Rheinpfalz Chaotische Lagerung mit System

Informierte sich über die Lagerhaltung bei der Wasem Logistik: Oberbürgermeisters Klaus Weichel (rechts) mit Jutta Knieriemen vo
Informierte sich über die Lagerhaltung bei der Wasem Logistik: Oberbürgermeisters Klaus Weichel (rechts) mit Jutta Knieriemen von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und den beiden Wasem-Geschäftsführern Jochen Wasem (links) und Thomas Reiland.

Sie wächst und wächst und wächst: Die Rede ist von der Wasem Logistik GmbH, die seit einem Jahr eine neue Halle im Kaiserslauterer Industriegebiet Nord in Betrieb hat, eine zweite wird in diesem Monat fertig. Das Unternehmen ist mit Aufträgen voll ausgelastet und will im nächsten Jahr noch weiter expandieren.

Das Unternehmen bietet seinen Kunden einen Rundum-Service an, von der Lagerung über die Kommissionierung bis zum Versand der Waren. Die Kunden sind Firmen aus der Region wie etwa Freudenberg, Corning, Celstran, C.P. Schmidt oder Hager Tehalit. Für sie lagert Wasem Waren und Rohstoffe ein, die genau dann an die Werke geliefert werden, wenn sie gebraucht werden, wie die beiden Geschäftsführer Jochen Wasem und Thomas Reiland erläutern. Die Firma wurde 2001 als Transportgesellschaft mit Sitz in Landstuhl gegründet, 2007 firmierte sie in Wasem Logistik GmbH um. Jochen Wasem wurde das Transportgeschäft in die Wiege gelegt, seine Eltern hatten eine kleine Spedition in der Nähe des Hauptbahnhofs, die für die Bahn Transporte übernahm. Auch er verlegte sich vornehmlich auf das Speditionsgeschäft, dann kam die Lagerung dazu, zunächst in einem früheren Reitstall in Landstuhl. In den vergangenen Jahren ist die Firma kräftig gewachsen. Sie bewirtschaftet rund 120.000 Quadratmeter Lagerfläche und hat mehrere Hallen, etwa in Kindsbach oder auf dem früheren Bahngelände an der Pariser Straße, die Halle von Coca Cola auf dem Einsiedlerhof wurde langfristig gemietet. Dorthin soll auch noch dieses Jahr der Firmensitz verlegt werden, der sich derzeit noch in Kindsbach befindet. Ganz neu sind die beiden Hallen im Industriegebiet Nord auf dem Erweiterungsteil Richtung Siegelbach. Die eine ist seit etwa einem Jahr in Betrieb, die andere ist fast fertig, beide haben zusammen 16.000 Quadratmeter Nutzfläche und stecken voll moderner Lagertechnologie. Rund 15 Millionen Euro hat Wasem dafür investiert. Die Halle, an der noch gebaut wird, hat trotz wesentlich kleinerer Grundfläche die gleiche Lagerkapazität wie die schon fertige Halle, jeweils 25.000 Paletten passen hinein. Zum Einsatz kommen Hochregallager, die von Staplern halbautomatisch angefahren werden. In der schon fertigen Halle gibt es ein ausgeklügeltes Logistiksystem. „Chaotische Lagerung“ nennt man das, was allerdings alles andere als chaotisch ist. Das Computersystem übernimmt die Lagerung und bestimmt, wo Waren abgestellt werden. Das System erkennt, wie hoch und breit eine Palette beladen ist und sucht den optimalen Platz. Über den Barcode findet der Staplerfahrer bei der Auslieferung dann die entsprechenden Paletten, wobei die Regale elektronisch so verschoben werden, dass die Güter problemlos gelagert und herausgeholt werden können. Wasem bringt Verpackungen und Rohstoffe zu den Kunden und holt fertige Produkte auch ab. Das Unternehmen könnte mehr Aufträge annehmen, ist aber durch Lagerkapazitäten begrenzt. Die Firma will dennoch expandieren, die knapp 100 Mitarbeitern sollen bis Ende 2019 auf 150 aufgestockt werden. Darunter sind unter anderen Speditionskaufleute, Transportlogistiker und Informatiker, denn Wasem betreibt sein digitales Logistiksystem selbst.

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