Rheinpfalz Demut und ein Hoffnungsfunke

Kaiserslautern (osp). ”Träumen ist ja nicht verboten”, sagt Franco Foda, der Trainer des Zweitliga-Dritten 1. FC Kaiserslautern vor dem DFB-Pokalspiel morgen (20.30 Uhr) beim souveränen Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München, ”aber ich bin natürlich Realist.” Beim FCK stehen Florian Dick, am Freitag verletzt ausgewechselt, und der von einer Prellung genesene Marc Torrejón wohl wieder in der Startelf.

Gestern Nachmittag beim Übungsspielchen im Mannschaftstraining waren beide ebenso wieder dabei wie Hendrick Zuck und Denis Linsmayer. Mittelfeldregisseur Alexander Baumjohann fehlte aus einem erfreulichen Grund - er ist gestern zum zweiten Mal Vater einer Tochter geworden. Morgen in München fallen beim FCK neben Albert Bunjaku (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) und Enis Alushi (Kreuzbandriss) auch die noch verletzten Julian Derstroff und Ilian Micanski aus. Innenverteidiger Mathias Abel ist angeschlagen.

Mit Blick auf die Zweitrunden-Partie in der ausverkauften Münchner Arena vor 71.000 Zuschauern - darunter 7000 FCK-Fans - sagt Foda: ”Es macht keinen Sinn, vor so einem Spiel große Sprüche zu klopfen.” Der FCK-Trainer weiß, dass für sein Team alles zusammenpassen muss, um eine kleine Chance auf eine Pokalsensation zu haben. ”Bayern München ist mit Dortmund das Nonplusultra im deutschen Fußball. Wichtig ist, dass wir gut gegen den Ball arbeiten. Wir müssen läuferisch gut sein und diese vielleicht zwei oder drei Möglichkeiten, die sich eventuell bieten, nutzen. Effektivität ist also auch gefragt”, betont Foda.

Der 46-Jährige war in der Arena am Sonntagabend beim 1:2 des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen Augenzeuge der ersten Saisonniederlage der Münchner. ”Leverkusen hat aus einer kompakten Abwehr heraus gespielt, war meistens mit zehn Mann in der eigenen Hälfte. Bayern war die bessere Mannschaft, hätte das Spiel gewinnen müssen”, sagt der FCK-Trainer, ”sie hatten viel Ballbesitz, haben viele Torchancen kreiert, sie haben sie nur nicht genutzt.”

Mit dem Spiel seiner eigenen Mannschaft am Freitagabend beim 3:3 in Köln konnte Foda vor allem in der zweiten Halbzeit zufrieden sein. Dank einer guten Moral und eines mit seinen zwei Toren einmal mehr treffsicheren Angreifers Mohamadou Idrissou machten die stark ersatzgeschwächten Lauterer einen zweimaligen Rückstand wieder wett. So servierte Linksverteidiger Leon Jessen eine präzise Flanke vom linken Flügel, die Idrissou mit einem gekonnten Kopfball zum 2:2 verwertete. Wenig später indes verdarb sich Jessen wieder einmal mit einem dicken Patzer, der das 2:3 einleitete, die Freude über seine Traumvorlage. ”Ich habe einen Scheiß-Pass gespielt”, betont Jessen rückblickend, ”darüber habe ich mich sehr geärgert. Aber es geht weiter, ich muss mich eben weiter verbessern.”

Die Erleichterung, dass Idrissou kurz vor Schluss der erneute Ausgleich zum 3:3 gelang, war bei Jessen umso größer. Obwohl die Aussichten im Pokal bei Topfavorit FC Bayern nicht rosig sind, fährt Jessen mit seinen Kollegen mit einem guten Gefühl gen Süden. ”Eine Riesenherausforderung”, sagt der Linksverteidiger. Ein bisschen Hoffnung gibt ihm das spektakuläre 3:3 von Köln: ”Wenn einer ausfällt, steht der Nächste bereit”, sagt er, ”die jungen Spieler haben das gut gemacht. Diesen Teamgeist brauchen wir auch in München!”

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