Rheinpfalz Blechschäden und früher Schulschluss

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SÜDWESTPFALZ. Auf den teils schneebedeckten Straßen im Landkreis kam es gestern zu einigen Unfällen. Laut Polizei blieb es aber in den meisten Fällen bei – wenn auch erheblichen – Blechschäden. Verletzte waren dagegen die Ausnahme. Zwischen Münchweiler und Rodalben verlor beispielsweise die Fahrerin eines VW Golf in einer Linkskurve die Kontrolle über ihr Auto und schleuderte mit der Front gegen die Schutzplanke. In Hauenstein krachte es laut Polizei in der Bahnhofstraße. Weil ein Autofahrer auf schneeglatter Fahrbahn nicht mehr bremsen konnte, fuhr er seinem Vordermann auf. Bis 15.30 Uhr wurden der Polizei in Waldfischbach-Burgalben zwei, der in Dahn sechs Unfälle wegen Glätte gemeldet. Ein Unfall mit einem Räumfahrzeug ereignete sich gestern zwischen Nothweiler und Niederschlettenbach. Laut Richard Lutz, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Kaiserslautern, stieß ein Sprinter frontal mit einem Schneepflug zusammen. Der Sprinterfahrer kam ins Krankenhaus. Der Unimog der Straßenmeisterei konnte weiter zum Streuen eingesetzt werden, der Pflug war jedoch defekt. Trotz des Unfalls mit einem Fahrzeug der Straßenmeisterei sei es ein Bilderbucheinsatz gewesen, so Lutz. Seit 2 Uhr nachts waren sieben Fahrzeuge der Straßenmeisterei Waldfischbach-Burgalben und acht Fahrzeuge der Straßenmeisterei Dahn im Einsatz. „Wir versuchen, die Straßen ,schwarz’ und eisfrei zu halten“, sagte Lutz am Nachmittag mit Blick auf den Abend und die Nacht, in der die Temperaturen wieder sinken sollten. Gerade auf den Hauptverkehrsachsen, der B 10 und der B 270, habe es keine Probleme gegeben. Gesperrt werden musste laut Lutz dagegen der Braunsberg zwischen Salzwoog und Fischbach, wo sich ein Sattelschlepper festgefahren hatte. Zwischen Schweix und Hilst ereilte ein Räumfahrzeug das gleiche Schicksal, es konnte laut Lutz aber rasch geborgen werden. Dass gerade am Morgen nicht alle Straßen komplett frei waren, sei dem kontinuierlichen Schneefall geschuldet, machte Lutz am Beispiel der Straßenmeisterei Waldfischbach deutlich. Bei 300 Straßenkilometern dauere ein Umlauf mit sieben Fahrzeugen mehrere Stunden. Probleme bereiteten die teils schneebedeckten Straßen den Bussen. Wie Winfried Becker, Betriebsleiter der Queichtal Nahverkehrsgesellschaft (QNV), gestern mitteilte, hatten die Busse insbesondere auf Strecken mit Steigungen und Gefälle Schwierigkeiten, was Auswirkungen auf den Schülertransport hatte. Nach Leimen sei gestern Morgen gar kein Bus gefahren. Auch die Busse, die Clausen, Donsieders, Hermersberg, Herschberg und andere Orte auf der Höhe bedienten, hatten Probleme. Laut Becker wurde mit der Kreisverwaltung besprochen, dass man versuche, die Fahrten um 12 und 13 Uhr zu gewährleisten. Dass Kinder nach der Ganztagsschule um 16 Uhr abgeholt werden, konnte man aber nicht garantieren. Letztlich entscheide jeder Fahrer selbst, ob er es verantworten könne weiterzufahren. Laut Kreissprecherin Ulla Eder wurden die Schulen informiert. Die konnten dann entscheiden, ob sie den Nachmittagsunterricht anbieten oder die Schüler in Absprache mit den Eltern bereits mittags nach Hause schicken. Am Schulzentrum Dahn fiel die Ganztagsschule aus. Laut Schulleiter Thomas Neuberger seien zwar die meisten Schüler zum Unterricht erschienen, da aber mittags nicht klar war, ob um 16 Uhr noch Busse fahren, wurden die Eltern informiert und die Schüler nach Ende der sechsten Stunde nach Hause geschickt. Zumindest die, bei denen das kein Problem war. „Die Schüler können natürlich hier bleiben, bis sie abgeholt werden“, sicherte Neuberger die Betreuung zu. Auch an der Konrad-Adenauer-Schule in Vinningen fand keine Ganztagsschule statt. Schulleiterin Sabine Hofmann, die sich im Krankenstand befindet, stand gestern den ganzen Morgen in Kontakt mit den Kollegen. Schon morgens seien nicht alle Busse gefahren. Und um 12 Uhr fielen nach Informationen Hofmanns die Busse nach Riedelberg und Eppenbrunn aus. Irmgard Bauer, Leiterin der Integrierten Gesamtschule (IGS) Waldfischbach-Burgalben, entschied sich ebenfalls dafür, den Unterricht für alle Schüler nach der sechsten Stunde zu beenden und den Nachmittagsbetrieb komplett ausfallen zu lassen. 30 bis 40 Prozent der Schüler hätten die Schule am Morgen wegen der schwierigen Wetterbedingungen nicht erreicht, auch weil nicht alle Busse gefahren seien. So sei aus Heltersberg nur ein Bus gekommen, der aus Horbach sei wieder umgekehrt. Der Leiter der IGS Thaleischweiler-Fröschen, Florian Zickwolf, ließ den Unterricht dagegen wie gewohnt weiterlaufen. „Am Morgen sind alle Busse gefahren und alle Schüler und Lehrer da gewesen, wenn auch teilweise mit Verspätung“, zog er am Mittag Bilanz. Für den Nachmittag sei besseres Wetter angesagt gewesen, argumentierte er. Außerdem wäre bei Unterrichtsende für alle bereits um 13 Uhr nicht gewährleistet, dass alle Schüler Platz in den Bussen fänden und ihre Eltern dann auch zu Hause wären. „Und das Mittagessen in der Schule ist ja schließlich auch bezahlt“, so Zickwolf. Dieses Problem hat Marie-Luise Graff-Link für ihre Schüler an der Realschule plus in Rodalben gelöst, indem sie das Mittagessen einfach etwas vorverlegte. Ein Teil der Schüler befinde sich zurzeit ohnehin zu einer Studienfahrt am Feldberg, und für den anderen Teil könnten die Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder bei diesem Wetter zur Schule schicken wollen, so Graff-Link. Sie beendete den Unterricht gestern um 13 Uhr. Zur Realschule plus in Hauenstein schafften es etwa 85 Prozent der Schüler, sagte Schulleiter Michael Schlick. Viele kamen mit dem Zug, der sei auch pünktlich gefahren. Die Ganztagsschule habe er nicht abgesagt. Schlick ging davon aus, dass sich die Lage auf den Straßen bis 16 Uhr entspannt habe und die Schulbusse dann auch fahren können. Stadt |ow/clc

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