Rheinpfalz Ende des Jahres könnte Verkehr rollen
Ende des Jahres schon könnte der Verkehr von der Walmersbach bis kurz vor der Shell-Tankstelle in Hinterweidenthal vierspurig rollen. Die stauträchtige Ampel hingegen wird noch bis 2018 erhalten bleiben. Bei der gestrigen Kreisbereisung informierte Yvonne Lederer vom Landesbetrieb Mobilität über den aktuellen Stand der Bauarbeiten.
Derzeit werden weitere Asphalt- und Bitumenschichten auf die Fahrbahnen der künftigen B10 von der Walmersbach bis zur neuen Anschlussstelle für Lemberg-Salzwoog aufgebracht. Die dortigen Verkehrskreisel, auf jeder Fahrbahnseite einer, werden nach der provisorischen Freigabe den gesamten B 10-Verkehr aufnehmen können, auch den Schwerverkehr, versicherte Lederer, die seit zwei Jahren die Bauarbeiten an der B10 leitet in ihrer Funktion als stellvertretende Leiterin des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Bad Bergzabern. Kreisbeigeordneter Christof Reichert hatte Bedenken geäußert, dass der Kreisel gerade beim Schwerverkehr Probleme bereiten könnte. Die Baustelle mache gute Fortschritte, berichtete Lederer, die zuversichtlich ist, nach der Freigabe des langen vierspurigen Abschnitts bis zu Walmersbach auch im Ortsbereich von Hinterweidenthal bald deutliche Verbesserungen erreichen zu können. Mitte 2017 werde der Verkehr auf die dann fertige Nordfahrbahn gelegt werden können, hofft die Projektleiterin. Beim Lärmschutz werde der vierspurige Ausbau Vorteile für die Hinterweidenthaler bringen, allerdings auch eine bis zu zehn Meter hohe Wand. Sechs Meter hoch werde die Stützwand für die neue, höhergelegte Bundesstraße und darauf werde noch mal eine vier Meter hohe Lärmschutzwand gesetzt. Bei der schon stehenden Stützwand wurden schallschluckende Aluminiumplatten aufgebracht, damit der Verkehrslärm der momentanen B10 und späteren B427 nicht von der Betonwand in den Ort reflektiert wird. Der derzeit im Bau befindliche schmale Weg entlang der Walmersbach werde kein Radweg sein, erklärte Lederer, sondern als Wirtschaftsweg zur Unterhaltung der künftigen Wildzäune und der Wildbrücke genutzt. Die Wildbrücke selbst sei schon stark frequentiert, trotz der darunter laufenden Bauarbeiten. Die für Wildbiologen wichtige Überwachung mit Kameras auf der Brücke laufe ebenfalls schon. Allerdings werden die Bilder noch nicht live ins Internet gestellt, wie der LBM früher angekündigt hatte. „Das kommt noch“, versprach Lederer. Ebenfalls fest in Planung sei eine Fußgängerbrücke vom Bahnhof nach Hinterweidenthal, die ähnlich der Brücke am Ständenhof ausgeführt werde. Auf Wunsch von Kreistagsmitglied Bernd Schumacher (Grüne) skizzierte der Kaiserslauterer LBM-Leiter Richard Lutz den Sachstand für die weiteren Bauabschnitte des B10-Ausbaus. Der dreispurige Ausbau an der so genannten Felsnase bei Hauenstein steht kurz vor der Planfeststellung und könne dann auch zügig in Bau gehen, so Lutz. Für einen vierspurigen Ausbau zwischen Hinterweidenthal und Rinnthal habe der LBM derzeit noch keinen Planungsauftrag. Hier warte der Landesbetrieb auf eine Entscheidung im Bundesverkehrsministerium zur weiteren Einstufung dieses Abschnittes im Bundesverkehrswegeplan. Generell schätzt Lutz den Ausbauabschnitt zwischen Hinterweidenthal und Hauenstein wegen der Enge des Tals, dem geschützten Bachlauf neben der jetzigen B10 und der parallel verlaufenden Bahnlinie als schwierig ein. Zusätzlich müsse auch noch ein Verbindungsweg für Forst und Radfahrer sowie Landwirte eingeplant werden. „Wir werden da wohl den Fels an der einen Seite anknabbern müssen“, so Lutz auf die Frage von Schumacher nach der Schwere der Eingriffe beim Ausbau des weiteren Verlaufs der B10. (kka)