Rheinpfalz Der Tag der Geschenke

Der 1. FC Kaiserslautern steht nach dem 1:1 beim SC Paderborn auf Platz drei in der Zweiten Liga. Nach Leon Jessens Eigentor egalisiert Mo Idrissou mit Foulelfmeter. Denis Linsmayer sieht die Rote Karte.

Von Horst Konzok und Oliver Sperk

Paderborn. Der 1. FC Kaiserslautern bleibt ungeschlagen, versäumt es aber, Boden gegenüber Zweitliga-Primus Eintracht Braunschweig gutzumachen: Beim SC Paderborn reichte es gestern nur zu einem 1:1 (0:0). Nach einem Eigentor von Leon Jessen (57.) verwandelte Mo Idrissou einen Foulelfmeter zum Ausgleich (67.). Albert Bunjaku fiel im Duell mit Torwart Lukas Kruse, Idrissou nutzte das Geschenk.

Der Kapitän war wieder an Bord: Nach zweiwöchiger Zwangspause durch einen Muskelfaserriss kehrte Albert Bunjaku wieder in die Lauterer Startelf zurück. Hendrick Zuck musste auf die Wartebank. Eine Maßnahme, die Trainer Franco Foda aber auch zum Aufbauprogramm für seine Jung-Profis zählt. Früher an später denken …

Es begann nicht gut für Bunjaku. So traf ihn Mannschaftskollege Alexander Baumjohann in der siebten Minute beim gemeinsamen Klärungsversuch an der Mittellinie mit dem Fuß an der Brust. Zwei Minuten vor der Pause erreichte ein weiter, schnell gespielter Ball Denis Linsmayers den Kapitän, der in bester Schussposition über den Ball trat.

Noch größer war die Chance, die Idrissou in der elften Minute vermasselte: Nach einem Blackout in der Paderborner Abwehr war der Torjäger an Torwart Lukas Kruse vorbei, nahm aber das Geschenk nicht an und schoss am verwaisten Tor vorbei. Eine Minute später der vorletzte gute Zug der Lauterer vor der Pause, doch Idrissou donnerte den Ball nach Fortounis-Pass und Baumjohann-Flanke übers Tor. „Die erste Halbzeit war grottig. Wir haben mutlos gespielt“, sagte Torhüter Tobias Sippel, der gegen Florian Dick (80.) und Steven Zellner (83.) zwei weitere Eigentore verhinderte und einen Distanz-Hammer Manuel Zeitz’ (87.) parierte.

„Die Flanke kommt hinter unsere Abwehr, zwei Mann sind hinter mir, ich will zur Ecke klären – Pech“, haderte Eigentorschütze Jessen. Er mühte sich mit Feuereifer, sein Missgeschick wettzumachen. Es gelang nicht, weil die Offensive des FCK nicht auf Touren kam. Weder Fortounis noch Baumjohann oder Bunjaku fanden zu ihrem Spiel. Und Linsmayer sah drei Minuten nach dem Ausgleich Rot, weil er im Luftkampf Zeitz mit dem Ellenbogen traf. „Ein vertretbarer Platzverweis, obwohl das keine Absicht war“, urteilte FCK-Trainer Foda. „Ich habe gehofft, dass es nur Gelb wird. Das war eine sehr bittere Situation für mich“, sagte Linsmayer später sichtlich geknickt, „ich wollte den Ball unbedingt erreichen. Ich habe Manuel Zeitz natürlich getroffen, aber es ist nichts passiert.“

„Ich hatte die Hand beim Hochspringen extrem weit oben und habe ihn berührt. Das war keine Absicht, ich habe mich sofort entschuldigt“, betonte Linsmayer, „er wollte erst auch gleich wieder aufstehen. Als der Schiedsrichter kam, ist er dann aber liegengeblieben.“ Den schmeichelhaften Elfmeter kommentierten die beiden Hauptbeteiligten kontrovers. „Ich find’s eine Frechheit, so einen Elfmeter zu geben“, betonte Paderborns Torhüter Kruse. Kaiserslauterns Kapitän Bunjaku meinte zu der Szene, die dem FCK das 1:1 brachte: „Der Torwart trifft mich an der Seite, als ich weiterlaufen will. Und ich kann mich nicht in Luft auflösen.“ Bunjaku betonte: „Jetzt müssen wir uns gegen Cottbus die Punkte zurückholen.“

FCK-Coach Foda war angesichts „des Spielverlaufs mit dem Unentschieden nicht unzufrieden“. Die Lauterer hatten nach der Pause bis auf den Elfmeter zunächst keine Torchance mehr, weil unsauber und wenig präzise gespielt wurde. In der 89. Minute und in der Nachspielzeit aber hatte Joker Zuck das Siegtor auf dem Fuß. „Ich habe den letzten Ball nicht richtig getroffen, sonst hätte er den Ball nicht von der Linie gebracht“, beschrieb Zuck Christian Strohdieks Rettungstat (90.+2).

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