Rheinpfalz DRV Speyer: Höherer Aufwand durch Flexirente

Speyer. Die Alterssicherung müsse generationengerecht finanziert und die kommenden Lasten dürften nicht nur den Beitragszahlern aufgebürdet werden. Das sagte Hans-Walter Scheurer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Rheinland-Pfalz bei der gestrigen Vertreterversammlung in Speyer.

Das Rentenkonzept von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sowie das bereits verabschiedete Gesetz zur Flexirente standen im Mittelpunkt der Versammlung. Scheurer sagte, dass bei der Diskussion zur Entwicklung des Rentenniveaus sowie der Beitragssätze das Renteneintrittsalter nicht außer Acht gelassen werden dürfe. Er wies zudem darauf hin, dass auch die Anliegen der jüngeren Generation ausreichend berücksichtigt werden sollten. Als gut gemeint, aber – vor allem mit Blick auf die Ermittlungen des Hinzuverdienstes – verwaltungsaufwendig gemacht, bezeichnete Scheurer das Flexirenten-Gesetz. Der Vorstandsvorsitzende kritisierte bisherige Vorschläge zur Verbesserung der Erwerbsminderungsrenten. Hier solle erneut die Rentenversicherung Kosten übernehmen, die eigentlich Herausforderungen des Arbeitsmarktes seien. Die Anzahl der Rentenanträge sei auch bis Oktober 2016 mit 40.000 auf hohem Niveau geblieben, sagte Geschäftsführerin Saskia Wollny. Während die Anzahl der Anträge für eine medizinische Reha im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent auf rund 36.000 zurückgegangen seien, habe es mit 9500 rund 7,5 Prozent mehr Anträge für berufliche Rehabilitationsleistungen gegeben. Stärker aufmerksam machen wolle die DRV Speyer auf Angebote zur Reha für Kinder und Jugendliche. Trotz zunehmender chronischer Erkrankungen würden diese immer seltener genutzt. Offenbar, so Wollny, würden Eltern und auch Kinderärzte den Nutzen einer Reha nicht immer erkennen. Gebilligt hat die Versammlung den Haushaltsplan für 2017, der rund 5,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres liegt und erstmals ein Volumen von mehr als sieben Milliarden Euro (7,1) hat. Stärkste Einnahmequelle bleiben mit 5,46 Milliarden Euro die Beiträge, was einer Zunahme von über sechs Prozent entspricht. An Rentenzahlungen plant die DRV Speyer mit 5,86 (2015: 5,3) Milliarden Euro, für medizinische und berufliche Reha mit Ausgaben von 183 (2015: 170) Millionen Euro. |kh

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