Rheinpfalz Fasnachter legen sich für gute Tat ins Zeug

„Träume sind für alle da“, so lautete das Motto der Benefiz-Veranstaltung des Fastnachtsclub Felsenland (FCF) am Samstag. In der bis auf den letzten Platz gefüllten Sporthalle erlebte das Publikum einen Abend gespickt mit Auftritten von namhaften Künstlerinnen und Künstler der Faschingsszene aus dem gesamten südwestdeutschen Raum.

Einziges Ziel war es, möglichst viele Spenden zu sammeln für den an einer äußerst aggressiven Form der Multiple Sklerose erkrankten Stefan Schantz. Die Krankheit ist so weit fortgeschritten, dass er inzwischen nicht mal mehr sitzen kann. „Das Eigengewicht des Körpers würde ihn erdrücken“, war auf einer zu Beginn gezeigten Präsentation zu lesen. Schantz ist 47 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 14 und 18 Jahren. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich niemals aufgebe“, hat er gegenüber Betzer gesagt. Frank Baumann, Moderator der Benefiz-Veranstaltung, ergänzte unter tosendem Applaus des Publikums: „Der Fastnachtsclub Felsenland hört ebenfalls niemals auf, Menschen zu helfen“. Alle Akteure auf der Bühne traten ohne Gage auf. In zwölf Jahren wurden bereits mehr als 40.000 Euro gespendet. Alle auftretenden Künstler legten insgesamt eine Fahrtstrecke von mehr als 10.000 Kilometern zurück, um dabei zu sein. Zahlen, die für sich sprechen. Am Ende kam am Samstag die stattliche Summe von 4900 Euro zusammen, die spontan von verschiedenen Privatleuten und Einrichtungen gespendet wurde. Dazu kommt noch der gesamte Erlös der Veranstaltung. Das Geld wird verwendet, um einen Außenaufzug für Stefan Schantz am Wohnhaus zu installieren. Für die Organisatoren des FCF war es eine Herzenssache, alle arbeiteten gemeinsam Hand in Hand. So ist es auch erklärbar, dass zur Überraschung vieler Oliver Betzer alias „De Härtschd“ gemeinsam mit seinem Vereinsmitglied Tobias Paltz – „De Winkel“ genannt – als Adam und Eva auf der Bühne stand. So verschieden die beiden Fasnachter auch sind, so homogen präsentierte sich das etwas andere Paar im Adamskostüm, während sie in den Dialog mit ihrem Schöpfer närrische Missverständnisse aussprachen. Zu den Aktiven gehörten neben „Institutionen“ wie Martin Berberich alias „De Maddin“ und Birgit Pfeifer von der Karnevalsgruppe Backnang auch Günter Dudenhöffer von der Siedlergemeinschaft Grünstadt sowie die beiden Saarländer Helene Rauber und Günni Tannrath alias „Jääb und Julanda Jochnachel“ mit einem Auftritt, der ständig durch Beifall unterbrochen wurde. So präsentierte sich das „typisch saarlännische“ Ehepaar in exzellenter Form. Tänzerische Glanzpunkte setzten die Felsenland Garde, die Showtanzgruppe vom Carnevalverein Pirmasens, die vier Tanzmariechen der Homburger Narrenzunft, die Männer des Fastnachtsclub Felsenland mit ihrem „Piloten Auftritt“, die Showtanzgruppe des Karnevalvereins Zweibrücken und der Karnevalsgruppe Rohrbach. Das „Wasen-Trio-Plus“ aus Baden-Baden und die Rotkäppchenbläserband aus Rheinbischofsheim-Rheinau sorgten für den guten Ton während des offiziellen Teils. „Dancebar“ legte sich danach bis in den frühen Morgen ins Zeug. Für eine Überraschung sorgte Betzer selbst, der eine musikalische Liebeserklärung an das Dahnertal sang: „Ich danke Dir, mein Dahnertal. Hier möchte ich leben, hier möchte ich sterben“, hieß es in seiner Hymne kurz vor dem Finale. Und somit endete die Benefiz-Veranstaltung nach fünf Stunden ebenso emotional, wie sie begonnen hatte. (elim)

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