Rheinpfalz Fans verweisen auf Satzung
«Kaiserslautern.»Wie würden die Fans des 1. FC Kaiserslautern wohl auf die Bedingung des Luxemburger Unternehmers Flavio Becca reagieren? Das war die spannende Frage vor dem Spiel des Drittligisten 1. FCK gegen die Spielvereinigung Unterhaching. Würden sie die Forderung des Unternehmers für seinen wirtschaftlichen Einstieg beim 1. FCK unterstützen oder nicht? Becca hatte für seinen Einstieg die Forderung erhoben, dass das Aufsichts- und Beiratsmitglied Michael Littig von sämtlichen Ämtern zurücktritt. Er hat dafür eine zeitliche Frist gesetzt, die mit dem heutigen Montag abläuft. Littig hatte mit Ungewissheit auf das Spiel und eine mögliche Reaktion der Fans geschaut. Vor Wochen hatte er eine unangenehme Erfahrung gemacht. Beim Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Eintracht Braunschweig hatten die Ultras auf der Westtribüne auf die Diskussion um den möglichen Einstieg des russischen Mäzens Mikhail Ponomarev reagiert. Sie hatten drei Transparente entrollt. Darauf stand zu lesen: „Keine Aufweichung des 4-Säulen Modells“, „Kein Schnellschuss beim Investor“ und schließlich „Littig, kümmer dich um deinen Scheiß“. Das Vier-Säulen-Modell steht für die Möglichkeit, dass sich Fans, regionale Unternehmer, stille Teilhaber und ein Anker-Investor an der Kapitalgesellschaft des 1. FCK finanziell engagieren können. Die Fans reagierten anders, als Littig es nach seiner letzten Erfahrung mit ihnen womöglich befürchtet hatte. Sie konfrontierten den Luxemburger Unternehmer mit der Satzung des 1. FC Kaiserslautern. Danach obliegt der Mitgliederversammlung die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder des Vereins. Sie erteilten dem potenziellen Investor mit seiner Forderung nach Rücktritt des Aufsichts- und Beiratsmitglieds damit eine Abfuhr. SPORT