Rheinpfalz Den FCK entflammen

Kaiserslautern (zkk). Es ist ein Zurück in die Zukunft. Oliver Schäfer (44), selbst acht Jahre FCK-Profi, hofft, dass es ihm als Cheftrainer, seinem Co-Trainer Roger Lutz und der Mannschaft gelingt, den alten Betzenberg-Enthusiasmus neu zu beleben. ”Ich hoffe, dass aus der kleinen Flamme, die wir am Montag entzünden wollen, wieder ein großes Feuer wird”, sagte Schäfer gestern in der Pressekonferenz des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern.

”Ich hoffe, dass das eine Partie wird, wie man das auf dem Betzenberg kennt”, erklärte Schäfer, der bisher als Co- und Fitness-Coach im Trainerstab des am Donnerstag beurlaubten Franco Foda arbeitete, mit Blick auf das Heimspiel am Montag (20.15 Uhr) gegen Energie Cottbus.

Dass Roger Lutz (49), in den beiden letzten Jahren Teammanager, wieder Co-Trainer wurde, war der ausdrückliche Wunsch Schäfers. Er sieht sich mit seinem früheren Teamkollegen und langjährigen Arbeitskollegen auf einer Wellenlänge. Beide gelten als Fitness-Gurus mit blendenden Ausdauerwerten.

Nach der Entlassung Fodas hatte Stefan Kuntz Oliver Schäfer mit dem Plan, Interimstrainer, mit der Möglichkeit zur Dauerlösung zu werden, überrascht. Schäfer beanspruchte 90 Minuten Bedenkzeit, ”lief vom Betzenberg runter, um mich zu sammeln”, ging joggen, überlegte, was er ändern möchte und sagte zu. ”Ich bin unheimlich stolz und möchte das Vertrauen zurückgeben - egal, wie lange ich diese Aufgabe habe”, sagte der 44-Jährige.

Vereinschef Kuntz, der den Trainermarkt sondiert, um die bestmögliche Lösung für den FCK zu finden, schließt nicht aus, dass die Dauerlösung auch Oliver Schäfer heißen kann. ”Je besser wir arbeiten, umso schwerer fällt Stefan die Entscheidung”, orakelte Schäfer.

Eine erste Blockade hat der Neue der Mannschaft gestern und vorgestern offenbar genommen. Das Team scheint nach dem Desaster von Aalen aus dem Tal der Tränen. Gestern wurde wohl engagiert und konzentriert gearbeitet, eine gewisse Lockerheit war zurück. ”Das Training hat sehr viel Spaß gemacht”, erklärte der junge Dominique Heintz: ”Ich finde die Lösung mit Olli und Roger sehr gut.”

Es bleibt beim Du, sagte der Interimscoach, der das Thema Kapitän auf seiner Liste noch nicht abgearbeitet hat. ”Erste Anläufe”, den neuen Chef zu siezen, hat er gestoppt.

”Oliver Schäfer hat eine super Rede gehalten, als wir am Donnerstag beim Waldlauf waren. An einer Kreuzung hat er gesagt, ihr entscheidet, ob es vorwärts oder rückwärts geht”, reflektierte Torhüter Tobias Sippel die Ansprache des neuen Trainers. ”Wir sind mal kurz in den Wald verschwunden. Ich wollte den Jungs näherbringen, auf was ich Wert lege und was meine Ziele sind”, sagte Schäfer.

Was die Mannschaft gestern davon verinnerlichte und umsetzte, gefiel dem Coach. ”Es war eine sehr gute Trainingseinheit, die Konzentration war sehr gut”, lobte der Neue, der der besseren Übersicht wegen das Trainingsspiel A gegen B zeitweise von einem früher als Pressepult genutzten Platz beobachtete.

”Ich glaube, wir haben gute Jungs, die mitbringen, was auf dem Betzenberg gefragt ist. Es ist meine Aufgabe, das herauszukitzeln”, sagte Schäfer. Seine Leitfigur als Trainer ist Kalli Feldkamp. Er hat ihn 1991 zum ”Betze” geholt. Und ihn vor allem auch als Motivator mitgerissen.

Zur Person: Oliver Schäfer

Geboren: 27. Februar 1969 in Lahr
Vereine als Spieler: VfR Allmannsweier, Freiburger FC, SC Freiburg, 1. FC Kaiserslautern, Besiktas Istanbul, Hannover 96, 1. FC Saarbrücken, 1. FC Kaiserslautern II
Bundesligaspiele: 138 (1 Tor)
Zweitligaspiele: 122 (1 Tor)
Größte Erfolge: DFB Pokalsieger 1996, Deutscher Meister 1998
Trainerstationen: Co-Trainer FCK II (2007 - 2009), Fitness- und Co-Trainer (2009 - 2013)
Privat: verheiratet, zwei Kinder
Lebt in Otterbach.

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