Rheinpfalz Deponie Birkenfeld: Tonnenweise Müll aus Hochwasserorten

Ein Berg aus 850 Tonnen Sperrmüll der vom Hochwasser überfluteten Orte in der Verbandsgemeinde Herrstein ragt auf der Deponie Re
Ein Berg aus 850 Tonnen Sperrmüll der vom Hochwasser überfluteten Orte in der Verbandsgemeinde Herrstein ragt auf der Deponie Reibertsbach bei Reichenbach in den Himmel.

Eine Flutwelle nach Starkregen hat im Kreis Birkenfeld Ende Mai für Verwüstungen gesorgt. Inzwischen sind die Gemeinden zum Normalzustand zurückgekehrt. Ganz anders in einer Deponie in dem Nachbar-Landkreis – denn dort lagern noch Hunderte Tonnen Müll aus den Hochwasserorten.

Von Aktenordnern über Rohre bis hin zu Sofas: Schätzungsweise 850 Tonnen Sperrmüll aus Hochwasserdörfern türmen sich nach der Flutkatastrophe im Kreis Birkenfeld auf der Deponie Reibertsbach bei Reichenbach, berichtet dessen Leiter. Die fachgerechte Entsorgung der riesigen Menge lässt vorerst auf sich warten. „Sie scheiterte bislang an den begrenzten Müllverbrennungskapazitäten“, sagte der Sprecher der Birkenfelder Kreisverwaltung, Karsten Schultheiß. Aktuell werde an einer Lösung gearbeitet, die kostengünstig sei und schnell umgesetzt werden könne.

Keine normalen Dimensionen

Erschwert wird die Entsorgung Schultheiß zufolge auch durch die Größe des Mülls. Das Material sei selbst für Sperrmüll überdimensioniert. Einiges müsse deshalb erstmal geschreddert werden, was wieder Zeit und Geld koste. Aber: „Dann könnte diese Menge in Restmüllöfen thermisch verwertet werden.“ Der Müll stammt laut Schultheiß aus 14 Orten. Im Kreis Birkenfeld ließ Starkregen Ende Mai den sonst eher kleinen Fischbach über die Ufer treten. Eine Flutwelle lief durch das Tal und verursachte einen mehrstelligen Millionenschaden. Vor allem Orte in der Verbandsgemeinde Herrstein wie Fischbach, Niederwörresbach, Bruchweiler und Herrstein seien betroffen gewesen. Die Müll-Arbeiter haben laut Schultheiß Extraschichten gefahren, um die Überbleibsel des Starkregens einzusammeln. Zudem wurden 300 Sammelkontainer in unterschiedlichen Größen aufgestellt, die die Bürger an Ort und Stelle füllen konnten. Im Einsatz waren zahlreiche Hilfskräfte auch von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk, schilderte der Kreissprecher.

In Herrstein wieder Normalzustand erreicht

Inzwischen sind in der Verbandsgemeinde Herrstein die meisten Schäden behoben. „Wir haben hier den Normalzustand wieder erreicht“, sagte der Büroleiter der Verbandsgemeinde, Klaus Görg, in Herrstein. „Die Spuren des Hochwassers sind bei uns nicht mehr sichtbar.“ Nur müssten noch einige Wirtschaftswege und Brücken repariert werden. Außerdem seien noch die Sanierungsarbeiten an einer Schule sowie an der Kreisverwaltung in Herrstein und am Sportleistungszentrum in Niederwörresbach im Gange.

Hochwasserschutzkonzept für die Zukunft

Um künftigen Unwetterschäden vorzubeugen, soll nun ein Hochwasserschutzkonzept erstellt werden. „Allerdings: Wenn das noch mal mit einer solchen Wucht kommt, wird man das nicht zurückhalten können“, meint Görg. Denn das Fischbach-Tal sei einfach zu schmal, um größere Rückhalteräume für das Wasser zu schaffen. Möglicherweise könne zumindest ein Teil des Bachbetts verbreitert werden, kündigte der Büroleiter an.

x