Rheinpfalz „Fantasiezahlen“ irritieren Ausschuss

Über eine Million Euro soll die Schlauchsanierung der Kanalrohre in der Lohnstraße gekostet haben, heißt es jedenfalls im neuen
Über eine Million Euro soll die Schlauchsanierung der Kanalrohre in der Lohnstraße gekostet haben, heißt es jedenfalls im neuen Wirtschaftsplan der Werke.

Weil Fragen zu einigen Haushaltsansätzen, die Peter Pfundstein (FWG) aufgeworfen hatte, nicht geklärt werden konnten, gab der Werksausschuss am Mittwoch dem Verbandsgemeinderat keine Empfehlung für den Beschluss des neuen Wirtschaftsplans der Werke. Vorsitzender Peter Spitzer vertagte die Beratung.

Dabei hatte Werkleiter Alexander vom Hagen im Schnitt verbraucherfreundliche Gebühren im Zahlenwerk zu vermelden. Im Kanalwerk verringert sich die Schmutzwassergebühr von 2,16 Euro pro Kubikmeter auf 2,13 Euro. Angehoben wurden die wiederkehrenden Beiträge für das Niederschlagswasser um 8,1 auf 25,7 Cent pro Quadratmeter. „Die Mehrbelastung an Gebühren beträgt für einen Vier-Personen-Haushalt etwa 17 Euro im Jahr“, so vom Hagen. Die Gebühr für die Entsorgung der Abwassergruben bleibt bei 20 Euro pro Kubikmeter. Laut Werkleiter ist die Gruppenkläranlage in Rodalben in den letzten fünf Jahren nach und nach auf den Stand der Technik gebracht worden. 2019 wollen die Werke hier eine Fotovoltaikanlage installieren, um den Stromverbrauch nochmals zu verringern. Durch technische Anpassungen sei der Verbrauch seit 2014 bereits um 14 Prozent gesunken. 85.000 Euro sollen in der Kläranlage investiert werden. An weiteren Investitionen vorgesehen sind 285.000 Euro für die Sanierung der Hausanschlüsse und 710.000 Euro für die Kanalsanierung. Von keinen wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr gehen die Berechnungen für das Wasserwerk aus, die auf einer Wasserabgabemenge von 510.000 Kubikmetern aufbauen. Die Trinkwassergebühr steigt geringfügig auf 1,18 Euro pro Kubikmeter (brutto), der wiederkehrende Beitrag Wasserversorgung kommt auf 0,113 Euro pro Kubikmeter (brutto). Investiert wird hauptsächlich in die Erneuerung der Wasserleitung in der Lohnstraße (160.000 Euro) und die Erneuerung der Wasserleitung in der Schillerstraße. Bei der Diskussion des Haushalts brachte Peter Pfundstein (FWG) auffällige Zahlen ins Gespräch. Vor allem fragte er nach der Verwendung eines aufgeführten Darlehens in Höhe von 636.000 Euro, und er äußerte seine Verwunderung darüber, dass nach Angaben im Werke-Haushaltsplan die Schlauchsanierung des Kanals in der Lohnstraße insgesamt 1,04 Millionen Euro kosten soll. Weil er dafür keine schlüssige Erklärung bekam, sprach Pfundstein von „Fantasiezahlen“, die er nicht billigen könne. Der Ausschuss lehnte es daraufhin ab, dem Verbandsgemeinderat den Wirtschaftsplan als beschlussreif zu empfehlen. Es folgte die Vertagung durch den Vorsitzenden, bis alle Fragen geklärt werden können. Der Diskussion des Wirtschaftsplans vorangegangen war die Erläuterung des Jahresabschlusses der Werke für 2017 durch Wirtschaftsprüfer Markus Schreiner. Im Wasserwerk war ein Gewinn von 175.000 Euro zu verzeichnen. Abzüglich des Verlustvortrags vom Vorjahr bliebe ein Plus von 29.000 Euro in der Bilanz. Das positive Ergebnis führte Schreiner auf den gestiegenen Wasserbezug (186.000 Euro), eine leicht höhere Anzahl von Verbrauchern und geringere Wasserverluste zurück, begründet durch weniger Rohrbrüche. „Nur acht Prozent Wasserverluste sind ein Ausreißer nach unten“, hieß es dazu. Hohe Investitionen ließen im Kanalwerk den Gewinn geringer ausfallen. Der Jahresüberschuss belief sich auf weniger als 10.000 Euro, trotz gestiegener Umsätze. Investiert worden sei laut Schreiner vor allem in die Technik der Kläranlage und in Kanalreparaturen. „Für beide Werke war 2017 ein gutes Jahr“, fasste Schreiner das Gesamtergebnis zusammen. Der Ausschuss empfahl dem VG-Rat einstimmig, den Jahresabschluss anzunehmen. Mit Kanalinspektionsarbeiten beauftragte der Ausschuss die Firma Pader-Kanal-Technik aus Paderborn. Das Volumen des Auftrags beläuft sich auf 106.000 Euro.

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