DPA Themenwelten Erdbeeren selber pflücken: So gelingt das Familien-Erlebnis

Ein großer Spaß für die Kleinen.
Ein Tag auf dem Erdbeerfeld ist ein riesiger Spaß für die Kleinen.

Erdbeeren pflücken mit Kindern ist ein schönes Erlebnis. Hier finden Sie Tipps für einen entspannten Ausflug - von der Planung über die Ernte bis zu leckeren Kinder-Rezepten.

Berlin (dpa/tmw) - Erdbeerfelder sind ein Paradies für Kinder. Sie sind an der frischen Luft, können toben und naschen. Es spricht einiges dafür, Erdbeeren frisch vom Feld zu ernten.

3 gute Gründe für heimische Erdbeeren

  1. Lecker: Die Erntesaison für Erdbeeren in Deutschland läuft von Mai bis Juli. Dann erreichen die Früchte ihre optimale Reife und schmecken dadurch richtig gut.
  2. Gesund: «Der Geschmack ist natürlich ganz entscheidend, aber er ist eben nur ein Punkt. Reife Erdbeeren haben auch einen höheren Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und bioaktiven Substanzen», sagt Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung (BfZE). Erdbeeren enthalten viel Vitamin C. «Erdbeeren haben sogar einen etwas höheren Gehalt an Vitamin C als die klassische Orange», sagt die Ernährungsexpertin Antje Gahl. Zudem haben Erdbeeren (30 kcal/100g) etwa nur halb so viele Kalorien wie Äpfel (60 kcal/100g).
  3. Klimafreundlich: Erdbeeren sind auch außerhalb der Saison im Supermarkt erhältlich. Doch das ist schlecht für das Klima. Denn die Erdbeeren stammen häufig aus Südeuropa oder Nordafrika. Dort werden sie in großen Monokulturen auf kargen Böden produziert. Der Wasserverbrauch, der Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatz sind hoch. Dazu kommen lange Transportwege. Es gibt also gute Argumente, auf die heimische Freiland-Erdbeersaison zu setzen.
Naschen erlaubt!
Wer kann bei firschen Erdbeeren schon widerstehen?

Erdbeerpflücken mit der Familie: Tipps für den Ausflug

Für die Kinder wird es ein aufregender Tag. Manche fahren zum ersten Mal auf ein Erdbeerfeld und sie sehen zum ersten Mal die Pflanzen. Damit alles gut klappt, gibt Harald Seitz ein paar gute Ratschläge fürs Selberpflücken:

Planung zu Hause:

1. Erdbeerfelder liegen meist verkehrsgünstig an Ortsrändern und Landstraßen. Sie lassen sich sowohl mit dem Auto als auch mit dem Fahrrad gut erreichen.

2. Starten Sie morgens! Das ist die beste Erntezeit, weil die Früchte noch schön fest sind. Mit zunehmender Sonneneinstrahlung werden sie weich.

3. Pflücken Sie lieber nicht nach langem oder heftigem Regen! Denn zu viel Nässe schadet dem Aroma, und die Früchte sind häufig beschädigt.

4. Nehmen Sie für jedes Familienmitglied einen Erntekorb oder ein anderes Gefäß mit. (Span-)Körbe sind ideal, weil die Erdbeeren dann noch Luft bekommen und wenig einmatschen. Wer das vergisst, auch nicht so schlimm. Meist werden Körbe bei den Feldern angeboten - für etwas Geld.

Ernte auf dem Feld:

5. Reißen Sie die Beeren nicht ab. Experten von Karls Erdbeerhof in Elstal bei Berlin raten dazu, die Erdbeeren mit Daumen und Zeigefinger anzufassen und vorsichtig abzupflücken. Wichtig dabei:

6. Pflücken Sie die Erdbeeren mit Stiel und Kelchblättern. Das schützt die Haut der Frucht. Und Erdbeeren bleiben länger frisch und aromatisch, wenn man sie mit den Kelchblättern pflückt.

7. Gehen Sie achtsam mit den Erdbeeren um. Bitte nicht Quetschen, damit keine unschönen Stellen entstehen.

Transport nach Hause:

8. Waschen und putzen Sie die Beeren nicht auf dem Hof, sondern erst zu Hause. So saugen sie nicht so viel Wasser auf und verlieren ihr Aroma.

9. Wählen Sie eine atmungsaktive Verpackung für den Transport. Denn die Früchte sind sehr empfindlich.

Hinweis: Kinder toben gerne herum. Auch wenn es nicht leicht ist, sie sollten nicht wild zwischen den Reihen umherlaufen, sondern auf den zugewiesenen Bereichen bleiben.

Kinder freuen sich, wenn sie einen eigenen Ernte-Korb haben.
Ein offener Tragekorb ist nicht nur optisch ansprechend, darin können die Erdbeeren auch gut atmen.

