Rheinpfalz CDU-Niederlage: Klöckner dachte an Abschied von Politik
Mainz (lrs). Die rheinland-pfälzische CDU-Wahlverliererin Julia Klöckner hat nach eigener Aussage kurzzeitig den Ausstieg aus der Politik erwogen. „Das geht schon ans Innerste, das tut weh, weil es so enttäuschend ist“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf ihr Debakel bei der Landtagswahl am 13. März.
Die CDU-Fraktions- und Landesvorsitzende hat sich erstmals jetzt dazu geäußert, wie es ihr nach der Wahlniederlage ging. „Natürlich gibt es Schlimmeres, als eine Wahl zu verlieren, ich will aber nichts beschönigen. Ich habe eine Schramme abbekommen und bin nachdenklicher geworden“, sagte sie. Bei der Landtagswahl war Klöckner der Sozialdemokratin Malu Dreyer unterlegen, die seit Mittwoch nun an der Spitze der ersten rot-gelb-grünen Regierung im Land steht. Vor der Wahl hatte dagegen Klöckner lange Zeit zumindest nach dem Umfrageergebnissen wie die Siegerin ausgesehen. Dann jedoch stürzte die CDU auf 31,8 Prozent ab – das schlechteste Ergebnis der Partei bei Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz. Im ersten Moment habe sie mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören mit der Politik und den Weg für andere frei zu machen, sagte die 43-jährige CDU-Bundesvize. Sie sei aber von sehr vielen Parteifreunden inständig gebeten worden, an Bord zu bleiben. Das Gefühl der Verantwortung, auch in schweren Zeiten da zu sein und durchzuhalten, habe dafür den Ausschlag gegeben. „Man reift nachweislich mit den harten Tagen. Ich habe auch viel Gutes erfahren. Meine Liebsten, meine Familie und Freunde, haben einen richtigen Plan gemacht, wer mich wann auf andere Gedanken bringt“, berichtete Klöckner. Und weiter: „Eine Freundin kam aus München, eine andere aus Ostfriesland. Und mit meiner Nichte und meinem Neffen war ich endlich wieder mal im Kino. Sich einzugestehen, Macken, Kratzer und Fehler zu haben, ist nicht einfach, aber wichtig.“