Rheinpfalz Einige Tränen geflossen

Katharina Kupper-Schieler, Ursula und Hans Kupper (von links) nehmen die Ehrenurkunde für das 55-jährige Bestehen vom rheinland-
Katharina Kupper-Schieler, Ursula und Hans Kupper (von links) nehmen die Ehrenurkunde für das 55-jährige Bestehen vom rheinland-pfälzischen Dehoga-Präsident Gereon Haumann entgegen.

Seit 55 Jahren gibt es das Hotel-Restaurant Kupper in Eppenbrunn. Das 50. Jubiläum feierten Ursula und Hans Kupper am Mittwoch mit treuen Weggefährten vom Steuerberater über Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach, den Landtagsabgeordneten Christof Reichert und Ortsbürgermeister Andreas Pein bis zum rheinland-pfälzischen Dehoga-Präsidenten Gereon Haumann nun „nach“. Für den emotionalen Höhepunkt sorgte der Chef selbst.

Mit einem Blumenstrauß bedankte sich Hans Kupper bei seiner Ehefrau Ursula für viele Jahre gemeinsames Engagement zum Wohle der Restaurantbesucher und Urlaubsgäste, die im Hotel Kupper schöne Momente erlebten. Bei der herzlichen Umarmung unter dem Applaus der Ehrengäste flossen einige Freudentränen bei den Hoteliers. Wie groß der berufliche Einsatz der Familie über Jahrzehnte hinweg war, skizzierte Kupper in seinem Rückblick, spannte dabei aber auch den Bogen in die Zukunft: „Drei bis vier Monate zu arbeiten, ohne einen freien Tag, das war keine Ausnahme. Jetzt ziehen wir die Reißleine“, sagte er vor dem Hintergrund, dass eine Nachfolgeregelung für den Hotelbetrieb angestrebt wird. „Einen guten Koch zu finden, ist wie ein Sechser im Lotto“, merkte er an. Kupper selbst erlernte den Beruf des Kochs im damaligen Hotel Matheis in Pirmasens. Der Altschlosspfad, ein zertifizierter Premiumwanderweg mit Start und Ziel am Hotel, habe bei weitem die Erwartungen der Gastronomen im Ort übertroffen. Mit viel Eigenleistung und unter finanzieller Beteiligung von Kupper und dem Verkehrsverein sei der Wanderweg binnen eines Jahres entstanden und erfreue sich hoher Beliebtheit. Verbandsbürgermeisterin Seebach lobte einen Familienbetrieb, dem es auch nach 55 Jahren immer noch gelinge, sich stets den geänderten Gästebedürfnissen anzupassen. „Mit seinem Wellnessbereich und dem wunderschönen Biergarten für Wanderfreunde erfüllt das Hotel die zeitgemäßen Ansprüche der Touristen“, so Seebach. Von einem boomenden Tourismus sprach Dehoga-Präsident Haumann. Segen und Fluch zugleich sieht er darin: Segen, weil es den Menschen gut gehe und quasi Vollbeschäftigung zu verzeichnen sei. Der Fluch bestehe in der Folge der Vollbeschäftigung, dem Fachkräftemangel. Er sprach sich dafür aus, die Gastronomie als „Saisonarbeitsbranche“ anzusehen. Während die Politik argumentiere, es seien vier Monate betroffen, sei Fakt, dass viele Hotels sechs Monate im Jahr so gut wie keine Gäste verzeichneten. Von 13.000 in Rheinland-Pfalz beheimateten Betrieben, suchten 9000 in den nächsten Jahren einen Nachfolger. „Sie sind Unternehmer, keine Unterlasser, das muss gewürdigt werden“, sagte Haumann an die Adresse Kuppers gerichtet. „Ich hoffe, dass das Hotel Kupper noch einige Jahre Bestand hat“, sagte der Hotelier.

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