Wie vermeiden Sie Schadstoffe in selbstgepflückten Erdbeeren?

Suchen Sie die richtige Stelle aus. Das heißt: Pflücken Sie nicht direkt an einer Straße.

Denn durch Abgase, Reifenabrieb und Straßenverschleiß können giftige Stoffe auf die Felder und somit auf die dort angebauten Früchte gelangen.

Experten sehen «niederschlagsbedingte Fahrbahnabflüsse» als problematisch an. Grund sind unter anderem die Schwermetall-Gehalte zum Beispiel von Blei und Cadmium sowie auch der Gehalt an Chlorid. Das erklärt das Bundeszentrum für Ernährung.

Wie lange halten sich Erdbeeren?

Frisch vom Feld und Verkaufsstand halten sich Erdbeeren laut BfZE am besten so:

  • Entfernen Sie die beschädigten und matschigen Früchte. Denn an diesen Erdbeeren entstehen sehr schnell Schimmel und Faulstellen, die die anderen Früchte anstecken.
  • Bewahren Sie die Erdbeeren mit Stiel und Kelchblättern
  • ungewaschen und
  • abgedeckt
  • an einem kühlen Ort oder im Gemüsefach des Kühlschranks auf.
  • Die Erdbeeren halten sich so ein bis zwei Tage.
  • Verwenden Sie flache Behälter, denn die Früchte sind druckempfindlich.

Praktisch: Wer auch im Winter noch heimische Erdbeeren genießen möchte, kann während der Saison ernten und die Beeren etwa zwei Jahre lang tiefgefroren lagern.

Sind Erdbeeren mit Schimmel noch essbar?

Verschimmelte Erdbeeren gleich wegwerfen. Es reicht nicht, die schimmeligen Stellen abzuschneiden. Denn die Schimmelsporen verteilen leicht in der gesamten Frucht, auch wenn man das nicht sieht.

Auch die übrigen Früchte in der Schale können infiziert sein und sollten nicht mehr verzehrt werden. Darauf weist das BfZE hin.

Am schönsten ist es, nach der Ernte gleich etwas Leckeres draus zu machen, zum Beispiel Erdbeerquark, Grießbrei mit Erdbeeren und Erdbeer-Marmelade.

3 schnelle Erdbeer-Rezepte für Kinder

1. Rezept für Erdbeerquark

Zutaten:

- 250 g Magerquark

- Erdbeeren nach Belieben

- geschrotete Leinsamen

Zubereitung:

Erdbeeren kleinschneiden und mit dem Magerquark mischen, die geschroteten Leinsamen dazugeben. Für mehr Süße kann Honig hinzugefügt werden.

Erdbeeren machen aus Quark und Joghurt ein süßes Dessert.
Erdbeeren machen aus Quark und Joghurt ein süßes Dessert.

Erdbeeren (für 2 Personen)

Zutaten:

- 300 ml Milch (1,5 Prozent Fett)

- 25 g Weizengrieß

- 25 g Zucker

- 300 g Erdbeeren geputzt

Zubereitung:

Die Milch zum Sieden bringen, Grieß und Zucker langsam mit einem Schneebesen einrühren. Bei niedriger Temperatur unter Rühren so lange weitergaren, bis der Grieß vollkommen aufgequollen ist.

Den Grießbrei in Schälchen verteilen. Erdbeeren halbieren oder vierteln und in den Schälchen verteilen.

3. Rezept für Erdbeer-Marmelade ohne Zucker

Zutaten:

- 500 g Erdbeeren

- Saft 1 Zitrone

- 100 ml Wasser

- Vanillepulver oder Mark einer Vanilleschote

- Honig

- Gelatine

Zubereitung:

Erdbeeren kleinschneiden mit Saft und Wasser ca. 15 Minuten köcheln. 2 EL Honig, 1 TL Vanillepulver, 3 TL Gelatine dazugeben und verrühren. Die Marmelade anschließend in Gläser füllen.

Normalerweise enthält Erdbeermarmelade viel Zucker und dadurch auch viele Kalorien. Dieses Rezept kommt dagegen mit der Süße der Erdbeeren aus.

Guten Appetit!

Was Sie noch pflücken können

Nicht nur Erdbeeren kann man selbst ernten, sondern auch Heidelbeeren, Himbeeren, Äpfel oder Kürbisse.

Schauen Sie nach Schnittblumenfeldern: Hier können Sie im Frühling zum Beispiel Tulpen und Narzissen schneiden, im Sommer Bart-Nelken, Gladiolen oder Sonnenblumen und vom Spätsommer bis in den Herbst hinein Dahlien.

Ein Messer oder eine Schere für den Schnitt ist in der Regel vorhanden. Darauf weist das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft hin.

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