Rheinpfalz Der Maler Walther Weis
Das künstlerische Werk von Walther Weis stellte am Sonntag Evelyne Weiß den Gästen vor. Zuordnen lasse sich Weis der Künstlergruppe der expressiven Realisten, sagte Weiß. Die gegenständliche Malerei sei das Mittel der Wahl gewesen. In dieser Hinsicht wurde Weis wohl von Hans Purrmann, einem Schüler von Henri Matisse, beeinflusst, mit dem ihn eine Freundschaft verband. Zunächst hatte Weis eine Ausbildung zum Dekorations- und Kirchenmaler in Kaiserslautern abgeschlossen. Anschließend arbeitete er in Landau und wurde Kirchenmaler für die Großherzogliche Denkmalpflege in Oberhessen. In dieser Zeit war er an der Restaurierung der St.-Nikolai-Kirche im hessischen Altstadt beteiligt. Von dort aus zog es ihn nach München, wo er Malerei studierte. In München lernte er Purrmann kennen. Es folgten eine Wanderung von München nach Italien, Dienst im Bayerischen Infanterieregiment. Als Soldat im Ersten Weltkrieg war er in Flandern im Einsatz. Dort wurde er verwundet. Nach Kriegsende kehrte er nach St. Ingbert zurück. Weis verabschiedete sich von einer Laufbahn als Künstler und gründete ein Maklergeschäft, malte privat aber weiter. Die Kriegserlebnisse spiegeln sich in seinen Werken wider. Auf Stillleben ist immer mal wieder der Tod zu entdecken. Die Landschaft Flanderns hat er gemalt, aber auch mit den St. Ingberter Marktszenen die heitere Seite des Lebens festgehalten. 1937 richtete er sein Atelier in St. Ingbert ein. Als Ruinenmaler war er während des Zweiten Weltkriegs in der evakuierten Roten Zone tätig. Er arbeitete in dieser Zeit auch in Rumbach, Blieskastel und Hornbach. Als St. Ingbert 1945 französische Garnisonsstadt wurde, begann Weis für die Franzosen als Maler zu arbeiten. 1956 erkrankte er an Parkinson. Seine künstlerischen Fähigkeiten ließen nach. 1968 starb Walther Weis in St. Ingbert, wo er 1890 auch geboren worden war. Werke von ihm sind unter anderem in Saarbrücken, St. Ingbert und Landau in Museen zu sehen. (add)