Eisenberg Der Netzwerker geht von Bord

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Am 28. Dezember hat er seinen letzten Arbeitstag und macht derzeit seine Abschiedsrunde: Hans-Joachim Omlor, langjähriger Leiter der Arbeitsagentur Kaiserslautern-Pirmasens, – die auch für den Donnersbergkreis zuständig ist – wurde vergangene Woche im Deutschordensaal der Kreissparkasse Kaiserslautern offiziell verabschiedet: in einer emotionalen Veranstaltung mit vielen Weggefährten, mit zahlreichen Vertretern aus Wirtschaft und Politik – und vor allem im Beisein seiner ganzen Familie, der sich Omlor im Ruhestand noch mehr widmen will.

Der scheidende Agenturchef war in seinem Amt immer ein Kommunikator, ein Netzwerker, der die Menschen zu nehmen weiß. Darin waren sich die Redner einig. Sie alle einte auch das Bedauern darüber, dass Omlor in den Ruhestand geht. „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen“: Mit diesen Worten von Aristoteles lasse sich Omlors Stil gut umreißen, meinte Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. Omlor habe zwar die Bedingungen gesehen, aber die Segel immer so gesetzt, wie es für alle an Bord am besten gewesen sei. Er finde den Zugang zu Menschen. Vermittlerisch, fachlich und beziehungsmäßig verfüge er über ein Know-how, das nahezu angeboren sei. Schulz: „Er findet den richtigen Ton und trotzdem ein klares Wort.“ Viele hätten ihn als Gesprächspartner geschätzt. In seiner Arbeit sei Omlor in der Region verwurzelt gewesen, „so dass er schadlos im Saarland wohnen konnte und dennoch hier zuhause war“. „Er hat nie an seinem Beruf gelitten, ihn immer mit vollem Engagement, Liebe und Herzblut ausgefüllt“, attestierte ihm Peter Neumann. Der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses der Arbeitsagentur blickte auf die Zeit kurz vor der Fusion zurück, als die eigenständigen Arbeitsagenturbezirke Kaiserslautern und Pirmasens-Zweibrücken zu einer Einheit verschmelzen sollten. In Pirmasens sei zunächst befürchtet worden, möglicherweise von Kaiserslautern „untergebuttert“ zu werden. Doch habe es Omlor mit seinem Team geschafft, die Fusion reibungslos ablaufen zu lassen. Er habe immer betont, dass es um die Region gehe und nicht um die Einzelteile. Es sei immer klar gewesen, dass alle bisherigen Standorte bestehen bleiben sollen. Als stets angenehmen Partner in der Zusammenarbeit, der immer kommunikativ und fair gewesen sei und dem auch ein Quäntchen Humor nie gefehlt habe, selbst wenn es nicht immer einfach gewesen sei: So charakterisierte Zweibrückens Bürgermeister Rolf Franzen den scheidenden Agenturchef. „Die persönliche Begegnung war immer von einem guten Klima geprägt.“ Personalratsvorsitzende Anna Michaelis lobte: „Sie haben dem Haus außerordentlich gutgetan, haben die Agentur geprägt.“ Sie beschrieb Omlor als einen Chef, der stets ein offenes Ohr für alle Belange gehabt habe, der nie den Blick für den einzelnen Mitarbeiter, die Agentur und ihr Gebäude verloren habe. Omlor gestand, sich seit der vorangegangenen Verabschiedung von seinen Mitarbeitern auf einer emotionalen Achterbahnfahrt zu befinden, bei der ihm fast schon schwindlig geworden sei. An solchen Tagen, mit einer Blume im Knopfloch und einer Träne im Auge, falle es schwer, sich zu verabschieden. Er bekräftigte: „Ich halte es für unglaublich wichtig, in Netzwerken zu arbeiten.“ Also wolle er nun alle seine Netzwerkpartner in den Mittelpunkt stellen und nicht sich selbst. Seine Abschiedsansprache nutzte er so vor allem dazu, um sich bei allen zu bedanken. Omlors Nachfolger Peter Weißler betonte in seiner Rede, dass er für eine konstruktive Zusammenarbeit bereitstehen werde. „Ich übernehme ein gut bestelltes Haus mit vielen engagierten und motivierten Mitarbeitern“, betonte er. Weißler tritt seinen Dienst am 15. Februar an. | zs

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