb Jahre alte Tochter Melissa. ”Sie wollte unbedingt mal mit den Mannschaften einlaufen, aber das ist hier kompletten Jugendteams vorbehalten. Deswegen habe ich sie nach dem Spiel mit auf den Platz genommen”, erzählte der 26-Jährige. Eine Halbzeit wollte dem feinen Techniker kaum etwas gelingen, dann lieferte er die Maßflanke, die der sehr präsente und wirkungsvolle Mo Idrissou mit seinem 15. Saisontreffer zum 2:0 veredelte (54. Minute). Das Erfolgserlebnis beflügelte Baumjohann, der der Mannschaft fortan mit dem stark spielenden Mitchell Weiser Flügel verlieh. Das Tor zum 3:0 belohnte Baumjohanns beharrlichen Behauptungswillen (81.).

”Einer von uns, Alex Baumjohann oder ich, sollte sich immer im Zentrum anbieten und in die Mitte ziehen. So war es besprochen, aber das können wir auch noch besser machen”, schilderte Weiser die taktischen Vorgaben des Trainers. Der stellte vom 4-1-4-1-System der vergangenen beiden Spiele gegen Köln und in Aue wieder auf ein 4-4-2 um mit den eher defensiven Willi Orban und Ariel Borysiuk im Zentrum. ”Dadurch waren wir sehr kompakt und haben fast keine Torchance zugelassen”, bilanzierte Foda zufrieden. Sein Zug, die beiden Paderborner Zentralfiguren Alban Meha und Daniel Brückner durch Orban und Borysiuk aus dem Spiel zu nehmen, ging auf. Orban, erstmals in der Startelf, funktionierte im Abschirmdienst, setzte bei Ballgewinn meist auf den risikolosen Querpass. Borysiuk, bis auf einen halsbrecherischen Rückpass am eigenen Strafraum stets Herr der Lage, erwies sich als hartnäckiger Zweikämpfer, der entscheidend dazu beitrug, die Lauterer Spielhälfte zur verkehrsberuhigten Zone zu machen. ”Im letzten Drittel waren wir nicht effizient”, beschrieb das SC-Coach Stephan Schmidt.

Effektivität bewies am Vortag seines 19. Geburtstages Mitchell Weiser. Er nutzte einen Fehler Wemmes aus der Distanz zum Führungstor (18.) und beschenkte sich so schon einmal selbst. Gut gelaunt war am Ende auch Albert Bunjaku, der sich mit dem Trainer auf eine schöpferische Pause geeinigt hatte, nach 75 Minuten für ”Jimmy” Hoffer kam und das 3:0 vorbereitete (81.). ”Albert hat zuletzt alle Spiele gemacht, von daher ist klar, dass der Akku irgendwann ein bisschen leerer wird. Aber er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns”, betonte Baumjohann, ”und bei seinem super Pass auf mich hat man gesehen, was es ausmacht, wenn so ein Klasse-Spieler von der Bank kommt.”

”Das tut natürlich gut, wenn du reinkommst und es gelingt dir gleich etwas Entscheidendes”, frohlockte Bunjaku. Und trat wie Jan Simunek, der nach Florian Dicks verletzungsbedingtem Ausscheiden die Kapitäns- binde übernommen hatte, die Euphoriebremse. ”Wir sollten jetzt nicht groß rumreden, sondern in Cottbus Vollgas geben”, meinte Bunjaku und lenkte den Blick auf die nächste Dienstreise. ”Es war wichtig, dass wir nach dem schlechten Spiel in Aue eine Reaktion gezeigt haben”, sagte Simunek, der an der Seite des herausragenden Marc Torrejón solide arbeitete.

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