Rheinpfalz „Ein echtes Qualitätssiegel“
49 Hotels, Restaurants, Gaststätten oder Wanderhütten im Kreis Südwestpfalz und den beiden Städten Pirmasens und Zweibrücken – sechs weniger als beim vorigen Wettbewerb im Jahr 2012 – beteiligen sich dieses Jahr am Wettbewerb „Gastliches Haus“.
Die Plakette, mit der man anschließend drei Jahre lang werben darf, sei „ein echtes Qualitätssiegel“, betonte der Vorsitzende der Kommission, Kreisbeigeordneter Christof Reichert, gestern Morgen bei der Auftaktveranstaltung im Restaurant „Wasgauperle“ in Dahn. „Die kriegt man nicht einfach so hinterher geschmissen.“ Vielmehr könne nur jener Gastronom die Auszeichnung erreichen, „der sich gut aufgestellt hat“. Etwa zehn Prozent der Häuser, die sich dem im dreijährigen Turnus stattfindenden Wettbewerb stellen, fallen erfahrungsgemäß durch das Raster der Qualitätskriterien, darunter manchmal auch Häuser, die seit Jahren beim Wettbewerb dabei sind. „Der Wettbewerb ist eine gute Chance, sich zu überprüfen und zu sehen: Wo stehe ich eigentlich?“, machte Reichert Werbung für den Wettbewerb. Dennoch scheuen viele Gastronomen den Vergleich und vergeben sich damit die Möglichkeit einer kostenlosen Beratung durch die Fachleute in der Bewertungskommission. Nur rund die Hälfte der gastronomischen Einrichtungen in der Südwestpfalz macht beim Wettbewerb mit. „Da ist noch Luft nach oben“, bedauerte der Kreisbeigeordnete. Denn die Häuser verzichten damit auch auf die Chance einer kostenlosen Werbung. „Viele Urlaubsgäste suchen gezielt solche Häuser auf“, berichtete Reichert. Und der eigens von der Kreisverwaltung aufgelegte Flyer mit allen ausgezeichneten gastlichen Häusern werde von den Urlaubern sehr häufig nachgefragt. Die sinkende Teilnehmerzahl begründete er mit „einigen Geschäftsaufgaben“. Acht Häuser stellen sich zum ersten Mal dem Wettbewerb. Der Kommissionsvorsitzende freute sich auch darüber, dass sich nicht nur Häuser aus dem Landkreis Südwestpfalz, sondern auch aus den beiden kreisfreien Städten Pirmasens und Zweibrücken wieder dem diesjährigen Wettbewerb stellen. Das sei ganz im Sinne des Gastes: „Der macht Urlaub in einer Region und kennt keine politischen Grenzen“, so Reichert. Die Kriterien des Wettbewerbs haben sich in den letzten Jahren geändert und tragen den geänderten Ansprüchen des Gastes Rechnung. Wo man sich laut Reichert „früher die Leuchtkörper im Wellnessbereich angeschaut hat“, geht es heute um ökologische Aspekte wie Wärmerückgewinnung oder Fotovoltaik. Die Verwendung regionaler Produkte, besondere Angebote für Familien, Kinder oder besondere Nutzergruppen wie etwa Motorradfahrer stehen ebenso auf der Bewertungsliste wie natürlich auch weiterhin die Einrichtung des Gastraums. Oberste Priorität hat aber die Sauberkeit in Küche, Thekenbereich und Toilette. „Wer hier nicht mindestens mit ,gut’ abschneidet, hat keine Chance, die Plakette zu erhalten, auch wenn der Gastraum noch so schön gestaltet ist“, macht Reichert deutlich. Dass die kleine Hütte gegen das große Vier-Sterne-Hotel im Wettbewerb nicht bestehen kann, ist falsch, klärt Reichert auf. „Es geht nicht um einen unmittelbaren Vergleich. Vielmehr sind die Kriterien auf die Frage ausgelegt: ,Mit welchen Ansprüchen geht der Gast in so ein Haus? Erfüllt das Haus diese Ansprüche, ist es ein gastliches Haus und erhält die Plakette.“ Die wird übrigens am 8. Oktober in der Pirminiushalle Hornbach feierlich verliehen. Zuvor ist die Kommission, bestehend aus Kreistagsmitgliedern, Vertretern des Hotel- und Gaststättenverbandes sowie Touristikern, an neun Bewertungstagen bis Mitte September in der Region unterwegs. Die Bewertungskommission kommt unangekündigt, um sich ein möglichst unverfälschtes Bild von der Situation des Hauses machen zu können. Schließlich will man sehen, ob die frischen Waren im Kühllager ordentlich abgedeckt sind oder ob es in der Küche nicht nur wegen des Kommissionsbesuchs so sauber blitzt und blinkt. Die Kommission Vorsitzender: Kreisbeigeordneter Christof Reichert Vertreter des Kreistags: Michaela Hüther, Heinrich Hoffmeister, Peter SammelVertreter Hotel und Gaststättenverband: Otmar Lenk, Günter BoldVertreter der Tourismusverbände: Birgit Ehrhardt (Südwestpfalz), Esther Budell-Hoffmann (Zweibrücken), Heike Walter (Pirmasens). (hll)