basketball Der seidene Faden hält – Erstes TVB-Heimspiel

Reiner Hechler (li.) und Walter Herzog halten den Basketball hoch.
Reiner Hechler (li.) und Walter Herzog halten den Basketball hoch.

Corona hat den Basketball in der Kurstadt lahmgelegt. Ein Wiederbeginn nach der langen Pause war schwer. Noch dazu ohne Coach. Der Start in der 2. Regionalliga hing am seidenen Faden. Wie befreite sich der Verein aus der prekären Lage? Am Samstag ist das erste Ligaspiel in der neuen Halle.

Zuerst die Schotten dicht in der Basketball-Heimstätte VG-Halle, wo 2019 die Sanierung begann. Der Umzug in die eigentlich nicht regionalliga-taugliche Kreishalle. Dann Corona mit dem Saisonabbruch 2019/2020 und dem zweiten „Lockdown“ in der Runde 2020/2021. Im Mai, Juni und Juli kreisten in den Köpfen der TVB-Verantwortlichen alle Szenarien. Auch an die Abmeldung der ersten Mannschaft aus der Regionalliga wurde gedacht. Zum Glück haben die Kurstadt-Korbjäger zwei unermüdliche Macher und Schaffer, für die Aufgeben ein Fremdwort ist: Reiner Hechler und Walter Herzog.

Ohne Trainer, ohne Team?

„Viele Jahre war Florian Hatt Dreh- und Angelpunkt. Er war der Garant für eine stets schlagfertige Truppe. Flo hatte gute Verbindungen und perfekte Kontakte zur Universität Landau. Als er im April seinen Rücktritt erklärte, war vieles nicht mehr so, wie es einmal war“, erklärt Walter Herzog. Die Corona-Pandemie hatte vieles lahmgelegt. Es gab monatelang keine persönlichen Begegnungen, keinen Austausch. Es war nicht klar, ob Jeremy Black, der zwischenzeitlich in Bamberg lebte, wieder zurückkommen kann.

Wochenlang hing alles am seidenen Faden. Es kristallisierte sich früh heraus, dass es diesmal keine interne Lösung auf der Trainerposition, wie vorher noch mit Hatt oder auch Klaus Fremgen, geben wird. Es gab unzählige Telefonate, Mails, Anfragen. Kontakte zu anderen Trainern, viele Weiterempfehlungen. Bis schließlich mit Eric Marschke Anfang August der Durchbruch folgte.

Signal von der Mannschaft

Vor dem letzten, entscheidenden Puzzleteil tankten Hechler und Herzog sowie andere Engagierte an ihrer Seite Motivation: Im Juli signalisierte der Großteil des Teams, beim TVB zu bleiben – wenn ein engagierter Coach gefunden wird. Schließlich löste die Rückkehr von Black Euphorie aus.

Herzog stellt heraus: „Wir zahlen kein Geld und haben nicht das Umfeld von den meisten unserer Kontrahenten. Doch in dem vielleicht schwierigsten Sommer seit langer Zeit haben wir unser wahres Erfolgsgeheimnis gespürt: die intakte Gemeinschaft, das familiäre Miteinander, die Verbundenheit untereinander.“

Spirit zieht Eric Marschke an

Der TVB habe zahlreiche Fans und eine großartige Stimmung bei Heimspielen. „Und die mit Abstand schönste Basketballhalle im weiten Umkreis.“ Es werde auch honoriert, wie viele sich über Generationen und in verschiedenen Bereichen engagierten - ob als Trainer, Schiedsrichter oder in der Organisation. Das habe den Ausschlag gegeben, dass die Spieler in der kritischen Phase zusammengestanden hätten. Letztendlich habe genau dieser Spirit Eric Marschke angezogen.

Aus Sicht von TVB-Abteilungsleiter Reiner Hechler war weit mehr als die Regionalliga infrage gestellt. Auch die Nachwuchsförderung. Er erzählt: „In der Halle konnten wir uns nicht treffen. Also organisierten die Jugendtrainer Whatsapp-Gruppen mit den Teams und gemeinsame Trainingseinheiten, Übungen oder Wettbewerbe über die digitalen Medien. Die Jugendlichen und ihre Eltern haben die neuen Wege toll angenommen und unterstützt. Wir haben deshalb kaum Abgänge zu verzeichnen.“

„Alle freuen sich auf das Stück Normalität“

Hechler geht davon aus, dass das Interesse am Basketball in Bad Bergzabern bald wieder so groß sein wird wie vor Corona. Mit den vielen Vorschriften und Vorsichtsmaßnahmen sei ein großer Aufwand notwendig, der aber lohne sich: „Alle freuen sich wieder auf das Stück Normalität, die Begegnungen, das Trainieren und die Wettkämpfe.“

Viele beim TVB stemmen die „Mega-Aufgabe“. Andreas Offenhäuser und Britta Holle gehören dazu. Hygienekonzepte, Anwesenheitslisten, Einlasskontrollen und mehr gehören 2021 zum Basketball-Alltag. Doch Hechler klagt nicht, sondern ist happy auf das, was geblieben ist. Hinzu kommt die neue Halle mit hellem Licht, elektrisch ausfahrbaren Tribünen, Lüftungsanlage, Topausstattung in den sanitären Bereichen. Hechler: „Corona hat unser Leben verändert. Für uns ist es jetzt aber ein verdammt schönes Gefühl, unseren geliebten Sport wieder ausüben zu können.“

Zur Sache: Spiel gegen Linz

Die Messlatte hängt im ersten Heimspiel hoch: Der TV Bad Bergzabern trifft in der 2. Basketball-Regionalliga am Samstag um 18 Uhr auf Lich Basketball. Der langjährige Zweitligist will wieder zurück in den halbprofessionellen Bereich und legte mit einem 96:50-Kantersieg gegen Gladiators Trier II los. Yannik Ribbecke erzielte 38 Punkte. Über 600 Zuschauer strömen in die Halle, wenn Kich zu Hause auf Korbjagd geht. TVB-Trainer Eric Marschke setzt auf die Rückkehr von Jan Wroblewski ins Team und auf die Unterstützung der eigenen Fans.

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