Rheinpfalz Etwa 100 Gefallene zu beklagen

Zahlreiche Jubiläen begehen wir 2014. Wir gedenken im Bereich der regionalen Geschichte an die Ersterwähnungen einer ganzen Reihe von Ortschaften, an das Bekanntwerden der Burg Lichtenberg, an das Entstehen des kurpfälzischen Fürstenhauses im Bereich des Herrschaftshauses der Wittelsbacher. Über friedvolle Entwicklungen hinaus erinnern wir uns auch an das Heraufkommen von Schreckenszeiten, vor allem an den Beginn des Ersten Weltkrieges.

In den letzten Julitagen des Jahres 1914 nahm dieser Krieg seinen Anfang, breitete sich über den ganzen Erdball aus und forderte den Tod vieler Millionen Menschen. Die Stadt Kusel hatte während dieses Krieges etwa hundert Gefallene zu beklagen. Von den Frontabschnitten her erreichten beständig Nachrichten über Kriegsgefallene die Heimat. Der ursprüngliche Vormarsch deutscher Truppen in Frankreich wandelte sich um in einen gnadenlosen Stellungskrieg, den die Strategen der deutschen Kriegspolitik verursachten und der letztlich zur Niederlage führte. Auch im Heimatbereich, vor allem nahe der Grenze zu Frankreich hin, waren die Auswirkungen des unsinnigen Mordens zu verspüren. Auf der Glantalstrecke der Eisenbahn, die auf Betreiben der Kriegsstrategen schon zweigleisig ausgebaut war, verkehrten fast ununterbrochen die Militärzüge zwischen der Front und dem Hinterland in Deutschland. Kusel wurde zur Lazarettstadt wie schon im Krieg 1870/71. Von der Front her kamen die Verwundeten in großer Zahl. Betten wurden aufgestellt in der Halle des Turnvereins und in der zwischenzeitlich erbauten Luitpoldschule. Gleichzeitig konnten 160 Verwundete umsorgt werden, und die Bevölkerung unterstützte nach allen Kräften die Arbeit der Ärzte. Viele Frauen aus der Stadt und aus der Umgebung, die beim Roten Kreuz organisiert waren, pflegten und umsorgten die verwundeten Soldaten. Alle zur Verfügung stehenden Betten wurden belegt bis hin zum Ende des Krieges. Aber viele Soldaten blieben als Tote auf den Schlachtfeldern zurück, wurden zunächst vor Ort beigesetzt und nach dem Krieg auf große Soldatenfriedhöfe überführt. Auf dem Friedhof von Hautecourt bei der nur gut 200 Autokilometer von Kusel entfernt liegenden Stadt Verdun konnten fast 3000 Gefallene in Einzelgräbern beigesetzt werden, mehr als 5000 weitere Opfer ruhen in drei großen Gemeinschafsgräbern. Wie viele weitere Friedhöfe entstanden für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, wie viele dann nach dem Zweiten Weltkrieg? Unvergessen ist in diesem Zusammenhang. Maria Bauer aus Kusel, die sich um die Pflege der Soldatenfriedhöfe in aller Welt bemühte.

x