Rheinpfalz CDU festigt Position als stärkste Kraft

Ohne große Überraschungen verliefen die Kommunalwahlen in der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland. Im Verbandsgemeinderat konnte die CDU ihre Position als stärkste Kraft festigen, schrammte aber an der absoluten Mehrheit vorbei. Bei der Stadtbürgermeisterwahl in Dahn gab es im ersten Durchgang keinen Sieger, in Bruchweiler setzte sich Amtsinhaber Michael Zwick nur mit einem hauchdünnen Vorsprung gegen Günther Feyock durch.

Von den frei werdenden Stimmenanteilen im Verbandsgemeinderat, die durch den Rückzug der FDP und der NPD entstanden, konnten die Freien Wähler am meisten profitieren. Um 6,2 Prozent legten sie im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren zu und sind künftig mit sieben statt bisher sechs Sitzen vertreten – trotz einwohnerbedingter Reduzierung der Ratssitze von 32 auf 28. Die CDU legte nach Verlusten von elf Prozent bei der Wahl vor fünf Jahren nun zwar wieder um 5,5 Prozent zu. Trotzdem verlieren die Christdemokraten einen Sitz – eine Folge des Berechnungsverfahrens. Sie stellen mit 13 Mitgliedern fast die Hälfte des Verbandsgemeinderats. Die vor fünf Jahren verlorene absolute Mehrheit schafften sie aber nicht, so dass eine Fortsetzung der CDU/FWG-Koalition wahrscheinlich ist. Die SPD legte mit 1,5 Prozent nur minimal zu, konnte aber ihre acht Plätze am Ratstisch behaupten. Neue Gesichter gibt es in den Fraktionen kaum: Bei den Freien Wählern schaffte mit Günther Feyock (Bruchweiler) nur ein Neuling den Sprung in den Verbandsgemeinderat, bei der SPD sind dies mit Peter Neuhard (Dahn) und Tobias Herberg (Schindhard) derer zwei. Bei den Christdemokraten ist immerhin ein ganzes Drittel der Fraktion neu: Neben der Landtagsabgeordneten Susanne Ganster (Erfweiler), die die meisten Stimmen aller Kandidaten erhielt, auch der Dahner CDU-Chef Holger Zwick und Matthias Schreiber (Fischbach), Hans-Peter Fröhlich (Bundenthal) und Georg Schreiner (Dahn). Die Wähler wirbelten die Wahlvorschläge der politischen Gruppierungen gehörig durcheinander: Bei der SPD erhielt der Dahner Stadtbürgermeister und Landtagsabgeordnete Alexander Fuhr trotz Listenplatz 11 die meisten Stimmen; bei der CDU machten Thomas Zwick (Bruchweiler) und der Erfweilerer Ortsbürgermeister Walter Schwartz von den Listenplätzen 19 und 20 auf die Plätze 6 und 7 den größten Sprung. Die FWG-Wähler katapultierten Christoph Burkhart von Listenplatz 21 auf den sechsten Platz. Das Sauertal ist im neuen Verbandsgemeinderat nur noch durch beiden CDU-Mitglieder Michael Schreiber (Fischbach) und Rudolf van Venrooy (Schönau) vertreten. In Fischbach (72 Prozent) hatte die CDU wie vor fünf Jahren ihr bestes Ergebnis. Die FWG, die aus dem Sauertal überhaupt keinen Kandidaten nominiert hatte, lag dort mit maximal 14,5 Prozent weit unter ihrem sonstigen Schnitt. Ihre Hochburg ist mit 52 Prozent Rumbach, wo die Freien Wähler mit Ralf Weber als Nachfolger von Heidelinde Koslowski auch wieder den Ortsbürgermeister stellen. Die SPD war mit 57,5 Prozent in Hirschthal am stärksten. Der Anteil der Frauen im neuen Verbandsgemeinderat bleibt mit vier – Susanne Ganster (CDU), Brigitte Frary (CDU), Daniela Fuhr (SPD), Heidelinde Koslowski (FWG) – unverändert. Bei den Ortsbürgermeisterwahlen erzielte der neue Ludwigswinkler Ortschef Sebald Liesenfeld (für Gerhard Ecker, der nicht mehr kandidierte) mit 95,8 Prozent Zustimmung gleich auch für das Rekordergebnis des Wahltages. Aber auch Klaus Klonig in Busenberg und Markus Keller in Bobenthal schafften mit 92,6 beziehungsweise 91,2 Prozent Traumergebnisse. Zu alter Stärke mit rund 84 Prozent Zustimmung kehrte der Bundenthaler Ortsbürgermeister Wolfgang Morio bei seiner sechsten Wahlperiode zurück – auch dank seines sprachlosen Gegenkandidaten Hans Bachmann. In Rumbach ließ Ralf Weber (FWG) seinem Gegenspieler Maximilian Hagen (WG Hagen) mit 70 zu 30 Prozent keine Chance, währenddessen es in Bruchweiler zu einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen kam. Gerade mal 24 Stimmen fehlten am Ende Herausforderer Günther Feyock, um Amtsinhaber Michael Zwick vom Chefsessel zu vertreiben. Die Wählergruppe „Für Dahn“, die sich vor allem gegen die Realisierung der Querspange zwischen den geplanten Baugebieten Gerstel und Schafwögel ausspricht, schaffte am Sonntag mit 13,9 Prozent und künftig drei Sitzen am Ratstisch nicht nur auf Anhieb den Sprung in den Dahner Stadtrat, sondern wurde vor der WG Koch (10,6 Prozent, minus 0,5 Prozent, wie bisher zwei Sitze) drittstärkste Kraft. Die CDU baute mit nun 43,2 Prozent (plus 3,3 Prozent) ihre Rolle als stärkste Kraft im Stadtrat noch aus und ist nun mit neun statt bislang acht Sitzen im Stadtrat vertreten. Verluste in Höhe von 2,5 Prozent musste die von Stadtbürgermeister Fuhr geführte SPD hinnehmen. Sie erreichte 32,4 Prozent der Wähler und ist im neuen Rat nur noch mit sechs statt bisher sieben Sitzen vertreten. 8461 von 12.247 Wahlberechtigte im Dahner Felsenland beteiligten sich an der diesjährigen Verbandsgemeinderatswahl. Die Wahlbeteiligung lag mit 69,1 Prozent etwas niedriger als 2009 (69, 9 Prozent), aber noch immer über dem Kreisdurchschnitt von 67,3 Prozent.

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