Rheinpfalz Eine „Vorzeigestätte“ feiert runden Geburtstag
Die Sing- und Gitarrengruppe der Ortsgruppe Rodalben des Pfälzerwald-Vereins hatte für den Festakt zum Doppeljubiläum „40 Jahre Hilschberghaus und Turmeinweihung“ eigens ein Lied verfasst. Es widmete sich dem „herrlichen Blick weit bis zum Horizont“ und der spürbaren Freiheit hoch über den Dächern von Rodalben.
Jede Menge Lob gab es am Wochenende für den PWV Rodalben und seine Bauwerke, die von allen Rednern als Anker des Vereinslebens und des Tourismus gewürdigt wurden. Der angekündigte Regen blieb fern, dafür strömten die Besucher herbei. Ihre Freude über den Besucherandrang bekundeten Hans-Jürgen Michel, Zweiter Vorsitzender, im Festzelt beim Willkommensgruß und Günter Breiner, der durch das Programm führte. Ein besonderer Gruß galt dem früheren Kreisbeigeordneten Ernst Hügel als „Mit-Weichensteller“ für das Projekt. In großer Anzahl hatten sich die Mitglieder bereits beim Mitgliederabend am Freitag auf dem Hilschberg eingefunden. Und mehr als 200 Gäste sahen die Nostalgie-Revue „Wirtschaftswunder“ am Samstagabend. Am Sonntag standen dann ein Gottesdienst und die Einweihung des Turms auf dem Programm – mit einem Frühschoppen in bayerischem Flair im Gefolge. Geschichten aus 111 Jahren Nach Fanfaren der Jagdhornbläser Holzland eröffnete der Erste Vorsitzende des PWV-Ortsvereins, Albert Frank, den Festakt am Sonntag mit ein paar Streifzügen durch die 111-jährige Geschichte des Vereins. Er plauderte von den ersten Veranstaltungen mit Wanderungen zum Zielort (etwa zur Station Kaltenbach bei Hinterweidenthal) und der Rückfahrt mit dem Zug. Frank erinnerte auch an die groß gefeierten „Winter-Unterhaltungs-Abende“ im Saal Peterhof mit Unterhaltungsprogramm und Tanz, die am Tag darauf dann nur kürzere „Katertouren“ zuließen. Seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte der Verein, als 1977 die Bauarbeiten zum Hilschberghaus begannen, das zwei Jahre später feierlich eingeweiht werden konnte. Immer wieder erweiterte der PWV seine Heimstatt, so Frank. Es wurde Gelände gekauft und es wurde gebaut: die Waldklause, der Kinderspielplatz, eine Zufahrt und Parkplätze, zuletzt der Turm. Frank hielt es für einen „genialen Plan“, den Bestand des Hilschberghauses mit dem Turm durch ein gemeinsames Treppenhaus zu verknüpfen: „Den Turm zu bauen, war richtig“, fasste er zusammen, „gut für den Pfälzerwald-Verein, für Rodalben und die Umgebung.“ Was die Gastredner sagten Landrätin Susanne Ganster streifte in ihrer Rede nur kurz die anfangs unterschiedlichen Ansichten zur Gestaltung des Erweiterungsbaus zwischen dem PWV und der Kreisverwaltung, wertschätzte dafür lieber die jetzt eingeweihte „Vorzeigestätte Hilschberghaus“. Sie sprach von einem Magneten für den Tourismus, der hier geschaffen wurde. Ganz allgemein würdigte die Landrätin die Hüttenkultur der Pfälzerwald-Vereine, die einhergehe mit der Pflege und der Beschilderung der Wege und die es ermögliche, naturnah einzukehren: „Die Pfälzerwald-Vereine investieren in ihre Arbeit viel Zeit, die Bürger profitieren davon“, sagte Ganster. Eine „Bastion“ nannte PWV-Geschäftsführer Bernd Wallner den Ortsverein Rodalben. Der Verein habe Einzigartiges geleistet, nicht nur mit seinen Gebäuden, sondern auch mit Veranstaltungen wie dem Wandermarathon. Kurz ging Bernd Wallner auf die Diskussionen um den Mindestlohn für den Hüttendienst ein, um sogleich festzustellen, dass sich die Leistungen der Hüttendienste von Außenstehenden nur erahnen ließen. Schon vor 40 Jahren habe der Pfälzerwald-Verein Maßstäbe gesetzt, unterstrich Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer. Mit Beharrlichkeit sei es gelungen, die Vision vom Turmanbau als Leuchtturmprojekt umzusetzen. Albert Frank wurde von Denzer als „das Gesicht des Vereins“ gewürdigt. Mehr Albert Franks hätte er sich für Rodalben gewünscht, sagte Stadtbürgermeister Wilhelm Matheis in seinem Grußwort.