Rheinpfalz Bismarckdenkmal: Linke fordert die Beseitigung

Die Zweibrücker Linke würde das Bismarck-Denkmal auf dem Herzogplatz gerne abbauen. Das teilte der Kreisverbandsvorsitzende Thorsten Spelten mit. Zudem schlägt die Partei vor, im Zuge einer verantwortungsvollen Erinnerungskultur sogenannte Stolpersteine zu verlegen, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern.

«Zweibrücken». Wer zurzeit über den Herzogplatz läuft, kann eine Kunstaktion des Helmholtz-Gymnasiums bestaunen: Jeden Tag bekommt das Otto-von-Bismarck-Denkmal ein neues Outfit verpasst (wir berichteten). Das stößt − nicht zum ersten Mal − eine Debatte um die Sinnhaftigkeit des Monuments an: „Brauchen wir in unserer Stadt überhaupt ein solches Denkmal?“ Das fragt die Linke in einer Pressemitteilung. Schon vor über hundert Jahren stellte man sich anscheinend diese Frage: Als die Statue des „Eisernen Kanzlers“ 1896 aufgestellt wurde, sollen fünf Stadtratsmitglieder dagegen gestimmt haben. Die Diskussion, die es nun wieder gibt, sei längst überfällig, findet Spelten. „Bismarck trug eine nationalistische Idealisierung. Er führte blutige Kriege, kämpfte gegen Katholiken und Sozialisten und gilt als äußerst umstritten.“ Unter diesen Gesichtspunkten müsse man sich fragen, ob man ein solches Denkmal weiterhin in der Stadt will. „Wenn es nach uns gehen würde, würden wir es demontieren. Wir wissen aber auch, dass das Monument einigen Zweibrückern am Herzen liegt. Daher möchten wir eine Diskussion anstoßen, die die Leute zur Erkenntnis bringt, dass die Statue weg muss.“

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