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St. Julian. 13 Jahre lang hat sich Holger Weber im St. Julianer Gemeinderat hochgedient, war fünf Jahre zweiter, dann fünf Jahre erster Beigeordneter. Bei der Wahl im Mai wurde er nun mit 84,48 Prozent der Wählerstimmen zum Ortsbürgermeister gewählt.

Der 40-jährige gelernte Industriemechaniker beerbte Hans Werner Mensch und gehört wie dieser zur freien Wählergruppe St. Julian. Weber ist liiert und hat einen Sohn. Er arbeitet als Präventionsbeauftragter bei der Berufsgenossenschaft und hält eine Schafherde aus aktuell 17 Muttertieren zur Fleischproduktion, daneben fünf Ziegen und zwei Ponys als Nebenerwerbslandwirt. Mit den teils sehr persönlichen Reibereien im St. Julianer Gemeinderat soll spätestens jetzt Schluss sein, gibt sich Weber überzeugt. Und verweist auf all das, was dennoch alles geleistet und erledigt worden sei: etwa die Umgestaltung des Kindergartens, um Kinder unter drei Jahren aufnehmen zu können, die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses in Gumbsweiler oder die Bodenplatte samt Infrastruktur für die Toilettenanlage an der Draisinenstrecke, wo der Kreis jetzt einen Container als Zwischenlösung aufgestellt hat und nun den Bau eines Häuschens plant. Neben Unterhaltungsarbeiten wie an der gemeindeeigenen Ölmühle, die einen Setzungsriss aufweist und wo es Handlungsbedarf am Dach gibt, sieht Weber vor allem den Ausbau der Bundesstraße als Herkulesaufgaben auf den Gemeinderat zukommen. Vordringlich seien bereits jetzt die Gehwege und Bürgersteige, die in sehr schlechten Zustand seien. Diese alleine zu sanieren ergebe jedoch wenig Sinn, wenn ohnehin über einen Gesamtausbau nachgedacht werde. Allerdings ist Weber skeptisch, ob das Projekt im vereinfachten Verfahren „durchgezogen“ werden kann. Er rechnet eher damit, dass ein Planfeststellungsverfahren notwendig wird, was schon einmal zehn Jahre in Anspruch nehmen kann. Trotzdem soll versucht werden, einvernehmliche Lösungen zu finden. Und dann ist da noch die Frage, ob wiederkehrende Beiträge eingeführt werden oder es bei den bislang üblichen Einmalbeiträgen bleibt. Denn nach der Bundesstraße gelte es, die Gemeindestraßen in St. Julian zu sanieren. Und dann seien ja auch die Gemeindestraßen in den anderen Ortsteilen schon wieder fällig. Weber denkt darüber nach, vier getrennte Abrechnungseinheiten zu bilden – damit die nach wie vor auf eine gewissen Eigenständigkeit pochenden Ortsteile Gumbsweiler, Obereisenbach und Eschenau es nicht so empfänden, dass sie die Straßen St. Julians bezahlten und selbst leer ausgingen. Als Beitrag zu Offenheit und Transparenz sieht es Holger Weber an, dass alle Bürger über seine Mobilnummer – 0171 4704872 – verfügen, da er beruflich viel unterwegs ist . Die Sprechzeiten im Bürgermeisterbüro des St. Julianer Dorfgemeinschaftshauses wurden auf Donnerstag, 19 Uhr, verlegt. (mhz/Archivfoto: M. Hoffmann)

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