Rheinpfalz Die Reparatur dauert
«Jettenbach.»Dass seit Mitte November das Mobilfunknetz von o2 und E-Plus in seinem Wohnort Jettenbach gestört ist, ärgert Werner Ziehmer. Schlimmer noch, er befürchtet die Stilllegung eines „unrentablen Standortes“. Von andauernden Reparaturarbeiten und Störungen auch in Eßweiler spricht Telefónica Deutschland.
Auf Anfrage der RHEINPFALZ wiederholt der Mobilfunkbetreiber, was er Werner Ziehmer schon auf dessen Beschwerden hin mitgeteilt hat, spricht von „einigen Einschränkungen“ und dem Ausfall der Basisstation. Die Pressestelle von Telefónica Deutschland nennt die Netzintegration von o2 und E-Plus als Hintergrund für die Störung: Doppelt vorhandene Mobilfunkstationen würden abgebaut, so auch im November eine GSM-Station in Jettenbach. „In der Regel sind dadurch mögliche Einschränkungen räumlich und zeitlich sehr begrenzt. Zudem übernimmt in der weit überwiegenden Zahl der Fälle automatisch eine benachbarte Mobilfunkanlage die Versorgung“, so die Pressestelle. Nun sei es aber zu sogenannten Performance-Einschränkungen an der benachbarten GSM-Station gekommen, die, wie Werner Ziehmer richtig vermutete, jene beim Schneeweiderhof ist. Deswegen sind auch Handynutzer in Eßweiler betroffen, können je nach Standort weder telefonieren noch mobile Daten für einen Internetzugang nutzen. Zur von Werner Ziehmer bemängelten Länge der Störung kann auch die Pressestelle von Telefónica Deutschland keine guten Nachrichten übermitteln: Ein konkreter Termin „zur Einschränkungsbehebung“ könne „aufgrund der recht umfangreichen und komplexen Arbeiten im Zusammenhang mit der Entstörung“ leider nicht genannt werden. Dass o2- und E-plus-Kunden, die sich an ihren Anbieter wenden, eine finanzielle Erstattung der Grundgebühr für den Störungszeitraum winkt, hilft Werner Ziehmer auch wenig. Er telefoniert via Aldi-Talk im Telefónica-Netz. Zum Hintergrund erklärt die Pressestelle noch: „Im Zuge der Netzintegration von o2 und E-Plus zum neuen, gemeinsamen Netz von Telefónica Deutschland werden derzeit deutschlandweit an unseren GSM-, UMTS- sowie LTE-Mobilfunkanlagen Arbeiten durchgeführt. Die Stationen werden mit moderner, leistungsfähiger und energiesparender Technik bestückt, um die Versorgungsqualität zu verbessern.“ Discount-Mobilfunkanbieter betreiben keine eigene Mobilfunknetz-Infrastruktur, sondern kaufen Kapazitäten von einem Netzbetreiber. Im Telefónica-Netz sind dies neben Aldi-Talk beispielsweise auch Tchibo, Fonic, Blau.de, Base oder Simfinity. Deren Kunden sind also auch von der Störung in Jettenbach und Eßweiler betroffen. Wenn die GSM-Station am Schneeweiderhof wieder funktioniert, ist damit Telefonieren und langsame Datennutzung möglich. Die GSM-Technik – die Abkürzung steht für Global System for Mobile Communications – wurde im Jahr 1992 eingeführt. Heute erfolgt die Datenübertragung mehr und mehr über UMTS und LTE. Das bedeutet, dass bei einem entsprechenden Smartphone-Tarif mit Universal-Mobile-Telecommunications-Systems-Empfang (UMTS) eine Bandbreite um die 380 kBit pro Sekunde erreicht werden kann, auf dem Smartphone steht dann 3G oder H. Mit der Long-Term-Evolution-Technologie (LTE) wird aktuell die schnellste Übertragungsrate von bis zu 1000 MBit pro Sekunde erreicht. 4G oder LTE steht dann auf dem Smartphone-Display. Obwohl davon gesprochen wird, dass noch in diesem Jahr eine flächendeckende Netzwerkabdeckung mit LTE in Deutschland erreicht sein soll, ist dies im Kreis Kusel nicht zu erwarten.