Rheinpfalz Die Dorferneuerung angehen

Werden sich auf den Höhen von Rehweiler irgendwann Windräder drehen? Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler, Klaus Schillo, zeigte sich bei der von gut 50 Leuten besuchten Einwohnerversammlung in Rehweiler eher skeptisch. Hauptthema war jedoch die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde (wir berichteten). Architekt Klaus Dockendorf ging auf die Möglichkeiten und Chancen einer Dorfmoderation ein.

Doch zunächst bedankte sich Ortsbürgermeister Frank Scholz bei den freiwilligen Helfern, die bei insgesamt drei Arbeitseinsätzen etliche gemeindeeigene Flächen auf Vordermann gebracht hätten. Gute Nachrichten hatte Scholz in Sachen Glanbrücke zu vermelden. Hier soll die Straße statt geplanter 2,90 Meter nun doch zirka 3,50 Meter breit werden, somit können auch große landwirtschaftliche Maschinen die kleine Brücke befahren. Einen Zeitplan der Sanierung konnte Scholz jedoch nicht nennen. Architekt Klaus Dockendorf ging auf die Möglichkeiten und Chancen einer Dorfmoderation ein. Die Dauer der Anerkennung ist beschränkt auf einen Zeitraum von sechs Jahren. Während dieser Zeit wird der Dorferneuerungsprozess begleitet von einer umfassenden Informations-, Bildungs- und Beratungsarbeit. Dockendorf, der als Moderator auftritt, forderte die Bürger auf, themenbezogene Arbeitskreise zu bilden und sich aktiv mit Ideen und Visionen einzubringen. Dabei sollen zusammen mit den Bürgern die positiven Merkmale des Ortes herausgestellt und Defizite benannt werden. Er hob dabei die Möglichkeit einer kostenlosen Beratung privater Bauherren hervor: Bei Aus- und Umbau älterer ortsbildprägender Gebäude können Fördermittel bis zu einer Höhe von knapp 21.000 Euro beantragt werden. Die Dorfmoderation schließt mit ausgearbeiteten Leitlinien, die im Ortsgemeinderat beraten werden müssen. Wie Verbandsbürgermeister Klaus Schillo auf Nachfrage eines Bürgers mitteilte, gebe es in Sachen Windpark aus unterschiedlichen Richtungen Einwände: So sehen die amerikanischen Streitkräfte eine Beeinträchtigung des Flugverkehrs beim sogenannten Sichtanflugverfahren im Bereich der Vorrangfläche Rehweiler/Matzenbach. Probleme gibt es auch bei der im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Fläche in Nähe der Autobahn: Hier soll wegen eines vermuteten Vorkommens des Rotmilans eine neue landespflegerische Bewertung vorgenommen werden. Schillo machte auch die anstehende Fusion mit den beiden Südkreisgemeinden zum Thema. Mittelfristig ergäben sich durch Synergien – Schillo nannte den Personalbereich – Einsparpotenziale. Für den einzelnen Bürger, betonte der Bürgermeister, werde sich in einer neuen, größeren Verbandsgemeinde nicht spürbar etwas verändern. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es in Glan-Münchweiler ein Bürgerbüro geben werde, in dem die meisten den Bürger betreffenden Dienstleistungen erledigt werden können. Statistisch gesehen muss ein Bürger 1,2 Mal innerhalb von zehn Jahren zur Verwaltung – meistens dann, wenn der Personalausweis abgelaufen ist. (res)

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