Rheinpfalz Das Erfolgsrezept heißt abhaken

Kaiserslautern (zkk). Das Desaster von Aue ist analysiert. Und abgehakt. Sagen Trainer und Spieler. Die Konzentration beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern gilt der Lösung der Hausaufgabe gegen den SC Paderborn morgen (13 Uhr) im Fritz-Walter-Stadion.

27.000 Karten für das Gastspiel der Paderborner, die 21 ihrer 38 Punkte auswärts geholt haben, sind verkauft. Nach der mit elf Mann gegen neun Auer verspielten Führung denkt FCK-Trainer Franco Foda auch über den ein oder anderen Wechsel in seiner Formation nach. So darf Mitchell Weiser, in Aue 90 Minuten nur Zuschauer, auf einen Startplatz hoffen. Der Flügelflitzer steht für jungen Schwung, für Mut zum Risiko. Und für Überraschungsmomente. So belebte, so beflügelte die Leihgabe der Bayern seine Mannschaft nach der Einwechslung bei der Gala gegen Köln.

”Jede Mannschaft in der Zweiten Liga ist gefährlich. Aber wenn man Dritter werden will, muss man gegen Paderborn gewinnen”, sagt Foda, der den Auftritt seines Teams in Aue sehr kritisch sieht, aber auch warnt, die Roten Teufel jetzt zu verteufeln: ”Man darf jetzt nicht alles schlecht reden.”

Foda erinnerte angesichts des neuen Stimmungstiefs gestern bei der Spieltagspressekonferenz auf dem Betzenberg an seinen Dienstbeginn nach dem Abstieg. Im letzten Sommer träumten viele bitter enttäuschte Anhänger den Alptraum von der Dritten Liga, erinnerten sich an die Horrorsaison 2007/08. Und jetzt spiele der FCK eigentlich eine gute Saison. Eigentlich ... Eine sehr gute kann es werden, wenn Fodas Elf ihr ”Kölner Gesicht” zeigt. Da stimmte die Einstellung, da waren wirkliche Rote Teufel mit Herzblut unterwegs.

”Wir sind unzufrieden mit dem Spiel in Aue”, sagt Foda, der die Mannschaft ”in gewissen Situationen zu leichtfertig” sah, morgen aber wieder Leidenschaft und Begeisterung erwartet. Die Situation sei vergleichbar mit der nach dem 1:1 von Sandhausen. ”Danach haben wir die grandiose Leistung gegen Köln gezeigt.”

Auftreten wie gegen Köln - das ist auch das Rezept, das Alexander Baumjohann angewendet wissen möchte. Er schoss am Montag das ”glückliche Führungstor”, gesteht aber ein, dass die Lauterer vor der Pause reichlich Glück hatten, nicht in Rückstand geraten zu sein. ”Wenn man glücklich führt, zwei Mann Überzahl hat, muss man das Spiel normalerweise heimschaukeln”, sagt Baumjohann, der nach seinem feinen Treffer auch abtauchte, nicht mehr viel bewegte. Erklärungen für das fast kollektive Versagen hat auch der 26-Jährige nicht. Er mag nichts beschönigen, den Auftritt aber nicht an fehlendem Siegeswillen festmachen lassen. ”Wir wollen alle aufsteigen”, versichert der Ex-Schalker, dessen Vertrag beim FCK sich nur im Aufstiegsfall um zwei Jahre verlängert.

Der Trainer hat ganz sicher auch den feinen Techniker im Blick, wenn er gegen Paderborn ”eine andere Körpersprache” erwartet. Gerade Baumjohann, der so viel kann, am Ball so perfekt ist, verzagt zu oft zu schnell. Er ist der Mann, der den ”tödlichen Pass” spielen kann, er ist der Mann, der perfekt zu flanken versteht, der auch Tore machen kann. Vier Treffer und sechs Torvorlagen sind für einen Könner wie Baumjohann eigentlich zu wenig.

”Schnell abhaken” will der Mann mit der Nummer 9 den Auftritt von Aue, ”ein anderes Gesicht zeigen”, um Platz drei zu verteidigen.

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