GRUSSWORT Die Pfalz – freuen Sie sich drauf!

Wissen Sie, wie wohlig man sich fühlt, wenn man mit Pfälzer Gastfreundlichkeit umsorgt wird?
Wissen Sie, wie wohlig man sich fühlt, wenn man mit Pfälzer Gastfreundlichkeit umsorgt wird?

Man muss die Pfalz sehen, hören, riechen und fühlen: RHEINPFALZ-Chefredakteur Michael Garthe über eine Landschaft für die Sinne.

Man muss sie sehen. Man muss sie hören. Man muss sie riechen. Man muss sie fühlen: die Pfalz. Denn sie ist eine Landschaft für die Sinne. Ach, Sie wollen das nicht glauben?

Haben Sie dieses Land überhaupt schon einmal beschaut? Haben Sie gesehen, wie die Herbstsonne es in ein sanftes, goldenes Licht taucht? Haben Sie von der Burgruine Falkenstein am Donnersberg mal über die Äcker, Wiesen und Weinberge geschaut? Oder von der Burg Lichtenberg Ihre Blicke entlang des Nordpfälzer Berglandes streifen lassen? Haben Sie vom Annweiler Trifels einmal die Weite des Pfälzerwaldes ermessen oder vom Stäffelsberg bei Dörrenbach mal rüber in die Vogesen geschaut?

Haben Sie davon etwas gesehen?

Haben Sie an einem verregneten Apriltag mal die Zinnen des Hambacher Schlosses oder das Gemäuer der Madenburg in den an der Haardt hängenden Wolkenschwaden erspäht? Sahen Sie im Dahner Felsenland den Teufelstisch oder die Felsentürme „Braut und Bräutigam“? Die Klosterkirche in Otterberg, das Zeughaus in Germersheim, die Karlstal-Schlucht bei Trippstadt, die malerischen Winkel von St. Martin, die Birkenwäldchen im Landstuhler Bruch, den Rosengarten des herzoglichen Schlosses in Zweibrücken, die Türme des Speyerer Domes vom badischen Rheinufer aus, die Burg Berwartstein im Herbstwald, das Rebenmeer entlang der Deutschen Weinstraße … Haben Sie davon etwas gesehen?

Und haben Sie dieses Land überhaupt schon einmal gehört? Haben Sie beim Spaziergang an den Altrheinauen das beruhigende Tuckern der Lastkähne gehört, das vom Rhein her durch die Auwälder dringt? Haben Sie vernommen, wie im Laubwald an der Villa Ludwigshöhe die Kastanien zu Tausenden zu Boden prasseln? Haben Sie einmal gelauscht, wenn sich an den Haardthängen in den ersten Frühlingstagen die Natur regt, Knospen aufspringen, die Vögel jubilieren? Haben Sie beim samstäglichen Bummel durch Kaiserslautern mal erlebt, wie der Wind den tausendfachen Torschrei droben vom Betzenberg über die Stadt weht? Wissen Sie überhaupt, wie es klingt, wenn die Pfälzer mit ihren Weingläsern anstoßen?

Es pfeift und plätschert

Hörten Sie je den Mackenbachern zu und anderen Sängern aus dem Kuseler Musikantenland? Haben Sie bei der Weinlese das Palaver zwischen Rebenreihen vernommen? Kennen Sie den mächtigen Klang der Dom-Orgel zu Speyer oder die filigranen Töne der kurpfälzischen Kammermusiker? Trauten Sie sich mitzusingen, wenn das Pfälzerlied geschmettert wurde? Hörten Sie den Westwind am Weinbiet pfeifen oder die Bäche plätschern nach der Schneeschmelze am Hermersberger Hof? … Haben Sie davon je etwas gehört?

Und haben Sie dieses Land überhaupt schon einmal gerochen? Den Tresterduft etwa, der im Herbst von den rostbraunen Maischehaufen in den Weinbergen aufsteigt? Oder den mediterran-harzigen Geruch im Kandeler Bienwald an glühend heißen Sonnentagen? Ist Ihnen schon mal das Wasser im Munde zusammengelaufen, weil Ihre Nase vom schlachtfrischen Wellfleisch oder von deftigen Leberknödeln auf dampfendem Sauerkraut betört wurde?

Haben Sie gar die Blume eines rassigen Rieslings oder eines beerigen Spätburgunders gerochen? Ist Ihnen einmal der modrige Geruch in den Burgruinen im Pfälzer Bergland in die Nase gestiegen? Atmeten Sie je die gleichsam parfümierte Luft in der Blütezeit der Akazienwäldchen von Birkenheide? Wissen Sie, wie es in einem Südpfälzer Schuppen riecht, wo die Tabakblätter zu Tausenden trocknen? Oder waren Sie je im Herbst in einem Kelterhaus, wo neuer Wein bitzelnd Ihre Geruchssinne benebelt? … Haben Sie von alledem je etwas gerochen?

Wein macht erst fröhlich, dann tiefsinnig

Und haben Sie dieses Land überhaupt schon einmal gefühlt? Haben Sie einmal einen Hängel erntefrischer Trauben in den Händen gehalten? Haben Sie je mit Ihren Fingern den körnig-rauen roten Pfälzer Sandstein ertastet? Haben Sie je erlebt, wie der Pfälzer Wein Sie erst fröhlich, dann tiefsinnig und zuletzt schwermütig macht? Wissen Sie, wie wohlig man sich fühlt, wenn man mit Pfälzer Gastfreundlichkeit umsorgt wird? Erlebten Sie schon einmal das Gefühl des Glücks, das einen überkommt, wenn man in einer Weinstube spontane Bekanntschaften schließt und sich zu geselliger Runde zusammenfindet? Haben Sie einmal Abschied von der Pfalz nehmen müssen und dann diese merkwürdige Mischung aus Glück über das Erlebte und Trauer über die Trennung verspürt? … Haben Sie irgendetwas von dem jemals gefühlt?

Ach, nun sagen Sie, dies alles seien nichts als Klischees. Dann reisen Sie doch mal durch die Pfalz und öffnen ihr all Ihre Sinne. Ich sage Ihnen, Sie werden die Bilder, die Klänge, die Gerüche und die Gefühle, die Sie dort erleben, nie mehr vergessen.

Ein Komet am Abendhimmel über der Burg Trifels bei Annweiler – haben Sie so etwas schon einmal gesehen?
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