Rheinpfalz Brüllende Löwen sollen Nachtruhe nicht mehr stören

Die künftige Finanzierung ist noch nicht in trockenen Tüchern, da droht dem Landgestüt in Zweibrücken neuer Ärger: Anwohner beschweren sich über Lärm und Gestank, ausgehend von der Wiese zwischen Gestüt und Festhalle. Gestütsleiter Alexander Kölsch hat allerdings Besserung gelobt.

Zuletzt habe das Gebrüll von Zirkuslöwen die Nachruhe gestört, schreibt Beschwerdeführer Ralf Hudlet. Er hat knapp 20 Unterstützer-Unterschriften gesammelt. Dass das Gestüt mitten in der Stadt liegt, ist eine Zweibrücker Besonderheit – die aber auch laut Hudlet für Anwohner Nachteile mit sich bringt. Veranstaltungen auf der Wiese störten öfter. Zurzeit setzten fünf Löwen des dort gastierenden Zirkus’ der Nachtruhe zu: „Als dämmerungs- und nachtaktive Tiere brüllen sie in den Nächten oft und lautstark“. Es gebe noch andere Veranstaltungen, die die Nachbarn beeinträchtigen. So sei beim Stadtfest 2016 eine Technoparty auf der Wiese gefeiert worden. Hudlet: „Auch wenn man dieser Musikrichtung nicht gänzlich abgeneigt ist, führte die zwangsweise Dauerbeschallung zu Missbehagen. Die überlaute Musik führte zu permanenten Vibrationen in den Wohnungen. Zusätzlich wurde die Nachtruhe beeinträchtigt.“ Zu den Ereignissen zählten Großveranstaltungen der Reiter und Züchter. Laut Hudlet werden Pferdeboxen und der Misthaufen stets zur Gabelsbergerstraße hin positioniert. „Die Pferde, die überwiegend eine weite Anreise hinter sich haben, sind unruhig. Sie wiehern und treten gegen die Boxen“, so Hudlet. Der Misthaufen „strahlt auch außerhalb der Nacht seine ganz persönliche Duftnote aus“. Und er bleibe oft noch bis zu zwei Wochen auf der Wiese. Hudlet: „Nicht nur der Gestank entwickelt sich, auch haben mehrere Generationen von Fliegen genügend Zeit, im Misthaufen zu schlüpfen und uns massenweise zu belästigen.“ „Ich werde die Anwohner zu einem Gespräch bitten und bin sicher, dass wir eine Lösung finden werden.“ Das sagte Gestütsleiter Alexander Kölsch zu den Vorwürfen. Nachts brüllende Löwen wolle er künftig nicht mehr beherbergen, versicherte er. Auf dem Platz hätten schon öfter Zirkusse ihr Lager aufgeschlafen, bisher problemlos, nachts lärmende Tiere seien nie dabei gewesen. „Darauf werden wir in Zukunft achten“, versprach Kölsch. Der Gestütsleiter legt Wert auf die Feststellung, „dass wir eigentlich ein gutes Verhältnis mit den Nachbarn haben“. Dass Ralf Hudle sich vor zwei Jahren schon mal wegen Ruhestörungen an ihn gewandt hat, räumt Kölsch ein. Die von Hudlet angeführte Techno-Party sei eine einmalige Sache gewesen, so Kölsch. Überdies habe das Gestüt habe lediglich das Gelände zur Verfügung gestellt. Pferde treten laut Kölsch schon mal nachts an ihre Boxen. Das lasse sich in einem Gestüt aber nicht immer vermeiden. Ebenso wie der Mist, den die Tiere nun mal verursachten. einen Kompromiss finden“, sagte der Gestütsleiter.

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