Rheinpfalz Dem Regenwetter getrotzt

Lichtgefunkel im Schlosshof.
Lichtgefunkel im Schlosshof.

Das Wetter meinte es am Samstag zum Weihnachtsmarkt in der Veldenzstadt alles andere als gut mit den Einheimischen und den Besuchern. Doch Standbetreiber und Gäste trotzen dem Regen. Statt weihnachtlicher Gefühle dominierte eine „Jetzt erst Recht“-Stimmung. Werbegemeinschaft, Heimat- und Kulturverein und die Stadt hatten sich viel Mühe gegeben, dem Weihnachtsmarkt im Hof des sanierten Veldenzschlosses eine heimelige Atmosphäre zu verleihen.

„Über den Tag gab es Luft nach oben, aber das holen wir heute Abend nach“, befand Stadtbürgermeister Heinrich Steinhauer. Das Schloss sei „immer ein Anziehungspunkt“, erklärte er und lobte besonders die Teilnahme der Franzosen aus der Partnerstadt Sombernon. Die französischen Freunde warteten wieder mit burgundischen Spezialitäten auf. Neben den Bläserklassen der Realschule plus und Grundschülern unterhielten auch Günter und Simone aus Odernheim mit weihnachtlichen Melodien und dem einen oder anderen Gedicht. „Die waren richtig super“, befand Hauptorganisator Heinrich Schreck, Beigeordneter der Stadt, sowie Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins. Besonders stolz war er auf die gelungene Beleuchtung im Schlosshof und lobte, dass trotz des Wetters alle Standbetreiber gekommen waren und bis zum Abend die Stellung hielten. Die Umsätze seien trotz der Umstände noch recht gut gewesen, meinte Schreck. Nicht ganz so viel verkauft hatte Erika Fischer aus Desloch, die Mützen, Hüte und ähnliches anbot. „Für das Wetter kann keiner was, der Tag fiel buchstäblich ins Wasser“, sagte sie und war, wie auch die meisten Besucher, trotzdem bester Laune. Bessere Geschäfte konnten die Standbetreiber, die sich dem leiblichen Wohl der Besucher widmeten, vor allem am Abend machen. Zwar fehlte das übliche dichte Gedränge, aber in mancher Regenpause mussten Besucher auch mal länger anstehen, um sich mit Glühwein, Thüringer Bratwürsten, Flammkuchen oder Gulaschsuppe zu versorgen. Ein Pluspunkt dank fehlenden Gedränges: Bei den teils starken Schauern konnten Regenschirme ungehindert geöffnet werden, auch fand sich meist irgendein Plätzchen zum Unterstellen. Lange Gesichter suchte man vergeblich, denn wer kam und blieb, schien von einer „Jetzt erst Recht“-Stimmung gepackt. Die großen weihnachtlichen Gefühle blieben aber wohl meist aus, denn vom Regen verdünnter Glühwein, manche Windböe und milde Temperaturen passen einfach nicht so richtig. Die Organisatoren hatten mit einer aufwendigen Lichtdekoration, nicht nur im Schlosshof , Weihnachtsmusik live und vom Band sowie einem recht breiten Warenangebot an Ständen und urigen Holzbuden auf das bewährte Programm gesetzt. Mancher Stand sorgte mit seinen vielfältigen Dekoartikeln, ob aus Keramik oder Holz, kleinen Geschenken fürs Fest oder Schmuck für Begeisterung. Die neue Kulisse im Hof des sanierten Veldenzschlosses tat ein Übriges – vor allem die Beleuchtung des Schlosshofes wurde vielfach gelobt. Für strahlende Kinderaugen sorgte später der Nikolaus. Verbandsbürgermeister Andreas Müller lobte die starke Beteiligung ortsansässiger Vereine und Institutionen. Eine Besucherin hätte am liebsten an jedem Stand etwas getrunken, gegessen oder gekauft, aber man müsse ja noch irgendwie heil, wenn auch nass, nach Hause kommen, meinte sie lachend.

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